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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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Lebewesen herzustellen, Dr. Son. Was meinen Sie dazu?«
    »Das kommt darauf an, ob die Vorstellungen auf wissenschaftlichen Gedankengängen beruhen«, antwortete Tak Son. »Trifft das zu, so sehe ich keine Schwierigkeiten, ein beliebiges vorstellbares Lebewesen zu erzeugen, vorausgesetzt, eine solche Komposition übersteigt nicht die Möglichkeiten meines Labors.«
    »Ihre Arbeit fasziniert mich, Dr. Son«, sagte der Lare. »Ich möchte gern wissen, ob Sie auch fähig sind, ein Lebewesen zu produzieren, das autonome Fallensysteme wittert, ihnen ausweicht und das in der Lage ist, die Identität einer bestimmten Person trotz wechselnder perfekter Masken festzustellen. Was meinen Sie?«
    Tak Son kniff die Augen zusammen und bemühte sich, sich sein Erschrecken nicht anmerken zu lassen. Plötzlich durchschaute er das ganze Vorgeplänkel des Laren, erkannte, dass es nur dazu gedient hatte, ihn in Sicherheit zu wiegen, ihm die inneren Spannungen zu nehmen und eine Person, die er sonst als Gegner einstufte, als wissenschaftlich qualifizierten Gesprächspartner anzuerkennen.
    »Denken Sie ruhig erst nach«, sagte Kratos-Pyr einschmeichelnd – und doch mit unverkennbar drohendem Unterton, der klar machen sollte, dass der Lare über die Apparate der Macht verfügte.
    Es war das uralte Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche, erkannte Tak Son mit Bitterkeit. Nur war es wissenschaftlich verfeinert, auf eine höhere Ebene gehoben. Tak Son versuchte, sich darauf einzustellen, sich das Überleben zu sichern und gleichzeitig der Bevormundung auszuweichen. Er konnte nicht offen kämpfen, dafür waren die Machtmittel zu ungleich zugunsten des Laren verteilt, folglich musste er elastisch nachgeben und auf den Augenblick warten, an dem die Wachsamkeit des Feindes nachließ.
    Er nickte. »Ich denke, das wäre zu schaffen«, erklärte er. »Es ist nur eine Frage der Gen-Komposition. Allerdings ist meine Auswahl an Ausgangsmaterial wegen der wirtschaftlichen Stagnation sehr beschränkt.«
    »Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit, Dr. Son«, sagte der Lare in väterlich lobendem Tonfall. »Und was das Ausgangsmaterial betrifft, so werde ich es Ihnen beschaffen. Mein Adjutant wird Ihnen behilflich sein. Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern.«
    Tak Son erhob sich. »Und mir wird es ein Vergnügen sein, Ihren Auftrag auszuführen«, log er.
    Das La Copoule erwies sich als Bauch eines Riesen, als eine gigantische Art Markthalle, ein lang gestreckter Saal von mindestens fünfhundert Metern Länge, hundertfünfzig Metern Breite und zwanzig Metern Höhe. Auf halber Länge war außerdem noch eine Kuppel aufgebaut, die der Halle an dieser Stelle eine Höhe von mindestens vierzig Metern verlieh, und unter dieser Kuppel drehte sich behäbig eine transparente, mit vielfarbig angestrahltem Meerwasser gefüllte Kugel, in der die unterschiedlichsten Meereslebewesen schwammen.
    Ansonsten gab es in dem Riesensaal nur rund anderthalbtausend Servotische, dezente Musik und ein babylonisches Sprachengewirr. Angehörige zahlreicher galaktischer Völker gaben sich hier ein Stelldichein und labten sich an ausgefallenen Gaumenfreuden.
    Roctin-Par und seine Begleiter entfernten sich weit genug von der Tür, durch die sie hereingekommen waren, um den ständig kommenden und gehenden Gästen nicht im Weg zu stehen. Dann sahen sie sich aufmerksam um.
    »Reizender Schuppen«, stellte Chas Hiatt sarkastisch fest.
    Ben Swanson lächelte milde. »Die Atmosphäre hier war früher ganz anders«, sagte er. »In normalen Zeiten konnten Sie hier die ausgefallensten Typen beobachten, angefangen bei reichen Händlern über prominente Showstars bis hin zu Diplomaten aus allen Ecken der Milchstraße.«
    Roctin-Par räusperte sich dezent und sagte leise: »Bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gäste dieses Hauses! Überlegen Sie selbst, ob es logisch erscheint, dass der Kaiser sich ausgerechnet dieses Haus als Treffpunkt mit Freunden ausgewählt haben könnte.«
    »Warum nicht?«, meinte Swanson. »Gerade in der Masse kann man sich am besten verbergen.«
    »Das trifft zwar zu«, sagte der Lare kühl, »aber würde Anson Argyris in dieser Menge schießen, wenn er verhaftet werden sollte?«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Chas Hiatt. »Er könnte Unschuldige treffen.«
    »Folglich erscheint es logisch, dass Argyris einen weniger belebten Ort als Treffpunkt wählen würde«, stellte Roctin-Par fest. »Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass wir
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