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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Arm fester um seinen Hals.
    Eine warme Masse, die leicht zu vibrieren schien, wurde auf Bluffs nackte Brust geschüttet. Die Berührung erfüllte ihn mit nie gekanntem Entsetzen. Sein Abscheu wurde so groß, dass er fast die Besinnung verlor. Dieses Gefühl hielt jedoch nur wenige Sekunden lang an, dann breitete sich Gleichgültigkeit aus. Bluff Pollards Bewusstsein wurde zurückgedrängt, seine Persönlichkeit gleichsam aufgesogen. Er spürte, dass sich die Masse auf seiner Brust verteilte, bis sie wie eine zweite dicke Haut nahezu seinen gesamten Oberkörper bedeckte.
    Endlich ließen ihn die Roboter los.
    Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, stand Bluff auf und schwang sich von dem Gestell. Niemand kümmerte sich noch um ihn. Er zog seine Kombination an und darüber wieder den Schutzanzug. Von der gallertähnlichen Substanz auf seinem Körper war nichts mehr zu sehen.
    Bluff ging langsam aus der Mulde hinaus. Er schlug die Richtung in die Berge ein, dorthin, wo seine Freunde sich aufhielten …
    Hulkoo-Kommandant Asnorch war dabei gewesen, als man den Eingeborenen in der Gehirnmülldeponie präpariert hatte. Aber nun war Asnorch ins Becken zurückgekehrt, um mit Aufseher Konklon über die eingeleiteten Maßnahmen zu sprechen. Asnorch war überaus zufrieden. Der Eingeborene, den sie eingefangen und präpariert hatten, würde zu seinen Artgenossen zurückkehren und sie mit Gehirnmüll infizieren. Danach bedeutete diese Gruppe für die Kleine Majestät keine Gefahr mehr. Nach Beendigung der Reizzeit würden die Eingeborenen völlig unter die Kontrolle der Kleinen Majestät geraten.
    Die Inkarnation CLERMAC konnte zufrieden sein. Nach anfänglichen Fehlschlägen stabilisierte sich die Lage. Wahrscheinlich würde sich bald auch das Rätsel lösen lassen, wohin die überwiegende Mehrheit der Eingeborenen verschwunden war.
    Asnorch spürte, dass die Impulse der Kleinen Majestät stärker wurden. Das beunruhigte ihn nicht, denn auf der Heimatwelt der Hulkoos war längst eine Kleine Majestät integriert und hatte im Auftrag der Inkarnation CLERMAC die Befehlsgewalt übernommen.
    In ferner Vergangenheit, als die Hulkoos zum ersten Mal Kontakt mit der Inkarnation bekommen hatten, war es vorübergehend zu Kämpfen gekommen, und die Hulkoos hatten schwere Verluste hinnehmen müssen. Sehr schnell hatten sie begriffen, dass sie durch eine völlige Unterwerfung von der Macht und dem Wissen der Inkarnation CLERMAC sogar profitieren konnten. Kein anderes Volk im Dienste CLERMACs hatte daraus so gründliche Konsequenzen gezogen.
    Die Hulkoos waren zum wichtigsten Hilfsvolk der Inkarnation CLERMAC aufgestiegen, ihre Raumfahrt und alle Bereiche der Wissenschaft hatten einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Mittlerweile galten CLERMAC und die Hulkoos durchaus als Verbündete, und es war nicht immer einfach festzustellen, wer durch wen Macht ausüben konnte.
    Die Hulkoos hatten sich so sehr mit ihrer Rolle abgefunden, dass sich ein Gefühl der Unfreiheit bei ihnen nicht mehr einstellte. Sie waren in ihren Aufgaben derart spezialisiert, dass eine Trennung von CLERMAC wahrscheinlich verheerende Folgen für sie gehabt hätte. CLERMAC dagegen hätte, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten, bald Ersatz für die Hulkoos gefunden.
    Aus dieser Konstellation ergab es sich, dass die Hulkoos argwöhnisch und sogar mit einer unterschwelligen Eifersucht jeden Kontakt zu anderen Völkern beobachteten. Die Gefahr, dass andere Wesen ihren Platz einnehmen würden, konnte nie völlig ausgeschlossen werden. So betrachtet war für die Hulkoos die rätselhafte Abwesenheit einer ganzen Zivilisation eher alarmierend als beruhigend.
    Asnorch behielt diese Überlegungen jedoch für sich, denn sie hätten ihm leicht als Schwäche ausgelegt werden können. Wie alle anderen Kommandanten spekulierte er darauf, später Oberbefehlshaber dieses neuen Stützpunkts zu werden. Nachdem es unter seiner Führung gelungen war, einen der Eingeborenen zu fangen und zu präparieren, standen seine Chancen nicht einmal schlecht.
    Dabei war Asnorch sich der Tatsache bewusst, dass er auch als Oberbefehlshaber niemals die absolute Macht ausüben würde, denn das war die Aufgabe der Kleinen Majestät.
    Als Anführerin der kleinen Gruppe Überlebender gehörte es zu Sailtrit Martlings Aufgabe, die Vorräte zu überwachen und zu verteilen. Da sie eine vorsichtige Frau war, hatte sie für den äußersten Notfall eine Sicherheitsreserve geschaffen, von der die Männer nichts
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