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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren
Autoren: Perry Rhodan
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Wenig später stand er erneut in einem Korridor. Dieser mündete in einen kleinen Raum.
    Als Leticron ihn betrat, wäre er fast gegen Nos Gaimor geprallt, der breitbeinig dastand und ihn erwartete.

34.
    Leticron sah zwei Fäuste auf sich herabkommen. Er konnte diesem Schlag nicht mehr ausweichen, denn der Angriff kam völlig überraschend. Eine Faust traf den Überschweren in die Magengrube. Obwohl der Schutzanzug die Wucht des Schlages milderte, wich die Luft aus Leticrons Körper. Er knickte in halber Höhe ein. Ein Ächzen kam über seine Lippen.
    Die andere Faust traf ihn auf der Schulter und zerschmetterte sein linkes Schlüsselbein. Der Schlag war gegen seinen Kopf geführt worden, aber eine instinktive Bewegung hatte Leticron das Leben gerettet.
    Er schrie auf. Die Wucht der beiden Schläge riß ihn von den Beinen und warf ihn um.
    Die Schmerzen rasten wie ein Feuersturm durch Leticrons Körper. Trotzdem bewegte er sich, kaum daß er den Boden berührt hatte. Das rettete ihm das Leben. Nos Gaimor, der offenbar nicht damit gerechnet hatte, daß sein Gegner nach diesem vernichtenden Angriff noch zu einer Reaktion fähig sein würde, setzte zu spät nach.
    Leticron zog die Beine an den Körper und schnellte Gaimor entgegen, als dieser sich über ihn werfen wollte. Der Angreifer wurde getroffen und zurückgeschleudert. Er prallte gegen die Wand und drückte sie einen halben Meter ein. Unter seinem Gewicht zerbrachen Instrumente und mechanische Teile.
    Leticron fragte sich, wie es Gaimor gelungen sein mochte, alle Gedanken und Gefühle gegen ihn abzuschirmen. Der Überschwere hatte den Gegner nicht gespürt, obwohl er in unmittelbarer Nähe aufgetaucht war. Gaimor mußte die Fähigkeit besitzen, Gefühle und Gedanken weitgehend auszuschalten. Das war die einzige Erklärung.
    Leticron kam wieder auf die Beine. In seiner linken Schulter tobte der Schmerz wie mit glühenden Nadeln. Der Mutant konnte mit dem linken Arm keine kontrollierten Bewegungen machen.
    Gaimor war von der Verteidigungsbereitschaft des Überschweren überrascht worden. Er hatte jedoch bei seinem Sturz keine nennenswerten Verletzungen davongetragen und griff wieder an. Seinen Blicken entging nicht, daß Leticron den linken Arm nicht benutzen konnte. Er richtete sich danach.
    Leticron verlagerte sein Gewicht auf den linken Fuß. Es hatte keinen Sinn, wenn er jetzt die Flucht ergriff. In seinem Zustand wäre das zwar notwendig gewesen, doch Gaimor hätte ihn jederzeit einholen und überwältigen können. Wenn es ihm nicht gelang, den Dreiäugigen hier und jetzt zu besiegen, würde er keine neue Chance mehr erhalten.
    Gaimor kam langsam näher. Sein Körper wirkte plump und massig, aber er hatte auch Ähnlichkeit mit einer gepanzerten Maschine, die sich von nichts aufhalten ließ.
    »Ich habe auf dich gewartet, Let!« Gaimor benutzte den vertrauten Ausdruck aus ihrer Jugendzeit. »Und wie ich auf dich gewartet habe. Ich wußte, daß wir uns eines Tages wieder treffen würden. Diesmal wirst du sterben.«
    Zum erstenmal spürte Leticron die emotionellen Impulse des anderen. Da waren blinder Haß und der alles überragende Wunsch, Leticron so schnell wie möglich zu vernichten.
    Leticron antwortete nicht. Er konnte sich solche Ablenkungen nicht erlauben, denn nach dem ersten Niederschlag befand er sich in der Position des Schwächeren.
    »So, Let!« sagte Gaimor und breitete die Arme aus. »Jetzt zerdrücke ich dich.«
    Leticron schmetterte ihm die Faust gegen die Stirn. Er spürte, wie Gaimors drittes Auge zerplatzte. Gaimor schrie, aber er unterbrach seinen Angriff nicht. Wie eiserne Klammern umfaßten seine riesigen Hände Leticrons Hüften.
    Leticron schlug auf ihn ein. Keiner der beiden Riesen machte einen Versuch, sich von seinem Gegner zu trennen. In dieser entscheidenden Phase des Kampfes waren alle vernünftigen Gedanken aus ihrem Bewußtsein verdrängt. In blindem Haß versuchten sie sich zu vernichten.
    Leticron schlug immer wieder in Gaimors Gesicht, während der andere sich darauf konzentrierte, ihm die Luft abzustellen. Blut lief über Gaimors Gesicht. Er stöhnte und schrie. Seine Augen waren verschwollen, die Lippen aufgeplatzt. Die Kraft seiner Arme war jedoch ungebrochen. Er hielt Leticron umschlungen und drückte immer fester.
    Der Überschwere rang nach Atem. Er spürte, daß seine Rippen nachgaben und gegen die Lungen gedrückt wurden.
    Es gelang ihm, einen Ellbogen unter Gaimors Kinn zu schieben. Er drückte den Kopf des anderen
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