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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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nächstbesten automatischen Laderampe und ging ins Gebäude, um seine Auswahl zu treffen.
    Die Versorgungsstelle war ein lang gestrecktes Bauwerk. An den Längsseiten befanden sich die automatischen Laderampen, an den Schmalseiten konnte das Gebäude betreten und auch wieder verlassen werden.
    Drinnen gab es einen einzigen Gang, dessen Wände Beschreibungen und Bilder der verfügbaren Waren zeigten. Über Sensorfelder eingegebene Bestellungen wurden sofort in das wartende Fahrzeug verfrachtet. Falls jemand eine falsche Rampenkennung eingab, landete seine Bestellung entweder in einem fremden Fahrzeug oder auf dem Boden, wenn die Rampe unbesetzt war. Aber was machte das schon aus? Zu der Versorgungsstelle zurückzukehren und die Bestellung noch einmal vorzunehmen war ein Leichtes.
    Tarmairs Hunger bestimmte seine Auswahl. Wie üblich bewunderte er in der Warenbeschreibung den Blauhirsch, ein mächtiges Tier, das in der Darstellung mit raumgreifendem Sprung über einen Fluss hinwegsetzte. Beide Ufer waren bewaldet, im Hintergrund ragten hohe Berge auf. Tarmair hätte gerne ein solches Tier in freier Wildbahn gesehen. Er hatte, bevor er zum Spötter geworden war, viele Quostohter nach den Blauhirschen gefragt. Aber es schien, als hätte niemand je ein solches Tier gesehen.
    Außer dem Hirschbraten bestellte Tarmair einen umfangreichen Posten zumeist berauschender Getränke. Es war schon eine Weile her, seit er seine letzte Party gefeiert hatte, und es wurde Zeit, dass er wieder Freunde einlud und mit ihnen zechte.
    Tarmair wollte die Versorgungsstelle soeben verlassen, da trat Nabalik ein. Sie gehörte zum Kreis seiner Bekannten, war zierlich und dennoch sehr weiblich – eine Kombination, die Tarmair immer schon erregt hatte. Die junge Zorbin lächelte ihm freundlich zu.
    »In meinem Haus werden heute Nacht einige Becher geleert.« Tarmair packte die Gelegenheit beim Schopf. »Möchtest du kommen?«
    »Wer kommt denn alles?«, erkundigte sich die Frau kokett.
    »Du zum Beispiel. Meinst du, ich soll außerdem jemanden einladen?«
    Nabalik zierte sich ein wenig. Aber dann strahlte sie Tarmair aus ihren dunklen Augen an. »Nein, das brauchst du nicht«, stellte sie fest. »Du und ich – ich glaube, das ist genug!«
    Tarmairs Herz machte einen Freudensprung. »Ich erwarte dich bald!«, stieß er hervor und war im nächsten Augenblick zur Tür hinaus. An der Laderampe überzeugte er sich, dass seine Bestellungen ordnungsgemäß geladen worden waren, dann fuhr er nach Hause.
    Diesmal lag Raylto auf dem Boden des Wohnzimmers, wie es sich gehörte.
    »Ich will, dass du dich demnächst aus dem Staub machst.« Tarmair setzte die Pakete, die er aus dem Gleiter geladen hatte, auf dem Boden ab.
    »Wieder eine Feier?«, fragte der Asogene altklug.
    »Das geht dich nichts an. Sieh nur zu, dass du in einer halben Stunde nicht mehr da bist.«
    Nabalik hatte ein freches Kleid angelegt und sich so zurechtgemacht, dass Tarmair sofort die Übereinstimmung ihrer Wünsche erkannte. Dennoch überstürzte er nichts. Er servierte ein auserlesenes Essen und bewirtete Nabalik mit Getränken, die weiter zum Abbau der Hemmungen beitrugen. Das Gespräch bewegte sich zunächst um harmlose Dinge. Später erwähnte Tarmair, dass Nabalik ihn in letzter Zeit sehr vernachlässigt habe, und erkundigte sich nach ihren anderen Freunden. Nabalik gab zu, dass sie sich ein wenig umgeschaut habe und zu der Erkenntnis gekommen sei, es gebe keinen besseren Liebhaber als Tarmair. Begeistert von diesem Kompliment, schlug er vor, zu einem gemütlichen Verdauungsschluck das rückwärtig gelegene Zimmer aufzusuchen. Nabalik war damit einverstanden.
    Dann aber kam der Moment, in dem vor dem Haus ein dumpfes, rollendes Geräusch zu hören war. Von Sekunde zu Sekunde wurde es lauter und schwoll zu einem Donnern an, unter dessen Wucht das Gebäude erzitterte.
    »Was ist das?«, rief Nabalik erschrocken.
    Tarmair war bleich geworden. Ärger wuchs in ihm – der hilflose Zorn des Menschen, der sich der Willkür einer höheren Macht ausgeliefert sieht, die sich das Recht nimmt, ihre Ansprüche jederzeit geltend zu machen.
    »Es ist … das LARD!«, presste Tarmair hervor und eilte durch die Küche in den vorderen Raum. Das Donnern kam aus dem Bildgerät an der Seitenwand. Als Tarmair in den Wohnraum stürmte, war das grollende Geräusch schon am Verklingen. Über die Bildfläche huschten bunte Lichteffekte, die sich zu einem leuchtenden Dreieck verdichteten. Das Innere
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