Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
wäre. »Ich hatte nicht begriffen, dass ich euch ›bewache‹. Schieb es auf die nervliche Anspannung eines werdenden Vaters, wenn ich es mit meiner Beschützerrolle übertreibe.«
    Sie lachte laut auf. »Du?«

    Er nickte mit rotem Gesicht. »Ich stelle fest, dass die Vorstellung, Vater zu werden, meine Beschützerinstinkte verstärkt.«
    »Als ob die nicht schon vorher ausgeprägt genug gewesen wären.« Als er nichts weiter darauf erwiderte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Nun gut, ich werde dich nicht weiter aufziehen, aber versuche doch bitte, deine … Beschützerinstinkte zu zügeln.«
    Elizabeth nahm vermutlich an, dass mehr dahintersteckte, aber sie schien seine Erklärung zu akzeptieren, und Julian war erleichtert. Nell vor Gefahr zu schützen war anstrengend genug, aber wenn er es mit zwei entschlossenen jungen Frauen zu tun hatte …
    Lächelnd sagte er zu Elizabeth: »Wenn ich dich jetzt nach Hause zurückbringe, nennst du es dann auch ›Beschützerinstinkt‹?«
    Sie krauste die Nase, ließ sich von ihm aber ohne Einwände zurück nach Wyndham Manor begleiten.
     
    Obwohl Julian, Charles und Cesar sich dabei abwechselten, am Dower House Wache zu halten, gab es keine weiteren Anzeichen des Mannes im Umhang, und während die Tage vergingen, verlor Charles allmählich die Lust.
    Eines Tages, als sie den Damen von Wyndham Manor ihre Aufwartung machen wollten, begleitete er seine Stiefmutter und Raoul, begrüßte Nell und die beiden anderen artig und erkundigte sich dann nach Julian. Er erfuhr, dass er im Dower House sei und entschied, sich zu entschuldigen und Julian zu suchen. Denn es sagte ihm weder zu, Raoul dabei zuzusehen, wie er Elizabeth mit Komplimenten überschüttete, noch seiner Stiefmutter und ihren Geschichten aus Raouls Kindheit zu lauschen.

    Er fand Julian draußen auf der Hinterseite des Hauses, die er abzulaufen schien. Dabei blieb er immer wieder stehen und stocherte an den alten Fundamenten herum, die für den Neubau des Küchentraktes verwendet wurden.
    »Was tust du da?«, fragte Charles, als er sich von hinten näherte.
    Julian zuckte heftig zusammen. »Musst du dich so anschleichen?«, wollte er gereizt wissen.
    Charles hob die Augenbrauen. »Mir war nicht klar, dass ich mich anschleiche.«
    »Hast du auch nicht«, gestand Julian reuig. »Ich vermute, der Gedanke an den Fremden im Umhang, der hier herumschleicht, macht mich reizbar. Ich entschuldige mich.«
    »Ist nicht nötig.« Charles nickte zu dem Fundament, dem Julians Interesse eben gegolten hatte. »Wonach suchst du?«
    Julian zögerte. Nells Geheimnis zu bewahren widersprach all seinen Instinkten, die ihn drängten, Charles und Cesar einzuweihen, damit sie wussten, womit sie es zu tun hatten. Er suchte nach einem Weg, ihnen einen Hinweis zu geben, ohne alles zu verraten. Ihm kam eine Idee, und er sagte: »Ich habe darüber nachgedacht, was Cesar gesagt hat, wie der Fremde neulich Nacht plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen sei. Zugegeben, im Haus war es dunkel, was aber, wenn es eine geheime Treppe gibt oder eine verborgene Kammer?«
    »Hast du in letzter Zeit einen von diesen Schauerromanen von Minerva Press gelesen?«, erkundigte sich Charles argwöhnisch.
    Julian schnitt eine Grimasse. »Nein, aber denke doch mal darüber nach. Wenn es so eine geheime Treppe oder einen Gang gäbe, würde das perfekt erklären, wie er so spurlos verschwinden konnte.«

    Charles wirkte nicht überzeugt, aber er zuckte die Achseln und sagte: »Gut. Wo hast du überall schon nachgesehen?«
    »Überall«, antwortete Julian frustriert. »Ich habe die letzte Woche damit verbracht, meine Nase in jede Ecke und Nische zu stecken, die ich finden kann. Du siehst mich dazu genötigt, in den Grundmauern herumzustochern.«
    »Dann hast du es übersehen«, antwortete Charles und fügte hinzu: »Falls es so etwas überhaupt hier gibt.«
    »Das tut es«, entgegnete Julian grimmig. »Das muss es - es ist die einzige Erklärung.«
     
    Zuzusehen, wie Raoul Elizabeth den Hof machte, war auch keine von Nells Lieblingsbeschäftigungen, und heute Nachmittag war es nicht anders. Er war beinahe jeden Tag in der vergangenen Woche im Haus gewesen, und seine Werbung um Elizabeth wurde immer deutlicher. Ob es daran lag, dass Nell mit jeder jungen Frau Mitleid hätte, die Mrs. Weston zur Schwiegermutter bekäme oder ob sie sich für Elizabeth nur einen Mann wünschte, der ihr mehr zu bieten hätte als Raoul Weston,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher