Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mächtigkeitsballung nach den Prinzipien einer Positronik kontrollieren«, erwiderte Dobrak. »Diese Möglichkeit bietet sich geradezu an.«
    »Ich denke an die Forscher Daloor, Poser und Kaveer«, mischte sich Atlan ein. »Sie sind sich nicht darüber im Klaren, ob sie Roboter oder organische Wesen sind. Sehen wir da nicht in verkleinertem Maßstab das Problem der Kaiserin von Therm?«
    »Sicher hat die Superintelligenz kein Identitätsproblem«, widersprach Dobrak. »Sie weiß, wer sie ist, andernfalls wäre sie keine Superintelligenz.«

2.
    Die Geschichte der Kaiserin von Therm
    Vergangenheit III       Jede Rückkehr in die Heimat hatte auf bestimmte Weise auch den Charakter eines Besuchs, dachte Vlission beklommen. Soberer, die sich viele Jahre außerhalb des Seerkosch-Systems aufhielten, verloren den Kontakt zu der stetig fortschreitenden Entwicklung. Das linkische Benehmen der Raumfahrer, sobald sie ihre gelandeten Schiffe verließen, war ein sicherer Beweis für diese These.
    Vlission hatte Blosth als Jugendlicher an Bord eines Narvion-Raumers verlassen und kehrte nun, nach 122 soberischen Jahren, als der Kommandant dieses Schiffes wieder zurück. Damals, bei seinem Aufbruch, hatte noch eine Narvion-Flotte bestanden, heute waren ihre Einheiten, sofern sie noch existierten, über ganz Golgatnur verstreut.
    Der Narvion-Raumer verließ die Überlichtspur und tauchte unmittelbar in der Nähe von Blosth in den Normalraum. Vlission und die achtzehnköpfige Besatzung hatten große Anstrengungen unternommen, um hierher zu gelangen. Allerdings war der Kommandant kein Mann mit romantischen Neigungen – er war einfach neugierig.
    Vlission war korpulent und muskulös, seine Augen traten leicht hervor. Quer über seinen braun geschuppten Kopf verlief eine Narbe, die sich dunkel verfärbte, wenn Vlission erregt war.
    Als die Funkortung ansprach, richtete er sich überrascht auf. Das Symbol der tiotronischen Ordnung wurde projiziert.
    »Sendet Identitätsimpuls und den Namen des Kommandanten! Wünscht ihr die neuesten Nachrichten zu hören?«
    Vlission nickte Fyolt zu.
    »Natürlich wünschen wir die neuesten Nachrichten zu hören.«
    Erwartungsvoll starrte Vlission auf das Hologrammfeld, doch er erlebte eine Enttäuschung. Alles, was hereinkam, war ein Wetterbericht.
    Vlission drehte sich im Sessel um und sah die anderen Besatzungsmitglieder an. »Wir beantragen Landeerlaubnis!«, sagte er.
    Der Raumhafen bot ein trostloses Bild. Die Landefläche war stellenweise aufgebrochen und von Pflanzen überwuchert. Wracks von Montagefahrzeugen und Entladeanlagen standen zwischen verlassenen Raumschiffen. Viele Gebäude waren eingestürzt. Vlission sah nur ein einziges Schiff, dessen Mannschaft offensichtlich die Startvorbereitungen eingeleitet hatte.
    Vlission schaltete eine Funkverbindung zu dem wabenförmigen Handelsschiff. In der Bildwiedergabe erschien ein mürrisch dreinschauender Soberer unbestimmbaren Alters.
    »Ein Narvion-Raumer«, sagte der Mann ohne besonderes Interesse. »Ich dachte, die Flotte existiere nicht mehr.«
    Vlission ging nicht darauf ein. Er spürte die Aufbruchsstimmung des anderen und wollte möglichst viele Informationen bekommen. »Was ist passiert?«, fragte er schnell.
    »Passiert?« Der Kommandant des Handelsraumers lachte auf. »Oh, du meinst die Zustände hier? Was hast du denn erwartet?«
    »Mein Name ist Vlission«, stellte der Soberer sich vor. »Ich habe Blosth vor einhundertzweiundzwanzig Jahren verlassen und war seither nicht mehr hier.«
    »Miryus«, sagte der Mürrische. »Blosth ist keinen Besuch mehr wert. Die wenigen hunderttausend Soberer, die hier noch leben, sind fast alle verrückt. Einige Tiotroniken funktionieren noch und versorgen die Bevölkerung mit Nachrichten, aber wenn du dir den Raumhafen ansiehst, hast du ein Bild davon, wie es überall auf diesem Planeten aussieht.«
    »Wohin sind alle gegangen?«
    »Gegangen?«, echote Miryus ironisch. »Niemand geht von hier irgendwohin. Die Leute hören einfach auf zu existieren.«
    »Die tiotronische Ordnung …« Vlission unterbrach sich sofort, als er Miryus' verächtlichen Gesichtsausdruck bemerkte. »Was tust du hier auf Blosth?«
    »Um ehrlich zu sein: Ich hole mir das, was nicht mehr gebraucht wird. Auf den kolonialen Randwelten leben ein paar tausend verrückte Soberer, die mich dafür gut bezahlen. Nicht, dass Geld noch einen Wert hätte, aber irgendetwas muss ich schließlich tun.«
    »Du bist ein Dieb!«, rief
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher