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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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im freien Fall von links nach rechts – dann verschwand er spurlos.
    Der Ertruser lächelte undefinierbar – und löschte die Speicherung des Ortungsergebnisses …
    In Merkurhöhe zündete der Kernprozeß der Triebwerke. Mit höchsten Beschleunigungswerten raste die INTERSOLAR in Richtung Saturn, der, leicht nach Backbord versetzt, auf der anderen Seite der Sonne stand.
    Die Sonne …!
    Um sie drehten sich die Gedanken Perry Rhodans bei Tag und bei Nacht. Er schlief ohnehin nicht viel, denn sein Zellaktivator regenerierte alle Körperzellen, also auch die Nervenzellen, unablässig und unabhängig davon, ob Rhodan wachte oder schlief. Aber wenn er einmal eine Stunde oder auch zwei schlief, dann plagten ihn furchtbare Alpträume. Dann sah er eine sich explosionsartig ausdehnende Sonne, ein tödliches Bombardement an harter Strahlung und sonnenheißer Glut, das die Meere verdampfen ließ und alles Leben auf den solaren Planeten auslöschte. Zurückbleiben würden neun aus ihren Bahnen gerissene Schlackenkugeln.
    Es überlief ihn kalt, als er daran dachte.
    Mit Atlan und Icho Tolot zusammen befand er sich seit Überkreuzung der Merkurbahn im Observatorium der INTERSOLAR. Die Sonnenphysiker und Astronomen hatten die Projektionsschirme aktiviert, auf denen die Sonne, nach Spektralbereichen getrennt, in immer anderer Struktur erschien.
    Sehr deutlich aber waren die Ausbrüche auf der Oberfläche zu erkennen und die mächtigen Plasmawolken, die von diesem Atomofen abgestoßen wurden und durch den stellaren Raum eilten.
    »Meine Kinder brauchen nichts zu fürchten«, dröhnte die ›gedämpfte‹ Stimme des halutischen Giganten. Die drei Augen in dem halbkugeligen schwarzen Kopf glühten in intensivem Rot. »Das sind ganz natürliche Höhepunkte der Sonnenaktivität.«
    »Ich weiß«, bestätigte Perry Rhodan.
    Die Wissenschaftler im großen Merkur-Observatorium hatten das inzwischen herausgefunden und sofort an die INTERSOLAR gemeldet. Dennoch vermochte Rhodan nicht wie sonst über die Ausdrucksweise Tolots zu lächeln.
    Der Haluter war ein Zwitterwesen wie alle seine Artgenossen auch. Und die körperlich viel kleineren und schwächeren Terraner regten sehr oft seine Mutterinstinkte an. Er liebte sie, diese großartigen vitalen Menschen, liebte sie, wie eine Mutter ihre Kinder liebte.
    Lordadmiral Atlan blickte seinen terranischen Freund ernst an.
    »Du spielst va banque, Perry. Ich an deiner Stelle hätte das Solsystem längst evakuieren lassen.«
    »Du bist auch nicht auf der Erde geboren worden!« machte Rhodan geltend.
    »Nein, entschuldige bitte«, sagte er, als er das Schimmern in Atlans Augen bemerkte. »Ich weiß, daß du die Menschheit nicht weniger liebst als ich. Aber ich spiele keinesfalls va banque. Überall stehen Großtransmitter bereit. Sobald die Situation kritisch wird, müssen wir das Solsystem in die Gegenwart zurückfallen lassen. Dann können fünfundzwanzig Milliarden Menschen innerhalb einer Woche zum Planeten Olymp und einigen anderen Ausweichplaneten befördert werden. Ich zögere nur deshalb, weil die solare Menschheit nach der Evakuierung für einige Zeit ausschließlich mit dem Problem des Überlebens beschäftigt sein wird. Das würden unsere Gegner ausnützen. Wenn unsere Flotte sie auch letzten Endes besiegen wird, so müßten doch Millionen Menschen sterben. Der Groll der Besiegten aber würde die Zukunft auf Jahrhunderte hinaus vergiften. Nein, ohne zwingende Not lade ich diese Last nicht auf das Haupt der gesamten Menschheit!«
    »Mein Freund Rhodanos hat recht, Lordadmiral«, sagte Tolot. »Unsere größte Hoffnung ist augenblicklich Ribald Corello. Wenn es ihm gelingt, psionisch stabilisiertes Sextagonium herzustellen, können wir mit dem neuen Nullzeit-Deformator um zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit vorstoßen und das Übel an der Wurzel ausrotten.«
    »Zu viele Wenns«, bemerkte der Arkonide. »Dennoch möchte ich ein weiteres Wenn hinzufügen: Wenn Corello aus dem Koma erwacht und seine Psi-Kräfte gegen uns einsetzt, werden die Mutanten ihn unschädlich machen müssen. Dann ist die einzige Hoffnung dahin. Und was dann?«
    Niemand konnte ihm darauf eine Antwort geben. Es gab nur eine von entsetzlicher Endgültigkeit.
    »Ich werde in die Funkzentrale gehen«, sagte Perry Rhodan nach einigen Minuten. »Der Solare Gerichtshof muß einberufen werden, damit die juristische Seite des Falles Corello geklärt werden kann.«
    »Die juristische Seite …?« fragte Atlan
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