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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde
Autoren: Perry Rhodan
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wenigstens erlaubt, noch einen Becher Kaffee zu trinken?«
    »Nein, Sir«, beschied Hubert Selvin Maurice ihn, »denn dann müßte der Servoroboter den Tatort betreten. Dadurch könnten wichtige Spuren verwischt werden.«
    Rhodan zuckte die Schultern. So leise, daß es außer Waringer und Maurice niemand hören konnte, sagte er: »Ein Glück, daß Sie mir nicht auch noch das Atmen verbieten, Oberst.«

2.
    Leticron stand in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt, die Beine etwas gespreizt und die Augen fest auf den Frontschirm gerichtet.
    Der neue Erste Hetran der Milchstraße wirkte mit seiner Körpergröße von 1,98 Metern und der Schulterbreite von 1,85 Metern wie ein Felsklotz. Das breite, flache Gesicht mit der gelblichen Haut wurde von glänzendem schwarzem Haar umrahmt, das im Nacken einen großen Knoten bildete. Der Haarknoten war in ein unsichtbares Haarnetz gehüllt, dessen Existenz nur von den irisierend funkelnden Howalgonium-Stäubchen verraten wurde, mit denen es durchsetzt war.
    An diesem Tag, dem 15. Juli 3459, befand sich Leticrons Flaggschiff zusammen mit fünfhundert anderen schweren Einheiten der pariczanischen Flotte sowie hundert SVE-Raumern, die die Laren seinem Befehl unterstellt hatten, ungefähr an jenem Koordinatenpunkt der Galaxis, an dem sich auch das Solsystem befand   – nur, es befand sich irgendwo in der Zukunft.
    Leticrons Miene verdüsterte sich, als er daran dachte, daß die Terraner unter der Führung Perry Rhodans sich bislang erfolgreich in der Zeit verborgen hielten. Er brannte darauf, das Solsystem zu vernichten, denn er wußte genau, daß seine Herrschaft auf unsicheren Füßen stand, solange es Perry Rhodan und seine Solarier gab.
    Doch bald entspannte er sich wieder und zeigte ein zuversichtliches Lächeln. Er dachte an die Laren, die mit einer großen Flotte ganz in der Nähe weilten. Sie waren ebenfalls unsichtbar, genau wie das Solsystem, denn auch sie hatten sich von der Gegenwart entfernt. In einer hyperenergetischen Blase, der sogenannten Basisblase, warteten ihre SVE-Raumer auf den Augenblick, in dem es gelang, das Solsystem in der Zeit aufzuspüren. Zu diesem Zweck stellten die Laren mit Hilfe ihrer hochwertigen Positroniken umfangreiche Berechnungen an. Zusätzlich hatten sie einen Zeittunnel geschaffen, der von der Basisblase aus ständig in die Zukunft tastete und nach den jeweiligen Berechnungen der larischen Wissenschaftler immer wieder temporal verändert wurde.
    Sie würden es schaffen, das Solsystem aufzuspüren, dessen war sich der Überschwere aus dem Punta-Pono-System sicher. Und sobald das Solsystem vernichtet war und Rhodan nicht mehr lebte, konnte er darangehen, die übrigen galaktischen Zivilisationen in seinen Griff zu bekommen. Er machte sich keine Illusionen darüber, daß mit der Verleihung des Titels ›Erster Hetran der Milchstraße‹ schon alles geregelt wäre. Die übrigen Völker hielten zwar still, würden aber kaum bereit sein, sich in voller Konsequenz zu unterwerfen. Er mußte sie seine Faust spüren lassen, damit sie wirklich Furcht kennenlernten, denn nur die nackte Existenzangst würde sie dazu bewegen, sich in jeder Beziehung unter seinen Oberbefehl zu stellen.
    Erst danach würde er darangehen können, sich um das Konzil der sieben Galaxien zu kümmern. Seiner Ansicht nach wurde es Zeit, daß dort einmal gründlich aufgeräumt wurde. Die Laren und die anderen Konzilsvölker schienen träge geworden zu sein. Anders war ihr laxes Vorgehen in der Milchstraße kaum zu erklären.
    Leticron sonnte sich in der Vorstellung, daß er im Konzil als ›starker Mann‹ auftreten und die Führung an sich reißen würde. Er war davon überzeugt, daß er dabei nicht einmal Gewalt würde anwenden müssen. Die übrigen Konzilsvölker müßten eigentlich froh sein, wenn jemand Schwung in die Entwicklung brachte, dachte er.
    Nur beim Gedanken an die Hyptons wurde dem Überschweren manchmal unbehaglich. Diese koboldhaften Wesen mit den sanftmütigen schwarzen Augen verhielten sich in jeder Beziehung rätselhaft. Ihre sanfte und liebenswerte Art stand für Leticron in unbegreiflichem Gegensatz zu der Tatsache, daß Hotrenor-Taak und seine Laren letzten Endes immer das taten, was die Hyptons vorschlugen.
    Dabei hatte er noch nie erlebt, daß die Hyptons jemandem Befehle erteilt hätten. Sie blieben sanft und liebenswürdig, wenn ihre Vorschläge abgelehnt wurden, sie wiederholten sie nur immer wieder in
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