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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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Aufgabe und schirmte den Transmitter gegen die Jetztzeit ab.
    Die INTERSOLAR, die in unmittelbarer Nähe der Zeitschleuse in Wartestellung gegangen war, nahm Fahrt auf und durchflog als erste Einheit den farbigen Korridor, der sie fünf Minuten in die Zukunft brachte.
    Auf dem Panoramaschirm erschien das vertraute Bild des Sonnensystems, beherrscht von der Kugel des nahen Planeten Merkur.
    Nachdem die INTERSOLAR für eine Stunde auf Merkur zwischengelandet war, begab sich Rhodan sofort in Deightons Ausweichbüro, wo er den Chef der Abwehr zusammen mit Ras Tschubai, Gucky, Captain Skopins und Leutnant Chesterham antraf. Mit äußerlicher Gelassenheit nahm er den Bericht entgegen, aber dann ging er zu Gucky und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Es tut mir leid, Kleiner, wirklich leid. Vielleicht ist es meine Schuld, denn ich gab Goratschins Drängen nach und schickte ihn nach Anchorot. Wie konnte ich ahnen, daß alles nur ein Trick von Ribald Corello war?«
    Gucky sah Rhodan dankbar an.
    »Es ist nicht deine Schuld. Es hätte jeden von uns treffen können. Aber eines sage ich dir. Wir werden diesen Corello erwischen, auch wenn er wirklich Kitai Ishibashis Sohn ist. Und ich werde diesem Scheusal eigenhändig das Genick brechen.«
    »Bis dahin hast du dich beruhigt, Gucky. Der Tod Goratschins wird gerächt werden, aber nicht immer bedeutet Rache auch, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.«
    Er wandte sich an Deighton. »Was ist mit Goratschins Aktivator?«
    »Er wurde sichergestellt, Sir. Unbeschädigt. Ein Wunder, daß Corello die Gelegenheit nicht wahrnahm, einen Zellaktivator zu erhalten.«
    »Für sich hat er einen und ist somit unsterblich. Den von Goratschin konnte er nicht nehmen, er mußte ihn der Zellfolie lassen, um keinen Verdacht zu erregen. Die Impulse des Aktivators sind bekannt. Wir hätten den Betrug sofort bemerkt.«
    Rhodan hatte nun nur noch drei Mutanten: Gucky, Ras Tschubai und den Telepathen Fellmer Lloyd.
    Alle waren durch ihre Zellaktivatoren relativ unsterblich.
    Pünktlich eine Stunde nach Beginn der Unterredung startete die INTERSOLAR mit Rhodan an Bord zur Erde. Die drei Mutanten blieben auf Merkur zurück und würden mit Deighton nachkommen.
    Der 19. Juli war angebrochen.
    Ein Feiertag.
    Gucky war nicht nach Feiern zumute. Noch immer überwog die tiefe Trauer um Iwan und Iwanowitsch Goratschin alle anderen Empfindungen. Goratschin war sein Freund gewesen, fast anderthalb Jahrtausende lang.
    Für ihn, Gucky, war Goratschin zweimal gestorben.
    Das erstemal auf dem Planeten Anchorot, vor genau drei Tagen, unauffällig und nicht betrauert. Das zweitemal gestern auf Merkur. Gucky ballte die kleinen Fäuste, als er daran zurückdachte.
    »Und ich werde ihn kriegen!« murmelte er, als er später hinter Deighton zum Transmitter ging, der sie zur Erde abstrahlen sollte. »Ich werde ihn kriegen …«
    Deighton drehte sich nicht um, als er fragte:
    »Sagtest du etwas, Kleiner?«
    Gucky sah vor sich die Transmitteranlage und die leuchtenden Energiebögen. Er sehnte sich nach seinem Bungalow am Goshunsee, nach der Ruhe dort und nach der Einsamkeit. Er wollte allein sein.
    Goratschin hatte ihn dort oft besucht. Nun würde er nie mehr kommen können.
    Er nicht und viele andere auch nicht mehr.
    Sie wurden immer weniger.
    »Nein, ich habe nichts gesagt«, murmelte er.
    Schweigend betraten sie die Transmitterhalle.
     

 
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