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Sir Darrens Begräbnis - Magie - Engel, Gift, Diebe

Sir Darrens Begräbnis - Magie - Engel, Gift, Diebe

Titel: Sir Darrens Begräbnis - Magie - Engel, Gift, Diebe
Autoren: Martin Clauß
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locken.“ Jaque gestikulierte mit hochrotem Kopf. „Denkt doch einmal nach! Es sind vier Wächter – für den Gefallen, uns die Wächter vom Hals zu schaffen, wird sie vermutlich vier von uns fordern. Und soll ich dir die Namen der vier nennen?“
    „Jaque, bitte, beruhige dich …“ Arthuris versuchte sie beiseite zu nehmen, doch sie boxte sich frei.
    „Die Namen von Angelors nächsten Opfern sind Felinep, Sunray, Arthuris und Jaque“, rief sie. „Sie wird nur Mad Kao verschonen. Das war von Anfang an ihr Plan. Mad Kao und sie haben einen Pakt. Wir sind die Opfer, wir alle!“
    Mit gesenktem Kopf ging Sunray auf die Engelin zu. „Verzeih, Angelor“, bat sie. „Sie meint nicht, was sie sagt. Geh nicht weg! Lass uns nicht alleine hier. Wir setzen unsere Hoffnungen in dich.“
    „Mich stören Jaques Worte nicht“, erwiderte die strahlende, schwebende Gestalt. „Im Gegenteil. Ich empfinde nur Dankbarkeit dafür, dass sie Dinge vorwegnimmt, die für mich schwer auszusprechen sind. Ich bin ein Engel. Natürlich will ich euch nichts Böses, und ich habe auch keinen Pakt mit Mad Kao, aber in einem Punkt hat Jaque vollkommen recht. Als Preis für das Ausschalten der vier Wächter fordere ich die vier Personen, die sie genannt hat.“
    Schweigen senkte sich auf die Gruppe. Auch Jaque brachte keinen Ton heraus. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Engelin es so deutlich aussprechen würde. Sie würden alle von Angelor aufgesogen werden, was vermutlich gleichbedeutend mit dem Tod war. Die Strahlende konnte unmöglich erwarten, dass sie auf so etwas eingingen!
    „Ich bin einverstanden“, hörte sie plötzlich Felineps Stimme. „Unter einer Bedingung: Mad Kao muss uns schwören, dass sie hinaufgeht und unsere Lehrer befreit.“
    „Lass sie auch schwören, dass sie das alles nicht heimlich eingefädelt hat!“, schrie Jaque dazwischen.
    Mad Kao hob die blasse Hand. Sie zitterte nicht einmal. „Ich schwöre, unsere Lehrer zu finden und zurück nach Valkynguur zu führen.“
    Felipes Pantherkopf nickte. „Dann bin ich bereit.“
    „Ich ebenfalls“, fügte Arthuris hinzu.
    „Und ich auch“, sagte Sunray leise.
    Alle Augen ruhten auf Jaque. „Nein“, brachte sie hervor. „Nein, es tut mir leid. Die Situation ist mir zu undurchsichtig, um mich zu opfern. Ich muss mehr wissen. Ich kann Mad Kao nicht vertrauen. Und dir, Angelor, ebenso wenig.“
    „Das respektiere ich“, sang die Engelin. „Feigheit ist ein schwer zu überstimmendes Argument. Unter diesen Umständen kann ich euch leider nicht behilflich sein. Ich lasse nicht mit mir handeln.“
    Jaque setzte zu einer Antwort an. Doch in dem Moment, in dem sie das Gesicht Angelors voller Zorn anstarrte, geschah etwas. Sie konnte nicht erklären, was es war. In dem gleißenden Licht, das das Gesicht des Engelswesens war, erschien der Hauch einer Miene, etwas, das ihre Einstellung vollkommen änderte und all das, was sie bisher empfunden hatte, auf den Kopf stellte.
    Es war unglaublich, aber auf einmal spürte sie, dass Angelor auf ihrer Seite war. Sie bekam Vertrauen zu ihr.
    „Ich bin auch einverstanden“, sagte Jaque.
    „Das freut mich“, erwiderte Angelor. „Du warst mir sehr wichtig.“
    Ehe sie auf die Engelin zu trat, warf Jaque noch einen Seitenblick auf Mad Kao und sah den Hauch eines triumphierenden Grinsens auf ihrem von der Kapuze überschatteten Gesicht.
    Nicht einmal das konnte sie jetzt noch aufhalten. Es erschien ihr bedeutungslos. Sie trat ein in die Welt der papiernen Vorhänge und verschmolz bereitwillig mit Angelor.

7
    - Du bist sehr klug, Jaque. Du hast mich mit deinem Scharfsinn überrascht.
    - Was ist mit mir? Bin ich tot?
    - Tot nur für den Augenblick, aufgegangen in mir, ein Gast in meiner Sphäre. Ich kann dich jederzeit wieder zurückschicken, und das werde ich schon bald tun.
    - Dann sind auch die anderen noch am Leben? Auch die, die ich …
    - Auch die, die du auf dem Gewissen zu haben glaubst. Keine Sorge, ihnen ist nichts geschehen. Sie genießen meine Gastfreundschaft, baden ein wenig in Licht, wiegen sich in dem Murmeln des Universums, angenehme Musik für ihre Ohren, und erhalten einige Erklärungen, ganz genau wie du auch.
    - Was wird Mad Kao tun?
    - Sie wird versuchen, ihren Plan zu Ende zu bringen. Du hast ihn schon skizziert. Sie wollte euch alle töten, indem sie euch von mir verschlingen lässt. Normalerweise sauge ich keine Menschen in mir auf. Die Preise, die ich für meine Gefälligkeiten verlange, sind
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