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Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Titel: Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3
Autoren: Y Lee
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Doch Mary verspürte nur einen ganz kleinen Nadelstich der Eifersucht. Miss Alleyn war vielleicht reich und schön und weit gereist, aber sie war nicht hier, bei James Easton.
    James trat schnell an die Zimmertür. »George, dein Benehmen ist das Ungehörigste in diesem Zimmer.Geh nach oben, ehe du etwas sagst, was dir noch mehr leidtun wird.«
    »Nicht, solange sie hier im Haus ist.«
    James seufzte. »George, ich weiß ja, dass dich das unerwartet trifft. Wir reden später darüber. Aber jetzt benimmst du dich Miss Quinn gegenüber entweder höflich oder du lässt uns allein.«
    »Du bist ja verrückt geworden!«
    »Entweder   – oder.« James’ Ton war der eines Erwachsenen, der ein ungebärdiges Kind zurechtwies.
    »Aber Jamie   –«
    James riss der Geduldfaden. Oder vielleicht war es der kindliche Kosename, den er so verabscheute. »Verschwinde   – jetzt!« Er schob George aus dem Zimmer, dann kam er entschuldigend lächelnd zu ihr zurück. »Er wird sich schon fangen.«
    Mary lachte. Sie steckte ihr Haar wieder auf und versuchte, ihre zerknitterten Röcke glatt zu streichen. »Meinst du wirklich?«
    »Na ja, vielleicht nicht ganz. Aber er wird lernen, sich in deiner Gegenwart zu benehmen.« Er nahm ihre Hand und wollte sie zum Sofa zurückführen. »Tut mir leid, dass du das alles mitbekommen und mitanhören musstest.«
    »Wo ich doch so überaus zartbesaitet bin.«
    »Genau.« Er küsste sie wieder.
    Erstaunlich, wie rasch ihre Beine in einem Moment wie diesem nachgaben. Doch nach einer Minute straffte sie sich und schob ihn sanft von sich. »James?«
    »Ja?«
    »Du solltest mit deinem Bruder reden.«
    »Später. Er soll sich erst mal fassen.«
    »Und ich sollte zurück zur Akademie. Ich muss einige Vorkehrungen treffen.«
    Er runzelte die Stirn. »Du wohnst noch immer in der Schule?«
    »Nicht mehr lange.« Sie zögerte. Ein neuer Plan   – ein gewagter, tollkühner Geniestreich   – war ihr gerade in den Sinn gekommen. Entweder die beste oder die schlechteste Idee, die sie je gehabt hatte.
    »Sag an.« Seine Augen schimmerten erwartungsvoll.
    »Wie viel Arbeit hast du in eurer Firma?«
    »Ich nehme an, dass du jetzt das Recht hast, so etwas zu fragen. Nicht sehr viel, fürchte ich   – das ist einer der Gründe, warum wir nicht gleich heiraten können. Angenommen, du willst mich überhaupt heiraten. Wie auch immer, eine Folge meiner Reise nach Kalkutta war, dass wir hier in London keine neuen Aufträge akquirieren konnten. Und George hat sich etwas Ärger mit einem langjährigen Kunden eingehandelt   … Es wird ein bisschen dauern, bis alles wieder läuft.« Er zog die Brauen zusammen. »Machst du dir Sorgen wegen Geld? Ich muss wohl alle Karten auf den Tisch legen. Du hast das Recht zu wissen, auf was du dich einlässt.«
    Mary schüttelte den Kopf. »Es geht mir nicht um Geld.«
    »Sollte es aber. Deine Zukunft könnte an meine gebunden sein.«
    »Jetzt hör doch mal eine halbe Minute zu«, sagte sie lachend. »Ich habe an ein Gemeinschaftsprojekt gedacht. Wie würde es dir gefallen, mit mir zusammen die Agententätigkeit fortzuführen?« Bei seinem überraschten Blick fasste sie nach. »Du hast das doch bei den Thorolds schon ein wenig auf eigene Faust gemacht. Und in dem Harkness-Fall haben wir zusammengearbeitet.«
    Er sah sie neugierig an. »Ich glaube schon, dass ich auf dem Gebiet ein wenig Erfahrung habe.«
    »Das Bauunternehmen Easton wäre eine hervorragende Tarnung. Keiner würde sich Gedanken machen, wenn du dort Klienten empfängst.«
    »Wie lange machst du das denn schon alleine?«
    »Fast zwei Jahre. Die Thorolds waren mein erster Fall.« Sie hasste es, James anzulügen, auch wenn sie einfach nur einiges verschwieg. Aber wenn sie das jetzt zum letzten Mal machte, musste sie es nie wieder tun. Sie könnten von vorne anfangen. Zusammen.
    Er sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. Zuerst dachte sie, es sei Argwohn angesichts ihrer kruden Geschichte, und kurz geriet ihr Puls vor Panik aus dem Takt. »Es klingt so logisch   …«, murmelte er.
    Da merkte sie, dass der Blick etwas verriet, was sie bisher an James nicht kannte: Unentschlossenheit.
    »Was lässt dich zögern?«
    »Ich vertraue dir. Ich glaube, wir wären ein gutes Team. Der Plan ist klug. Ich hätte Spaß daran. Aber jedes Mal, wenn du dich in Gefahr begibst, werde ichfast verrückt vor Angst. Ich weiß nicht, ob ich diese Art von Angst ständig ertragen könnte.«
    »Es wäre doch nicht ständig«, sagte sie
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