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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis
Autoren: Perry Rhodan
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höchst unvollkommene Vorstellungen gehabt hatten, über die Feuerkugeln zu berichten wussten.
    »Das hat unter Garantie seit mehr als tausend Jahren kein Mensch mehr gelesen«, murmelte Bursto. »Man sollte dieses Material veröffentlichen, gerade jetzt. Das gäbe eine Sensation!«
    »Und es würde Leute wie die, die wir vorhin gesehen haben, zu noch wilderen Fantasiegeschichten animieren«, stellte Selna nüchtern fest. »Es ist zu gefährlich, Bursto. Lass die Finger davon.«
    Gyder Bursto gewöhnte sich allmählich daran, dass Selna in der Anrede immer wieder wechselte. Er hoffte, dass sie sich im Lauf der Zeit auf das ›Du‹ festlegte. Das konnte nur zur Entspannung ihres merkwürdigen Verhältnisses beitragen und ihm damit die Arbeit erleichtern. Im Gegensatz zu Selna wusste Bursto, warum Hengus ihm immer wieder die Lornsiterin auf die Fersen setzte. Er hatte eine lebhafte Fantasie und einen sechsten Sinn für sich anbahnende Sensationen. Aber er war oft unzuverlässig. Allein auf sich gestellt, hätte er wahrscheinlich über kurz oder lang seine Stellung verloren. Selna sorgte dafür, dass er auf Trab blieb. Sie tat noch mehr. Wo Bursto Stimmungen einfing, lieferte sie harte Fakten. Zusammen ergaben sie ein ausgezeichnetes Team. Bursto erkannte sehr genau, dass er Selna bitter nötig brauchte. Trotzdem war es für ihn manchmal schwer, sich mit ihrer Anwesenheit abzufinden.
    »Wir lassen uns davon Kopien anfertigen«, bestimmte Selna. »Auch wenn wir sie jetzt nicht direkt verwenden können, sollten wir uns diese Berichte sichern.«
    »Da steht, dass tatsächlich oft Menschen eingefangen und entführt wurden«, murmelte Bursto.
    »Aber sie kamen alle zurück.«
    »Nicht alle!«, protestierte er. »Lies doch selbst. Hier sind rund fünfzig Fälle aufgeführt, in denen Menschen verschwunden blieben, nachdem sie Kontakt zu diesen UFOs hatten.«
    Selna studierte die betreffenden Zahlen. Schließlich sah sie auf.
    »Die Berichte sind unvollständig«, sagte sie. »Es mag zutreffen, dass einige Menschen wirklich entführt wurden. Aber die meisten, deren Namen hier genannt werden, dürften Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Jemand brachte später die UFOs ins Spiel, um alle Spuren zu vertuschen. Außerdem hatte man auf Terra damals noch kein ausgeklügeltes Meldesystem. Ein Mensch konnte leicht untertauchen, wenn er sich das in den Kopf setzte. Auch das wurde offenbar in einigen Fällen den Feuerkugeln angelastet.«
    Bursto dachte eine Weile nach. Dann forderte er die Kopien an. Während sie darauf warteten, dass die Unterlagen in die Kabine geliefert wurden, sagte er zu Selna: »Ich mache einen Bericht über diese Dinge. Keine Angst, ich lege es nicht darauf an, die allgemeine Unruhe zu schüren. Ich werde mich sehr vorsichtig ausdrücken. Aber ich finde, unsere Zuschauer haben ein Recht, diese Dinge zu erfahren.«
    Als sie ins Hotel zurückgekehrt waren, machten sie sich sofort an die Arbeit. Selna führte Dutzende von Gesprächen. Sie suchte nach Bildmaterial. Als sie mit der mageren Ausbeute dieses Unternehmens zu Bursto kam, stellte er enttäuscht fest, dass das vorhandene Material unbrauchbar war. Zum Teil handelte es sich um schlechte Trickszenen, der Rest bestand aus geschickt geschnittenen Aufnahmen von bekannten Raumschiffen.
    »Dann lieber gar nichts.« Er seufzte.
    »Nimm die Bilder aus den Büchern«, schlug Selna vor. »Wir lassen ein paar Aussagen von Augenzeugen dazu laufen und unterlegen das Ganze mit passender Musik. Ich habe hier außerdem brandneue Aufzeichnungen. Die ersten UFO-Propheten sind in einigen Städten aufgetaucht.«
    Bursto war zuerst skeptisch. Erst als er versuchsweise mehrere Szenen zusammenstellte, erwachte die Begeisterung in ihm. Die Sache nahm Formen an. Selna schleppte Berge von Manuskripten herbei. Sie entschieden sich für zeitlose elektronische Klänge zu den uralten, vergilbten Zeichnungen. Zusammen mit den Kommentaren der Augenzeugen ergab das eine beeindruckende Mischung. Das hysterische Geschrei eines ›Propheten‹ mischten sie mit rekonstruierter Musik aus dem terranischen Mittelalter. Im Film sah man, wie mitten in Terrania die Menschen zusammenströmten, um diesem seltsamen Mann zuzuhören. Die Zwischenkommentare sprachen Selna und Bursto selbst.
    Gegen Mitternacht waren sie fertig. Mit ihrem Anruf holten sie Hengus aus dem Bett, aber nachdem er ihr Werk begutachtet hatte, verlor er kein Wort mehr über die Störung. Am nächsten Tag lief Burstos und Selnas
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