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Skandal um Lady Amelie

Skandal um Lady Amelie

Titel: Skandal um Lady Amelie
Autoren: Juliet Landon
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meinem Bett war er nie, falls du das denkst.“
    Seine Lippen verzogen sich kaum merklich. „Dessen bin ich mir absolut sicher.“
    Er ließ seine Hände über ihre Hüften gleiten, und da ihr Körper mit fast schmerzhaftem Begehren reagierte und sie sich seinen Zärtlichkeiten sehnsüchtig ergab, verzögerte sich ihre Rückkehr in den Salon erheblich.
    Das Wetter besserte sich im Laufe des Tages, sodass es möglich war, noch ein wenig durch die Stadt zu spazieren. Am Abend traf sich dann die ganze Gesellschaft zum Dinner im White Heart , und Amelie, die geplant haben mochte, Stephens Neigung zu ihr als Trumpf auszuspielen, musste Verzicht üben, denn er und die einfühlsame Hannah waren plötzlich unzertrennlich. Allerdings ergab sich daraus auch ein Vorteil, denn während die Brüder Amelie und Caterina heimbegleiteten, nahm sich Stephen der beiden anderen Damen an, und so entging es ihm, dass Seton allein in den Gasthof zurückkehrte.
    Adorna hatte sich während des Mahls so überschäumend lebhaft gebärdet, dass Amelies ungewohnte Schweigsamkeit niemandem außer Lord Elyot auffiel, der unter dem Tisch verstohlen nach ihrer Hand griff, als wüsste er genau, welche Sorgen sie bedrückten.
    Als sie dann später hinter den weißen Bettvorhängen in seinen Armen lag, fürchtete sie, es könnte das letzte Mal sein, und fragte sich, wie sich ihr Wissen über ihre Herkunft mit dem, was er herausgefunden hatte, vertragen würde – und ob er es akzeptieren werde. Für Vorwürfe war es längst zu spät, nun zählten nur ihre hungrigen Leiber, die sich nach der lang gewordenen Woche, in der sie einander entbehren mussten, glühend aneinanderschmiegten.
    Durch die quälenden Zweifel, die Amelie die ganze Zeit über bedrängt hatten, schwelte in ihr ein glühender Zorn, den sie nicht unterdrücken konnte, so als wollte sie ihrem Geliebten gewaltsam zu verstehen geben, was er ihr, bewusst oder unbewusst, auferlegt hatte. Trotz ihrer hoch auflodernden Erregung verweigerte sie sich ihm, wehrte sich mit Zähnen und Nägeln gegen ihn, obwohl sie mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm verlangte. Er ging auf sie ein, bis sie zum Kämpfen zu müde war, dann erst nahm er sie mit einer Wildheit, die ihren eigenen Empfindungen nicht nachstand, und nun gab sie sich ihm voller Leidenschaft, denn seine glühende Umarmung sprach deutlicher als Worte, wie sehr er sie begehrte. Wie hatte sie je an ihm zweifeln können?
    Trotz seines so lange ungestillten Verlangens war er jedoch ein selbstloser Liebhaber, der alles tat, ihr Lust zu bereiten, bis sie schließlich gesättigt einander in den Armen lagen, ihre erhitzten Leiber aneinandergeschmiegt.
    Eins bedrückte Amelie allerdings immer noch, nämlich ob das monatliche Ereignis nun wohl endlich eintreten werde. Von daher wusste sie keine Antwort, als er sie leise fragte: „Liebste, hast du mir nicht etwas zu sagen?“ Konnte er Gedanken lesen? Sie zögerte.
    Nach einer Weile fragte er: „Möchtest du mir nicht erklären, wie eine Frau, die verheiratet war, jungfräulich bleiben konnte? Du musst zugeben, das ist recht ungewöhnlich. War Chester etwa impotent?“
    „Nein, das nicht“, flüsterte sie.
    „Was war dann der Grund? Willst du es mir nicht sagen?“
    Streichelnd fuhr sie mit der Hand über seine muskulöse Brust, wie um einen kommenden Sturm zu besänftigen. „Von Anfang an habe ich dir gesagt, dass eine Heirat unmöglich ist – aus einem sehr guten Grund.“ Sie hielt einen Augenblick inne, ehe sie angespannt fortfuhr: „Ich kenne meine leiblichen Eltern nicht. Ich habe keinen Stammbaum. Meine Eltern, die Carrs, adoptierten mich wenige Tage nach meiner Geburt … Der Sohn eines Marquis ehelicht wohl kaum ein Findelkind. Selbst wenn Sie, Mylord, sich darüber hinwegsetzen wollten, würde Ihr Vater es nicht gestatten. Das wissen Sie. Und falls Sie meinen, er brauchte es nicht zu erfahren – ich könnte Schweigen nicht zulassen. Niemand sollte derart getrogen werden.“
    „Das ist … sehr … interessant“, murmelte er verträumt, „doch es erklärt nicht, warum du in der Ehe an deiner Jungfräulichkeit festhieltest. Außer, Sir Josiah erfuhr erst nach der Heirat von deiner Abkunft und glaubte, man habe ihn hinters Licht geführt. Willst du mir nicht lieber alles von Anfang an erzählen? Und könntest du dich endlich durchringen, mich Nick zu nennen?“
    Sie sagte zwar nichts dazu, ging aber zum Du über. „Eigentlich solltest du nicht wissen, dass ich noch jungfräulich
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