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Skateboardfieber

Skateboardfieber

Titel: Skateboardfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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heiße Peter.«
    »Alles easy, Peter. Komm, steig ein, ich nehm dich mit!«
    Sie fuhren los. Sunny stellte keine Fragen. Im Gegenteil. Er redete ohne Punkt und Komma. Erzählte von Skater-Events, seiner Freundin, die ihn verlassen hatte, und dass er es schade fand, dass er die Sechzigerjahre nicht miterlebt hatte. Peter beschränkte es auf ein paar »Ah« und »Oh« und beobachtete die wenigen Autos, die ihnen entgegenkamen oder die sie überholten. Dazu hörten sie laute Surfmusik.
    Nach ein paar Meilen fuhr Sunny plötzlich auf den Seitenstreifen.
    Peter sah ihn überrascht an.
    »Bullen«, sagte Sunny und nickte mit dem Kopf nach vorne, »Polizisten.«
    Jetzt erst sah Peter die Straßensperre, die einige hundert Meter entfernt errichtet worden war.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du da so einfach durchfahren willst.«
    »Du scheinst aber auch alles zu riechen«, sagte Peter möglichst cool.
    Sunny gab wieder Gas und bog auf einen Feldweg ein, der in ein Maisfeld führte. »Wenn wir am Straßenrand stehen bleiben, werden die nur neugierig«, sagte er. »Also, spuck mal aus: Was soll das mit deiner Anstaltskleidung?«
    Bereits während der Fahrt hatte sich Peter vorgenommen, dass er Sunny unmöglich die wahre Geschichte erzählen konnte. Sie war einfach zu unglaubwürdig und es war auch zu gefährlich. Sunny schien zwar in Ordnung zu sein, aber er kannte ihn kaum. Doch jetzt, wo Sunny ihn darauf ansprach, hatte Peter plötzlich Skrupel, dem Typ, der ihm so unkompliziert geholfen hatte, etwas vorzulügen. »Ich bin von amerikanischen Geheimagenten verhaftet worden, habe ihnen wichtige Daten gestohlen und bin nun auf der Flucht«, fasste er zusammen. »Man hat auf mich geschossen. Sunny, es ist wirklich dringend! Bitte, du musst mich einfach nach Rocky Beach bringen! Die Polizei darf mich nicht erwischen! Sonst gewinnen die Agenten, und das sollen sie nicht. Nicht die Amerikaner, nicht die Russen und auch nicht die Europäer. Keiner von ihnen!«
    Sunny lachte. »Du hast wirklich einen an der Waffel, Peter! Wusste ich doch, dass du aus einer Irrenanstalt geflohen bist! So was kann sich wirklich kein Normaler ausdenken! Und dann diese weißen Klamotten … Aber keine Panik. Für Verrückte habe ich was übrig. Zumal wenn sie skaten können.« Er grinste. »Ich krieg dich da schon durch, bleib easy!«
    »Es ist aber die Wahrheit!«, sagte Peter.
    »Klar stimmt alles, was du sagst«, sagte Sunny nachsichtig. »Komm, Kleiner, jetzt helfe ich dir, die Welt zu retten.«

Polizeikontrolle
    Langsam rollte das Wohnmobil auf die Straßensperre zu. Es war eng in seinem Versteck und Peter wagte sich kaum zu bewegen. Hoffentlich konnte er sich auf Sunny verlassen. Sonst saß er in der Falle.
    Das Wohnmobil stoppte und Peter hörte, wie Sunny den Polizisten ansprach. »Hi, Officer! Was gibt’s denn?«
    »Kontrolle. Wo fahren Sie hin?«
    »Rocky Beach, Officer. Da gibt es ein cooles Skater-Event! Ob Sie es glauben oder nicht: Jack ›T‹ Zack tritt auf! Den kennen Sie doch bestimmt! Aber womit kann ich dienen?«
    »Haben Sie unterwegs einen Jungen gesehen?«
    »Jungen, Jungen, was meinen Sie mit Jungen? Da laufen viele rum. Klar habe ich Jungen gesehen, Mann, ich komme aus Riverano, das ist kein Altersheim …«
    »Etwa sechzehn Jahre alt, braune Haare, weiße Leinenkleider …«
    »Wer rennt denn so rum? Nein, Officer, definitiv nicht. Das wäre mir aufgefallen.«
    »Steigen Sie aus. Ich möchte Ihr Wohnmobil von innen sehen.«
    Peter fuhr ein Schauder über den Rücken. Er hatte gehofft, dass Sunny ohne weitere Kontrollen durchkäme.
    »Aber gerne, Officer. So was finde ich spannend! Kenne ich bisher nur aus dem Kino. Was hat er denn angestellt, der weiße Leinen-Boy? Wollen Sie einen Kaffee?«
    Keine Frage, Sunny spielte seine Rolle gut.
    »Öffnen Sie bitte die Tür.«
    Peter hörte, wie Sunny ausstieg, zusammen mit dem Polizisten um den Wagen lief und auf der anderen Seite die Tür aufklappte, die ins Innere des Wohnmobils führte. Sie traten ein.
    »Hochklappen!«
    »Die Sitzbank? Aber gerne!«
    Nervös drückte Peter den Datenstick, den er in der rechten Hand hielt. Hoffentlich war der Polizist bald zufrieden.
    »Und hier?«
    »Die Duschkabine, Officer, leider nicht sehr sauber, bitte, Sir, Sie entschuldigen das …«
    »Schränke …«
    »Alles selbst gebaut, Officer! Passgenau zugeschnitten!« Peter hörte, wie Türen auf- und zugeklappt wurden. Inzwischen mussten weitere Autos angekommen sein, denn jemand hupte

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