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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer
Autoren: Perry Rhodan
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Eishöhle, die wir trotz der Ortungsgefahr zusätzlich durch einen Energieschirm sicherten. Das Schott blieb offen, so daß wir die Cynos durch den transparenten Energieschirm ständig beobachten konnten.
    Mir behagte das nicht, und ich hielt auch nicht mit meiner Meinung zurück.
    »Sehen Sie, Captain«, sagte ich zu Rorvic, »wir haben alles erreicht, was sich unter den gegebenen Umständen erreichen ließ. Mehr können wir nicht tun, denn die restlichen fünf Cynos werden alles aufbieten, um uns zu fassen, sobald wir unsere Nasen nur aus unseren Stützpunkten strecken. Warum kehren wir nicht mit den Gefangenen durch den Transmitter zur Space-Jet zurück und fliegen los?«
    Der Albino sah mich mitleidig an.
    »Sie würden nichts begreifen, Captain Hainu. Weshalb also sollte ich versuchen, Ihnen meine Gründe zu erklären?«
    »Laut Dienstvorschrift sind Vorgesetzte verpflichtet, ihren Mitarbeitern ihre Entscheidungen zu erläutern und zu begründen, sofern durch die damit verbundene Zeitverzögerung keine ernsthafte Gefährdung ausgelöst wird.«
    Dalaimoc grinste.
    »Na bitte! Ihnen etwas zu erklären würde eine so erhebliche Zeitverzögerung bedeuten, daß ich sie nicht verantworten könnte, Captain Hainu.«
    Ich wandte mich zornig ab und ging in mein Quartier. Dieser fette Riese war völlig unmöglich. Ich konnte erst wieder aufatmen, wenn wir durch Lichtjahre getrennt waren. Es war nur erstaunlich, daß der ehemalige SolAb-Psychologe Batriaschwili den Charakter des Albinos nicht durchschaute. Aber wahrscheinlich wurde er von Rorvic parasuggestiv beeinflußt – anders ließ sich sein Verhalten nicht erklären.
    Ich stellte meine zerbeulte Kanne auf ein Regal. Plötzlich mußte ich grinsen. Wenigstens dieses ›urzeitliche‹ Gefäß gab mir die Möglichkeit, mich hin und wieder an Dalaimoc Rorvic zu rächen. Wenn sich die Verhältnisse in der Galaxis wieder normalisiert hatten und ich mich in meinen Beruf als Galakto-Geologe zurückzog, würde ich diese Kanne vergolden lassen und wie ein Heiligtum aufbewahren. Immer wenn ich sie sah, würde sie mich daran erinnern, daß die Rache des kleinen Mannes alle Bösartigkeiten aufwog, die er durch skrupellose Vorgesetzte erlitt.
    Ich fuhr heftig zusammen, als jemand hinter mir »Hallo« sagte. Es war Peltrow Batriaschwili.
    »Hallo!« sagte ich müde. Peltrow lächelte.
    »Ich habe die Funksendungen der beiden feindlichen Geheimdienste abgehört, Hainu. Jede Seite hat ihre Dienststellen informiert, daß gefährliche Agenten des gegnerischen Blocks in ihrem Hoheitsgebiet operieren.«
    »So?« fragte ich lustlos.
    »Erkennen Sie denn nicht, was das bedeutet? Die Cynos wagen es nicht, von Fremden aus dem All zu sprechen. Offenbar haben sie Angst davor, in den Redmarern könnte das kosmische Denken erwachen, wenn sie von anderen Zivilisationen hören.«
    Diesmal horchte ich interessiert auf.
    »Sie meinen, das kosmische Denken wäre eine wirksame Waffe gegen die Umtriebe des heimlichen Imperiums, Peltrow?«
    »Eine von vielen möglichen Waffen, Tatcher. Welches Volk würde wohl Kriege auf dem eigenen Planeten führen wollen, wenn es damit rechnen muß, daß raumfahrende Fremdintelligenzen das ausnützen könnten, um es zu unterwerfen. Die Furcht vor dem Fremden einigt selbst die zerstrittensten Brüder.«
    »Hm! Das leuchtet mir ein, Peltrow. Dennoch weiß ich nicht, warum wir noch länger auf Redmare bleiben. Oder wissen Sie es vielleicht?«
    »Ich kann es mir denken«, antwortete Batriaschwili ernst, »und Sie müßten es sich eigentlich auch denken können. Captain Rorvic will die beiden Cynos beobachten, um mehr über ihre Fähigkeiten zu erfahren, bevor er sie in der INTERSOLAR abliefert. Wir kennen diese seltsamen Wesen ja kaum. Möglicherweise würden sie eine Gefahr für die INTERSOLAR und ihre Besatzung bedeuten.«
    Insgeheim leistete ich dem fetten Albino Abbitte. Was Peltrow gesagt hatte, klang überzeugend. Dennoch hätte Dalaimoc mir den Grund für die Verzögerung sagen können, anstatt mich als begriffsstutzig hinzustellen.
    Ich erhob mich. »Vielleicht kann ich Captain Rorvic dabei helfen, Peltrow. Kommen Sie mit?«
    Peltrow Batriaschwili strahlte und klopfte mir auf die Schulter.
    »Sehen Sie, Sie sind ja doch ein ganz vernünftiger Mensch.«
    »Das bin ich immer«, entgegnete ich. »Captain Rorvic müßte sich nur auf meine Persönlichkeit einstellen.«
    »Oder Sie auf seine, Tatcher.«
    Ich verzichtete auf eine Antwort.
    Als wir das offene Schott des
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