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Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Titel: Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)
Autoren: Lynne Graham
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haben?“
    Ein spöttisches Lächeln erschien auf Angelos sinnlichen Lippen. „Es hat mich vor dem Gefängnis bewahrt, vielleicht sogar am Leben erhalten. In unserer Familiengeschichte gibt es beunruhigend viele frühe Tode und fragwürdige Unfälle.“
    Nach einem Moment des Nachdenkens stieß der Don ein anerkennendes Lachen aus, das fast sofort in ein heiseres Röcheln überging. Hastig stand Angelo auf, um Hilfe zu holen, nur um mit einem ärgerlichen Winken wieder auf seinen Platz zurückbeordert zu werden.
    „Bitte, erzähl mir von meiner Mutter“, drängte er.
    „Als sie Sardinien verließ, verfügte sie über ein kleines Vermögen, musst du wissen. Meine verstorbene Frau hat sie mit reichlich Geld bedacht. Das Unglück deiner Mutter bestand in ihrem schlechten Männergeschmack.“
    Angelo erstarrte.
    Sein Großvater streifte ihn mit einem zynischen Blick. „Ich habe dich gewarnt, dass es dir nicht gefallen wird. Natürlich war ein anderer Mann im Spiel. Ein Engländer, den sie am Strand kennengelernt hatte, kurz nachdem dein Vater ins Gefängnis gekommen ist. Warum glaubst du, ist sie sonst nach London gegangen, obwohl sie kaum ein Wort Englisch sprach? Ihr Geliebter hat versprochen, sie zu heiraten, sobald sie frei wäre. Unmittelbar nach ihrer Ankunft hat sie ihren Namen geändert und die Scheidung eingereicht.“
    „Woher weißt du das alles?“
    „Ich besitze einige Briefe, die ihr Geliebter ihr geschrieben hat. Er hatte keine Ahnung von ihrer Familie. Kaum hatte sie sich in England niedergelassen, bot er ihr an, sich um ihr Geld zu kümmern. Er hat sich so gut darum gekümmert, dass sie es nie wiedergesehen hat. Er hat sie ausgenommen und dann behauptet, er habe alles an der Börse verloren.“
    Äußerlich war Angelo vollkommen ruhig, doch seine Augen funkelten wie schwarze Diamanten. „Geht die Geschichte noch weiter?“
    „Als sie schwanger wurde, hat er sie verlassen. Zu diesem Zeitpunkt hat sie auch herausgefunden, dass er bereits verheiratet war. Sie verlor das Baby und ist nie wieder ganz gesund geworden.“
    „Wenn du all das weißt, warum hast du ihr nicht geholfen?“
    „Sie hätte mich jederzeit um Hilfe bitten können, aber das hat sie nicht getan. Ich will ganz offen zu dir sein. Die ganze Angelegenheit hat mich in Verlegenheit gebracht. Und es gab noch mehr Probleme. Gino ist vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Er wollte dich, seinen Sohn, zurück und sich an seiner untreuen Ehefrau rächen. Der Aufenthaltsort deiner Mutter musste geheim bleiben, um zu verhindern, dass du in die Hände eines stets betrunkenen Tunichtgut gerätst. Mein Schweigen hat euch beide beschützt.“
    „Es hat nicht verhindert, dass wir Hunger gelitten haben“, erwiderte Angelo tonlos.
    „Du hast überlebt.“
    „Aber sie nicht“, beharrte er.
    Don Carmelo zeigte kein Bedauern. „Ich bin kein Mann, der verzeiht. Sie hat ihrer Familie den Rücken gekehrt. Doch die größte Beleidigung war ihr Glaube, sie müsse ihren Sohn meinem Einfluss entziehen.“
    „Woher weißt du das alles?“
    Der alte Mann verzog das Gesicht. „Sie hat mich angerufen, als es ihr gesundheitlich schlechter ging. Sie hat sich Sorgen um dich gemacht. Aber sie hat mich immer noch angefleht, ihre Wünsche zu respektieren und auch nach ihrem Tod keinen Anspruch auf dich zu erheben.“
    Die Erschöpfung war dem kranken Mann jetzt deutlich anzumerken, und Angelo leitete das Ende des Treffens ein. „Ich danke dir für deine Offenheit. Ich wüsste gerne den Namen des Mannes, der das Geld meiner Mutter gestohlen hat.“
    „Sein Name war Donald Hamilton.“ Don Carmelo reichte ihm einen großen Umschlag. „Darin sind seine Briefe.“
    „Was ist aus ihm geworden?“
    „Nichts.“
    „Nichts?“, fragt Angelo bitter. „Meine Mutter starb, als ich sieben war.“
    „Du bist doch so stolz darauf, weder ein Zanetti noch ein Sorello zu sein. Wenn du deiner Familie wirklich so unähnlich bist, warum interessierst du dich dann für Hamiltons Namen?“, entgegnete der alte Don. „Was könntest du damit beabsichtigen?“
    Mit ausdruckslosen Augen blickte Angelo ihn an und zuckte fast unmerklich die Schultern.
    „Tu nichts Unvernünftiges, Angelo.“
    „Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du mir das sagst.“
    „Wer wäre besser dazu geeignet? Ich habe die letzten zehn Jahre im Exil gelebt. Die Hüter von Gesetz und Ordnung haben mich ebenso über diesen Planeten gejagt wie meine Feinde. Aber meine Zeit ist fast
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