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Sinnlicher Maskenball in Venedig

Sinnlicher Maskenball in Venedig

Titel: Sinnlicher Maskenball in Venedig
Autoren: Lynn Raye Harris
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bloß zahlen und es alle zwei Wochen sehen. Und wenn du mein Kind in dir trägst, dann gehörst auch du zu mir.“
    Sein Blick schien bis zum Grund ihrer Seele zu dringen. Am liebsten wäre sie weggelaufen. Nico verunsicherte sie zutiefst. Doch die Zeit im Internat hatte sie abgehärtet. So schnell wie früher würde sie nicht mehr den Kopf einziehen. Sie hatte sich lange genug gegen all die reichen kleinen Mädchen durchsetzen müssen, die dachten, sie seien etwas Besseres als sie. Und so begegnete Tina seinem Blick mit der gleichen Kälte und Entschlossenheit.
    Bis sie genug hatte, nach ihrer Handtasche griff und aufstand, um zu gehen. Dieses Mal hielt er sie nicht auf. Es gab ihr ein Gefühl von Überlegenheit, auf ihn hinabzusehen. Doch schon im nächsten Moment wurde ihr klar, dass er so gefährlich wie eh und je war. Dass sie sich vor ihm in Acht nehmen musste, denn er konnte jeden Augenblick explodieren.
    Und sie würde sich hüten, ihm auch nur den geringsten Anlass dafür zu geben.
    „Ich bin nicht dein Besitz, Nico. Wenn du für das Kind da sein möchtest, dann werden wir schon eine Lösung finden. Ich möchte ja schließlich auch, dass es einen Vater hat. Aber ich werde mich aus der Sache zwischen dir und Renzo heraushalten. Damit will ich nichts zu tun haben.“
    Jetzt hatte sie es doch getan. Sie hatte ihn provoziert. Sein Lächeln war kalt und unnachgiebig. Und mit einem Mal wurde ihr klar, dass er für diese Momente lebte. Er liebte die Herausforderung. Die Gefahr. Deswegen fuhr er Motorradrennen. Deswegen brauchte er immer wieder neue Frauen in seinem Leben. Und deswegen würde er jetzt auch keinen Rückzieher machen. Die Explosion würde stattfinden. Es war nur eine Frage der Zeit. Und das machte Tina Angst.
    „Zu spät, cara “, drohte er leise. „Du steckst bereits mit drin.“

3. KAPITEL
    Sie saßen im Hotelrestaurant gegenüber vom Pantheon. Draußen tummelten sich die Touristenscharen mit ihren Fotoapparaten und Rucksäcken. Vor dem Hotel stand eine Kutsche, die auf Kundschaft wartete.
    Sie sehen glücklich aus, dachte Tina sehnsüchtig, während sie in dem überfüllten Restaurant auf ihre Suppe wartete.
    Nico saß ihr gegenüber und hatte sein Handy ans Ohr gepresst. Sie hatte ihn zuvor im Pantheon einfach sitzen lassen wollen. Doch sie war nicht weit gekommen. Draußen hatte sie eine neue Welle von Übelkeit erfasst, und sie hatte sich gegen eine der Säulen lehnen müssen.
    Im nächsten Moment war er bei ihr gewesen und hatte den Arm um sie gelegt. Und dann hatte er sie in das Restaurant geführt, damit sie etwas in den Magen bekam.
    Nachdem er sein Telefongespräch beendet hatte, trank er einen Schluck Kaffee. Tina sah bewusst an ihm vorbei. Jeder Blick in seine Richtung erinnerte sie an ihre gemeinsame Nacht. Wie Nico sie zärtlich gestreichelt hatte. Und wie er Gefühle in ihr geweckt hatte, die sie noch nie zuvor gespürt hatte.
    Die Nacht mit Nico war eine Offenbarung für sie gewesen. Sosehr sie sich auch wünschte, dass die Erinnerung daran verblasste, sie konnte es einfach nicht vergessen. Am liebsten würde sie das alles noch mal erleben.
    Die Suppe kam, und erst jetzt merkte Tina, wie hungrig sie war. Es war ihre erste richtige Mahlzeit seit Tagen. Sie aß viel zu schnell. Doch so musste sie wenigstens nicht mit Nico reden.
    Tina spürte, wie er sie beobachtete. Als sie aufsah und seinem Blick begegnete, stellte sie fest, dass er sie betrachtete, als sähe er sie zum ersten Mal. Es irritierte sie. Und es ärgerte sie irgendwie.
    „Gibt’s ein Problem?“, fragte sie scharf und erschrak im selben Augenblick über ihren harschen Ton. Es war normalerweise nicht ihre Art, Streit zu inszenieren. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn jemand böse auf sie war.
    Doch bei diesem Mann hier war ihr alles egal. Er war ja ohnehin bereits wütend auf sie. Was machte es schon, wenn sie ihn nun auch noch provozierte? Sie würden nie die besten Freunde sein.
    Das bedeutete allerdings nicht, dass sein unglaublicher Sex-Appeal keine Wirkung auf sie hatte.
    „Nichts, womit ich nicht klarkommen würde“, erwiderte Nico gelassen.
    Sofort spürte Tina, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. Er war einfach zu schlagfertig für sie. Am besten hielt sie den Mund und ließ ihn gewähren.
    Warum hatte sie ihm überhaupt von dem Baby erzählt? Sie hätte es für sich behalten sollen. Dem Kind hätte es schon nicht allzu sehr geschadet, wenn es seinen Vater nicht kannte. Und ihre Familie wäre zumindest
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