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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien
Autoren: Kate Walker
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kostbaren Smaragd- und Diamantkreationen zu vergleichen, die er ihr damals geschenkt hatte.
    „Wollen wir uns setzen?“, schlug Pietro ihr höflich vor, während sein Anwalt perlendes Mineralwasser in ein Glas schenkte. Höchste Zeit, dass er die Initiative ergriff.
    Wieder blickte Marina kurz in seine Richtung, und obwohl er ihr einen Stuhl zurechtrücken wollte, entschied sie sich für einen Platz auf der gegenüberliegenden Seite des großen Mahagonitisches und setzte sich. Schweigend legte sie ihren Aktenkoffer vor sich auf den Tisch, richtete ihn gerade aus und faltete die Hände auf der braunen Lederoberfläche. So betrachtet, hatte sie etwas Zurückhaltendes, fast Nonnenhaftes an sich. Nichts an ihr erinnert an die alte Marina, dachte Pietro amüsiert. Ihr wäre es unmöglich gewesen, sich zurückhaltend und gefasst zu geben …
    Doch irgendwie gefiel ihm diese Frau. Er versuchte, sich vorzustellen, wie es sein müsste, ihr die brave Kleidung auszuziehen und die neue Marina zu entdecken. Erotische Bilder drängten sich ihm auf. Schnell zog er einen Stuhl hervor und setzte sich, sodass der polierte Tisch sich wie eine Barriere zwischen ihnen befand.
    Nachdem der Anwalt Marina das Glas Wasser gereicht hatte, trank sie vorsichtig einen Schluck. Sie trägt immer noch ihren Trauring, ging es Pietro durch den Kopf, als sie die Finger um das Glas legte. Das hätte er nicht erwartet. Es überraschte ihn, wie stark er auf den Anblick des Rings reagierte. Er hatte ihn ihr bei der Trauung über den Finger gestreift, und es berührte ihn seltsam, dass die Frau, die es nur gut zwei Jahre mit ihm ausgehalten hatte, ihren Ehering trotz allem noch nicht abgelegt hatte.
    „Pietro …“
    Seinen Namen aus ihrem Mund zu hören brachte ihn in die Gegenwart zurück. Unzählige Male hatte Marina ihn so genannt, doch diesmal klang es anders. Sie sprach das Wort fragend, eher anklagend aus, als würde sie bereuen, überhaupt etwas gesagt zu haben. Doch er war in seine sinnlichen Fantasien versunken gewesen und hatte sie offenbar nicht gehört, sodass sie sich verpflichtet gefühlt hatte, ihn erneut anzusprechen.
    „Cara?“ Er sprach den Kosenamen bewusst zynisch aus, und ihre Reaktion verriet ihm, dass er einen wunden Punkt berührt hatte.
    Sie straffte sich, ihre grünen Augen blitzten, und sie presste die Lippen zusammen. Das ist endlich wieder die alte Marina, dachte er grimmig. Für einen Moment war die Maske verrutscht, und sie hatte ihm einen kurzen Blick auf ihr wahres Ich gestattet.
    „Was willst du hier?“, fragte sie in einem Ton, der anklingen ließ, dass sie ihn hunderttausend Kilometer weit fortwünschte.
    Über den Tisch lächelte Pietro sie an und empfand leise Genugtuung, als er sah, dass ein überraschter Ausdruck in ihre Augen trat.
    „Wir hatten uns darauf geeinigt, uns zu treffen, um die Scheidungsmodalitäten zu besprechen“, erinnerte er sie ruhig.
    Wieder trank Marina einen Schluck Wasser und stellte das Glas sorgsam ab. Sie fürchtete, die Kontrolle zu verlieren, und war nicht so beherrscht, wie sie vorgab. Pietro beobachtete sie scharf und versuchte, in ihren Zügen zu lesen.
    „So würde ich es nicht nennen, Pietro. Du hast mich praktisch hierher beordert, damit ich die Modalitäten mit deinem Anwalt bespreche. Dass ich mit dir rede, war nicht vereinbart.“
    Aha. Diese Stimmung kannte er. Sie legte seine Worte auf die Goldwaage und verdrehte sie so lange, bis sie genau das Gegenteil bedeuteten. Komisch, dass er diese Stimmungen vermisste, seit sie ihn verlassen hatte! Wie lange war es her, seit er diese Marina erlebt hatte?
    „Richtig. Wir hatten vereinbart, dass unsere Anwälte die Bedingungen aushandeln“, erwiderte er freundlich. „Falls dir das lieber ist, können wir ihnen alles überlassen. Aber dafür muss dein Anwalt hier erscheinen. Wo ist er? Hat er sich verspätet?“
    „Er kommt nicht.“
    In ihren Augen blitzte es auf, und sie errötete unmerklich. Trotzig warf sie den Kopf zurück, was bedeutete: Mach daraus, was du willst.
    „Zu deiner Information, Pietro. Nicht jeder hat einen Anwalt, der so lachhaft überbezahlt ist, dass er springt, wenn du mit den Fingern schnippst.“
    Nur kurz blickte sie zu Matteo, dann sah sie Pietro wieder spöttisch an. Auch ohne Worte machte sie ihm klar, was sie von ihm hielt.
    „Du hast mir nur eine Stunde Zeit gegeben, um zu packen und herzufliegen. Da blieb mir keine andere Wahl, als allein zu kommen. Ich kann mir gut vorstellen, was mein Anwalt
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