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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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humorlos.
    »Und ob! Fast jede lemurische Anlage, die wir bisher angeschnitten haben, stand unter Druck. Diese ebenfalls. Es handelte sich überwiegend um hermetisch abgeriegelte Bauwerke, die beim Untergang Lemurias natürlich die in ihnen eingeschlossenen atmosphärischen Gase mitgenommen haben.«
    »Natürlich!« wiederholte Deighton etwas hilflos. »Was geschieht nun? Verzeihen Sie, aber ich hatte bisher noch keine Zeit, solchen Experimenten beizuwohnen.«
    Hasselet nickte nur. Er deutete auf die Bildschirme.
    »Für eine normale Verrohrung des Schachtes haben wir keine Zeit mehr. Ich lasse ihn im Spritzguß-Verbund stabilisieren, in der Hoffnung, daß die Terkalnotral-Masse schneller abbindet, als sich das Gestein bewegt. Meine Leute stellen überall vulkanische Schichten fest. Es ist verteufelt unruhig in dieser Gegend des Planeten Erde. Sehen Sie …!«
    Etwa zehntausenddreihundert Meter unter dem Meeresboden arbeiteten flugfähige Spezialroboter. Eine grauweiße Masse sprühte aus mächtigen Röhren hervor. Sie bedeckte die Schachtwände, verband sie miteinander und bildete somit eine fugenlose Gußröhre, die hohen Drücken standhalten konnte.
    Andere Roboter waren bereits in den Raum vorgedrungen, den man mit dem Fünf-Meter-Projektorkranz angeschnitten hatte. Tief unter dem Meeresgrund flammten Scheinwerfer auf. Die farbige Bildübertragung der Robotkameras war einwandfrei und überdies dreidimensional.
    Andere Maschinen gaben Analysen durch. Die Luft war schlecht, völlig überhitzt und ohne den geringsten Feuchtigkeitsgehalt. Der Druck stimmte mit jenem in der Energieblase überein.
    Deighton beugte sich nach vorn. Einer der Roboter hatte eine Maschine gefunden. Er leuchtete sie ab und filmte sie mit seiner Kamera.
    Die Männer im Kommandostand des Hochenergiebohrers waren erfahrene Spezialisten, die fast jedes lemurische Gerät auf Anhieb identifizieren konnten. Sie starrten gebannt auf die Schirme. Schließlich meinte einer gedehnt:
    »Kann mir jemand sagen, was das ist?«
    Der Ingenieur drehte sich um. Er blickte in betretene Gesichter. Nur der Gefühlsmechaniker ließ sich von dem allgemeinen Unbehagen nicht mitreißen, denn in diesem Augenblick war eine Sachlage entstanden, die Deighton als sein Fachgebiet ansah.
    »Doktor Hasselet, ich steige mit ab. Haben Sie hier unten ein bewaffnetes Einsatzkommando?«
    Hasselet riß verwundert die Augen auf.
    »Bitte? Ein was? Sir, Lemuria ist vor fünfzigtausend Jahren untergegangen. Wer sollte dort …«
    »Beispielsweise Leute, die über eine gut funktionierende Transmitterverbindung verfügen«, wurde er unterbrochen. »Haben Sie also ein Kommando?«
    Hasselet ahnte, daß die Angelegenheit ernster wurde, als er es sich vorgestellt hatte. Er alarmierte fünfzig Spezialisten des Aquanautenteams. Bis sie eintreffen konnten, hatte die Spritzgußverkleidung abgebunden.
    »Die Wetterführung ist miserabel!« hatte Dr.-Ing. Kleym Hasselet gesagt, als er von der Antigravitationsplattform gesprungen war.
    Das Fluggerät war eine Spezialkonstruktion zum liftartigen Absteigen in Bohrschächten.
    Deighton war es in diesen Augenblicken völlig gleichgültig gewesen, was der Fachmann unter ›Wetterführung‹ verstand. Er, der Abwehrchef, hatte lediglich bemerkt, daß die zundertrockene und überhitzte Luft nicht atembar war. Also hatte er den Klarsichthelm seines Schutzanzuges geschlossen und auf Kunstbeatmung umgeschaltet.
    Allein das Gefühl, eine Art Raumanzug zu tragen, hatte Galbraith Deighton die nötige Sicherheit gegeben. Die fünfzig Spezialisten des Aquanautenkommandos hatten überdies nicht viele Fragen gestellt. Sie waren über die Vorkommnisse der Vergangenheit informiert. Sie kannten auch aus eigener Anschauung lemurische Transmitterstationen, die von gesetzeswidrigen Elementen für verbrecherische Zwecke benutzt worden waren. Ihnen erschien es gar nicht so verwunderlich, daß sie von dem Abwehrchef angefordert worden waren.
    Die Strahlwaffen hatten jedoch nicht eingesetzt werden müssen. Deighton war dafür dankbar gewesen. Er war ein Vertreter der strategischen und taktischen Planung. Bewaffnete Auseinandersetzungen haßte er.
    Die Thermolader der Männer hingen längst wieder über ihren Schultern. Es gab genug zu sehen und noch mehr zu bestaunen, um Deightons Befürchtungen einer Gefahr vorerst vergessen zu lassen.
    Die Messungen waren beendet. Ein Wissenschaftlerteam hatte festgestellt, daß die überreichlich vorhandenen Maschinenanlagen, Labors
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