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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms
Autoren: Perry Rhodan
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fiel Tifflor nicht schwer, sich die verlassenen Industrieanlagen und Straßen vorzustellen. Das visionäre Bild hatte etwas Niederschmetterndes.
    Eine Stadt, überlegte der Solarmarschall, war wie ein lebendes Wesen. Und wie ein lebendes Wesen konnte sie sterben. Vielleicht hatten sie Suntown mit der Evakuierung zum Tode verurteilt.
    Taun brach als erster die Stille. »Ich spüre noch immer nichts. Vielleicht kommen die Cynos nie.«
    Waringer lachte auf. Er hielt einen Paralysator schußbereit in der rechten Hand. Er war entschlossen, sich damit selbst zu lähmen, falls ihn die Cynos noch einmal angreifen sollten. Ein zweites Mal wollte er sich nicht mehr diesen quälenden Hypnoimpulsen aussetzen.
    »Sie werden kommen«, sagte Waringer mit Überzeugung. »Sie wissen genau, daß sie das Zentralplasma unter Kontrolle bekommen müssen, wenn sie die Hundertsonnenwelt beherrschen wollen.«
    Kerschynski sah ihn zweifelnd an. »Ich glaube einfach nicht, daß die Cynos Möglichkeiten haben, die Hundertsonnenwelt ins Zentrum der Galaxis zu versetzen.«
    »Wir wissen zu wenig über sie, um uns darüber ein Urteil erlauben zu können«, mischte sich Taun ein.
    »Allein die Vorstellung, daß sie die Entwicklung der Menschheit von Anfang an beobachtet haben, schockiert mich«, gestand Waringer.
    »Nicht nur beobachtet«, verbesserte Tifflor, »sondern auch beeinflußt.«
    »Dafür gibt es keine Beweise«, meinte Taun.
    Tifflor lächelte nur. Er kannte alle Berichte über die Tätigkeit der Cynos.
    Tifflor glaubte auch den Grund für diese Tätigkeit im Untergrund zu kennen: den Schwarm!
    Die Cynos hatten versucht, die Völker der Galaxis auf das Zusammentreffen mit dem Schwarm vorzubereiten. Dabei war ihnen jedoch ein entscheidender Fehler unterlaufen. Sie hatten nur ihre eigenen Interessen berücksichtigt. Zweifellos bestand zwischen den Cynos und dem Schwarm ein Zusammenhang.
    Tifflor hörte auf, darüber nachzudenken. Er wußte genau, daß er nur erahnen konnte, wie die Wirklichkeit aussah.
    »Im Augenblick mache ich mir mehr Sorgen um die Menschen in den Kuppeln als um die Cynos«, sagte er. »Ich hoffe nur, daß das Plasma seine Kräfte richtig einschätzt und uns gegen alle Angriffe abschirmen kann.«
    »Vielleicht sind wir zu passiv«, meinte Taun. »Angriff wäre vielleicht die beste Verteidigung.«
    Tifflor antwortete nicht. Wen sollten sie denn angreifen? Die Cynos zeigten sich nur, wenn sie es wollten. Es war zwar bekannt, welches Aussehen sie angenommen hatten, um unauffällig in der Gruppe Terhint leben zu können.
    Aber besaßen sie dieses Aussehen noch immer?
    Tifflor bezweifelte es. Sicher würden die Cynos ihre alte Taktik weiterverfolgen. Diese Wesen waren so daran gewöhnt, aus dem Verborgenen zu operieren, daß ihnen jede andere Handlungsweise wahrscheinlich fremd war.
    »Gehen wir nach unten«, schlug Waringer vor. »Wir werden die Cynos doch nicht sehen.«
    Der Angriff auf das Zentralplasma erfolgte drei Stunden später.

34.
    Der Matten-Willy vor dem Eingang der großen Kuppel begann zu zittern. Er spürte fremdartige Impulse. Die Sonnen am Himmel der Hundertsonnenwelt schienen zu flackern. Der Matten-Willy begann zu rotieren und versank einen Meter im Boden. Dort hielt er inne. Alle seine Bewegungen erstarben. Vorsichtig streckte er seine telepathischen Fühler aus. Wieder erreichten ihn die fremden Impulse, zögernd noch und tastend, als wollten die Fremden zunächst einmal die Reaktion ihres erwählten Opfers abwarten.
    Hastig zog der Matten-Willy seine telepathischen Fühler zurück. Er errichtete eine Barriere gegen die fremden Impulse. Das half. Der Matten-Willy spürte jedoch keine Erleichterung, weil er unterschwellig die wirklichen Kräfte der Fremden erahnte.
    Nach einer Weile öffnete er seine parapsychischen Sinne für die anderen Matten-Willys. Gleich ihm verhielten sie sich abwartend. Auch das Zentralplasma tat nichts.
    Der Matten-Willy hatte den Eindruck, daß das Plasma und die Fremden sich weiterhin abtasteten, als wollten sie ihre Kräfte erproben, bevor sie aufeinanderprallten. Er bildete einen dünnen Pseudoarm und bohrte damit eine Öffnung bis an die Oberfläche. Dann bildete er ein Auge und beobachtete die Umgebung. Das Land mit den Kuppeln lag flach und verlassen vor ihm.
    Trotzdem mußten die Fremden ganz in der Nähe sein.
    Voller Sorge dachte der Matten-Willy an seine Freunde, die Menschen. Sie besaßen bis auf wenige Ausnahmen keine Abwehrkräfte. Was würde mit ihnen
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