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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade
Autoren: Jane Feather
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Alexandra schließlich fragte:
    »Was war das?«
    Seine Hand blieb in ihrer Mitte, als er den Kopf zu ihr drehte.
    »Ich habe keine Ahnung, meine Süße. Aber es war wundervoll. Ich habe dir doch nicht wehgetan, oder?«
    Sie lachte leise.
    »Nein, ganz im Gegenteil. Und du hast mich überrascht.«
    »Das werde ich hoffentlich noch lange Zeit tun«, erwiderte er und bewegte sich endlich so weit, dass er sich mit dem Ellbogen abstützen konnte, um sie anzuschauen. »Wenn du so daliegst, siehst du wunderbar lüstern aus.«
    »Ich fühle mich auch lüstern ... wie eine Lady der Nacht hinter den Säulen auf der Piazza«, gestand sie.
    »Was verstehst du von solchen Sachen?«, wollte Perry halb im Scherz wissen.
    Sie kuschelte sich in das Bett und zog die Decke bis zum Kinn.
    »Ich lese, mein Liebster. Und ich habe schon immer alles gelesen, was meine Aufmerksamkeit erregt. Ich weiß viel mehr über die Schattenseiten des Lebens, als du dir vorstellen kannst. Es
    gibt viele alte Texte über das Leben der Kurtisanen, sogar über die gemeinen Dirnen. Obwohl sie nicht viel vom Leben hatten«, fügte sie grimmig hinzu.
    »Nein, das glaube ich auch nicht«, stimmte er trocken zu, »aber das Schicksal hat dich für das äußerst gewöhnliche Leben der Mistress Alexandra Sullivan vorgesehen. Und du tätest gut daran, wenn du dich ihm würdevoll stellen würdest.« Er schmiegte sich in ihre Umarmung. »Das ist dir hoffentlich klar, oder?«
    »Sonnenklar«, sagte sie und kuschelte sich an seine Schulter, »ich liebe dich, Peregrine Sullivan.«
    »Und ich liebe dich, Mistress Douglas.«

Epilog
    Die Tür schloss sich hinter den Besuchern von Viscount Bradley. Er lehnte den Kopf an die Kissen in seinem tiefen Armsessel und rückte die Decke über seinen Knien zurecht. Besuch strengte ihn an, und sechs auf einmal waren wirklich des Guten zu viel. Im Kamin schoss eine Flamme hoch, als ein Holzscheit in die heiße Glut hinunterfiel. Er griff nach dem Brandyschwenker auf dem kleinen Tischchen neben seinem Sessel und inhalierte den kräftigen Duft, bevor er trank.
    Nun hatten sie es also geschafft. Alle drei Neffen hatten sich irgendwie einen Weg erschlichen, die Klauseln in seinem Testament zu erfüllen, um an das Erbe zu kommen. Ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen, als er über die Besucher nachdachte, die gerade das Zimmer verlassen hatten - seine drei Neffen und deren Ehefrauen. Blackwater hatte seine Frau Clarissa in Mother Griffiths’ Bordell am Covent Garden gefunden. Unbestreitbar eine Adresse für hochklassige Dirnen. Aber was auch immer Clarissa dort wirklich getan hatte, der Viscount war überzeugt, dass sie ihren Körper nicht verkauft hatte. Nur beweisen konnte er es nicht, und Nan Griffiths hatte geschworen, dass Clarissa sich direkt aus dem Bordell in Jaspers Schutz begeben hatte. Was auch immer Bradley also vermuten mochte, um seiner Ehre willen blieb ihm keine andere Wahl, als die Geschichte so zu akzeptieren, wie sie ihm präsentiert worden war.
    Wieder huschte ein Lächeln über seine Lippen. Die Ehre, ja, in der Tat. Es war nicht unbedingt Ehre, was seine Persönlichkeit größtenteils ausmachte; nein, vielmehr war er ein Spieler. Und wenn er übertrumpft wurde, dann war es in Ordnung. Und was das Übertrumpfen anging ... Sebastians Frau, die zauberhafte Serena, hatte ganz bestimmt an den ausgefransten Rändern der ehrenwerten Gesellschaft gespielt. Auch sie war eine Spielerin, eine Tochter Faros und darüber hinaus die Stieftochter eines üblen Schurken, der nicht gezögert hatte, sie gegen das höchste Gebot zu verschachern. Sebastian hatte die richtige Münze dabeigehabt.
    Und dann war da noch Peregrine. Er hatte eine scharfzüngige Schauspielerin mit einem Faible für Betrügereien geheiratet. Niemand wusste, wer diese Alexandra in Wirklichkeit war; aber Bradley erkannte eine Schauspielerin, wenn er eine vor sich hatte. Und diese Lady war eine Schauspielerin von beachtlichem Talent.
    Nun, dachte er weiter, dann habe ich ja erreicht, was ich mir gewünscht habe, nämlich dem heuchlerischen, prüden Blackwater-Clan drei vollkommen unehrenwerte, unpassende Bräute unterzuschieben. Sonderbarerweise schmeckte seine Rache aber nicht annähernd so süß, wie er es erwartet hatte. Seine Neffen waren ihren Ehefrauen bis zum Erbrechen treu, und umgekehrt wurden sie von ihnen eindeutig angebetet. Mit dem Kind in ihrem Bauch blühte Clarissa förmlich auf, und Bradley war überzeugt, dass die anderen beiden nicht
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