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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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traditionellen Rhythmus entzünden. Es soll für unseren fündigen Quellmeister Pankha-Skrin die frohe Botschaft senden, dass wir an dem Ort seine Ankunft erwarten, an dem unsere Vorfahren den Schlüssel aufbewahrt haben«, verkündete Hergo-Zovran. »Wie viele Intervalle auch vergehen mögen, bis Pankha-Skrin den Weg findet, sein Eintreffen muss zum bedeutungsvollsten Augenblick in der langen Geschichte unseres Volkes werden. Wir werden ihm das Auge überreichen.«
    Das Strahlenfeuer aus den Geschützen der Turmbauraumschiffe machte die Marsnacht zum Tag, und als am nächsten Morgen Sol aufging, war der Schacht für das Fundament der neun Türme ausgehoben. Aus den Kegelbasen der Schiffe waren mächtige Maschinen entladen worden, die aus Marssand, synthetischen Bindemitteln und Metallen eine widerstandsfähige Legierung schufen, die sogar diesen Planeten überdauern konnte.
    Das Fundament wurde schnell fertiggestellt, und während die Techniker aus Fertigteilen die Inneneinrichtung mit den Kraftwerken in der subplanetaren Basis installierten, wuchsen die neun Türme schon in den Himmel. Zugleich wurden die Trümmer geformt, die sich später am Fuß der verfallen wirkenden Türme häufen sollten.
    Goran-Vran ging förmlich in seiner neuen Tätigkeit auf. Er nahm von den Ereignissen außerhalb der im Entstehen begriffenen Neunturmanlage kaum Notiz und war sich bald nicht mehr bewusst, dass er sich im System einer fremden Zivilisation befand, die seinem Volk den Schlüssel zur Materiequelle vorenthielt.
    »Hergo-Zovran will uns alle, die wir von Alkyra-II stammen, mit dieser Arbeit demütigen, denn Roboter könnten sie leichter verrichten«, sagte Pogun-Lann, der wie Goran-Vran Jarkus-Telfts Schüler gewesen war. »Er will uns alle für dein Versagen strafen, Goran.«
    »Du bist ungerecht«, widersprach Goran-Vran. »Jemand muss diese Arbeit tun, und sie obliegt den Raumfahrern weniger als uns. Abgesehen davon bauen wir die Neunturmanlage für uns. Du und ich und die anderen, wir werden zur Turmmannschaft gehören, wenn das erste Peilsignal für Pankha-Skrin gesendet wird.«
    »Du hast mit der Vernichtung der Duade Hergo-Zovrans Pläne durchkreuzt«, erwiderte Pogun-Lann. »Das wird er dir nie verzeihen.«
    »Das wäre nicht entelechisch.« Goran empfand Mitleid mit dem Freund, denn seine Äußerung zeigte ihm, dass Pogun sich von primitiven Emotionen statt von Entelechie leiten ließ. Er merkte nicht, dass er außerstande war, sich selbst zu erkennen. Goran war von dem Eifer besessen, seine Arbeit gut und schnell zu Ende zu führen.
    So kam es völlig überraschend für ihn, als Fanzan-Pran zu ihm kam und verkündete, dass die Terraner den Besuch einer Delegation angekündigt hatten. »Jeden Augenblick kann ihr Raumschiff landen, Goran. Hast du meinen Aufruf, die Arbeit für die Dauer ihrer Anwesenheit niederzulegen, nicht gehört?«
    »Soll nicht zuvor die Neunturmanlage fertig werden? Damit die Terraner sehen, zu welchen architektonischen Großtaten wir fähig sind!«
    »Goran!«, sagte Fanzan-Pran scharf, um ihn wachzurütteln.
    »Verzeih.« Goran-Vran fühlte sich keines Vergehens schuldig. »Ich fürchte, ich bin überarbeitet.«
    »Das fürchte ich auch«, bemerkte Fanzan. »Welche Schuldkomplexe hast du dir aufgeladen, die du nun durch geistige Selbstverstümmelung überkompensieren willst? Wenn du gefehlt hast - und das hast du -, betreibst du schlechte Sühne, indem du die Entelechie verleugnest. Finde zu dir zurück, Goran!«
    »Ich bin auf dem rechten Weg«, erwiderte Goran-Vran irritiert.
    »Dann werde ich dir eine andere Arbeit zuweisen, die eher deinen Fähigkeiten entspricht und an der du dich wieder aufrichten kannst.«
    »Ich danke dir, Fanzan.«
    Goran-Vran wartete, bis der Unterführer seinen Blicken entschwunden war, dann nahm er seine Arbeit wieder auf. Er wollte nur noch dieses eine Trümmerstück vollenden. Es sollte das größte und imposanteste der Neunturmanlage sein, und er wollte die terranische Delegation damit beeindrucken.
    »Energie aus!«, kam von irgendwo das Kommando.
    Goran-Vran stellte verstört fest, dass die Energiezufuhr ausgerechnet während des Verdichtungsprozesses unterbrochen wurde, und ihm war sofort klar, dass dies unweigerlich zur Katastrophe führen musste. Die Schulung hatte ihm beigebracht, dass bei der Herstellung einer Legierung ein eingeleiteter Verdichtungsprozess nicht unterbrochen werden durfte, weil sonst die Kontrolle darüber verloren ging und sich ungeheure
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