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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche
Autoren: Perry Rhodan
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Fleck im Gebirge, so stellte er beim Rückflug fest, hatte inzwischen seinen Durchmesser verdoppelt.
    Hung-Chuin wußte genau, daß er einen Fehler begangen hatte, aber in seiner jetzigen Verfassung hätte er ihn niemals zugegeben. Ohne jede Rücksicht versuchte er, die Schuld auf Dr. Fox und seine Mitarbeiter abzuwälzen.
    Sie hatten genau drei Tage Zeit bis zum Ende. Es war unmöglich, den einmal ausgebrochenen Atombrand zu löschen. Seine Wirkung ließ sich nur mit der einer Arkon-Bombe vergleichen, die ebenfalls nach ihrer Zündung eine Kettenreaktion auslöste und jeden Planeten zerstörte, der von ihr getroffen wurde.
    Der Asteroid Perikles war unrettbar verloren und mit ihm die gesamten Anlagen und Forschungsstationen. Und wenn keine rechtzeitige Hilfe eintraf, waren auch alle zweihundert Menschen verloren. Aber das war mehr als unwahrscheinlich.
    Major Glenfix hatte den Ruf nach Rettung sofort durchgeben können. Ein Kreuzer der Wachflotte war bereits unterwegs, sämtliche Bewohner des verlorenen Asteroiden zu evakuieren. Er konnte jeden Augenblick eintreffen.
    Dann aber wurde der Computer Lügen gestraft, der die Dauer des Atombrandes bis zur endgültigen Vernichtung des Asteroiden berechnet hatte. Der rote Fleck von Perikles vergrößerte sich plötzlich mit doppelter Geschwindigkeit.
    Es blieben demnach nur noch zehn Stunden, sonst gab es keine Rettung mehr.
    Reginald Bull selbst war es, der mit seiner ganzen Autorität eingriff. Der Wachkreuzer verließ sofort seine Position und raste in den Asteroidengürtel. Perikles war schon aus großer Entfernung als selbstleuchtender Himmelskörper auszumachen. Er glich einer matt schimmernden Miniatursonne.
    Die auf Perikles stationierten Wissenschaftler hatten sich auf der Rückseite des Atombrandes in Sicherheit gebracht. Sie trugen alle ihre Raumanzüge, denn längst schon waren die Reaktoren des künstlichen Schwerefeldes ausgefallen, und die Atmosphäre hatte sich verflüchtigt. Einige nutzten die Gelegenheit praktischer Schwerelosigkeit, sich mit einem kräftigen Anlauf von der Oberfläche abzustoßen und damit die geringe Fluchtgeschwindigkeit des Asteroiden zu überschreiten. Sie trieben ins All hinaus, aber wenigstens entfernten sie sich von der riesigen Atombombe, die jeden Augenblick explodieren konnte.
    Der Kreuzer traf ein, landete ungeachtet der drohenden Gefahr und nahm die Menschen auf. Professor Hung-Chuin war sehr kleinlaut und beantwortete keine einzige Frage. Nur Waringer würde er Rede und Antwort stehen, hatte er gleich zu Beginn der Rettungsaktion erklärt.
    Dann fischte der Kreuzer die in der näheren Umgebung herumtreibenden Männer auf, die durch Funkpeilzeichen ihre Position laufend bekanntgaben. Schließlich konnte die Rettungsaktion als abgeschlossen betrachtet werden. Niemand wurde vermißt.
    Major Glenfix stand mit Dr. Fox in der Kommandozentrale des Kreuzers. Der Kommandant deutete auf den Bildschirm, auf dem Perikles wie eine sterbende Sonne leuchtete.
    »Wie lange noch?« fragte er, während das Schiff mit der Beschleunigung begann. »Nichts mehr zu machen?«
    »Noch wenige Minuten«, erwiderte Dr. Fox. »Das Atomfeuer muß den Kern erreicht haben. Die Stabilität der Restmaterie bricht zusammen, und dann   …«
    Er verstummte jäh. Der rotglühende Ball wurde von einer Sekunde zur anderen von einem grellweißen Blitz verschluckt, der sich lichtschnell vergrößerte. Aber dann, noch ehe seine Peripherie dem Kreuzer erreichen konnte, sank die neue Sonne wieder in sich zusammen. Sie wurde zu einem kleinen, dunkelrot glühenden Gasball, der auseinandertrieb und sich in der Unendlichkeit verflüchtigte.

2.
    Major Byerlin gehörte zu jenen Charakteren, von denen man niemals wußte, wie sie auf eine bestimmte Situation reagieren würden. Den Flug der MARCO POLO durch das Spiegeluniversum hatte er rein aus Zufall mitgemacht. Sein eigenes Schiff   – er kommandierte einen Leichten Kreuzer der Hundertmeterklasse   – mußte zur Überholung in die Werft. Er war als ZbV-Offizier für die Dauer der Reparaturarbeiten zur MARCO POLO abkommandiert worden.
    Nach der Landung des Flaggschiffs kehrte er nach der routinemäßigen ärztlichen Untersuchung zu seinem eigenen Schiff zurück und übernahm dessen Kommando. Bereits drei Tage später befand er sich auf einem Überwachungsflug im ›Grünen Sektor‹, etwa zweihundert Lichtjahre von der Erde entfernt.
    Wahrscheinlich war es die lange Untätigkeit auf der MARCO POLO gewesen, die seinen
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