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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen
Autoren: Perry Rhodan
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verzichten, denn diese Umgebung war ihm genauso fremd wie uns.
    »Ich vermute, daß der Tunnel in einen unterirdischen Bunker führt«, sagte Danton. »Ob jemand aus der Stadt diese Zufluchtsstätte erreicht hat, als die Katastrophe begann?«
    Wir legten etwa zweihundert Meter zurück und erreichten eine Stelle, wo es kaum Zerstörungen gab. Der Gang lag unversehrt vor uns. Homm erwartete uns vor einer riesigen Metalltür.
    »Wir müssen versuchen, diese Tür zu öffnen«, sagte er.
    Danton deutete in einen schmalen Seitengang.
    »Und was ist damit?«
    »Eine Sackgasse«, sagte Homm. »Auf diesem Weg kommen wir nicht weiter.«
    Nach kurzer Suche entdeckten wir den Öffnungsmechanismus der Tür. Er funktionierte noch. Knirschend glitt die Tür zur Seite. Das Licht unserer Scheinwerfer beleuchtete einen hallenähnlichen Raum. Der Boden war von Skeletteilen bedeckt.
    Canoga stieß einen erstickten Schrei aus.
    »Die Vorfahren der Hobnobs«, sagte Danton dumpf. »Sie haben den Bunker vor der Zerstörung der Stadt erreicht, aber verlassen konnten sie ihn nicht mehr, denn draußen herrschte die tödliche Strahlung.«
    »Kehren wir um?« fragte Hinshaw.
    Danton dachte nach. Ich wußte, daß er unter allen Umständen herausfinden wollte, von wo der Hyperfunkspruch gekommen war. Zum erstenmal hatten wir gut erhaltene Räume gefunden.
    »Wir gehen weiter«, sagte der Freihändlerkönig.
    Wir durchquerten die Bunkerhalle. Obwohl ich vorsichtig war, trat ich ab und zu auf ein Skelett, das sofort zerfiel. Der Hobnob folgte uns nur zögernd.
    Ich hielt meinen Scheinwerfer geradeaus gerichtet. Die Bunkerhalle war zu einem Massengrab geworden, und wenn hier auch Angehörige eines fremden Volkes lagen, so bereitete mir der Anblick ihrer Überreste doch Unbehagen.
    Auf der anderen Seite der Halle entdeckten wir eine unverschlossene Tür, durch die wir in einen schmalen Gang gelangten. Auch hier lagen Skelette. Der nächste Raum, den wir erreichten, war eine zerfallene Schaltstation. Hier mußte es zu einer Explosion gekommen sein, denn die Zerstörungen beschränkten sich auf diesen Raum. Vielleicht hatte man die Anlage auch absichtlich gesprengt, damit sie den Feinden nicht in die Hände fiel. Dabei sah es in den Städten des Gegners nicht anders aus als hier. Die Vorfahren der Hobnobs hatten sich gegenseitig vernichtet. Ein Schicksal, dem die Menschheit nur mit viel Glück entronnen war.
    Wir untersuchten die zerstörten Geräte. Eine Hyperfunkstation gab es hier jedoch nicht.
    An den Schaltraum schlossen sich einige Raketenstollen an. Die Projektile mit ihrer tödlichen Ladung ruhten noch auf den Startgerüsten. Sie waren nicht mehr zum Einsatz gekommen. Sie waren verrostet und vom endgültigen Zerfall bedroht.
    Hinter den Stollen ging es nicht weiter. Wir hatten das Ende der Untergrundsiedlung erreicht. Mir fiel auf, daß der Hobnob immer unruhiger wurde. Ich fragte ihn, ob er Angst hätte.
    »Nein«, sagte er. »Wann werden Sie endlich Ihr großes Raumschiff zur Landung auffordern, damit mein Volk die versprochenen Nahrungsmittel und Werkzeuge erhält?«
    »Wie kommst du ausgerechnet jetzt darauf?« fragte Danton erstaunt.
    Seine Stimme klang argwöhnisch. Auch mir erschien es seltsam, daß Canoga in dieser Situation an sein Volk dachte. Logischer wäre es mir erschienen, wenn er ängstlich um eine Umkehr an die Oberfläche gebeten hätte.
    »Werden Sie uns wirklich helfen?« Canoga antwortete auf Dantons Frage mit einer Gegenfrage.
    »Bestimmt!« versicherte der Freihändler. »Zuvor mußt du uns jedoch noch zu einer anderen Untergrundsiedlung führen. Dies ist bestimmt nicht die einzige in der Stadt.«
    »Nein«, gab der Eingeborene zögernd zu.
    »Also gut, kehren wir um«, befahl Danton.
    In diesem Augenblick leuchtete mein Strahlenmesser, den ich am Handgelenk trug, kurz auf. Das Gerät ließ sich nicht täuschen. Irgendwo in unmittelbarer Nähe war eine Hyperstrahlung entstanden.
    Bevor ich meine Begleiter warnen konnte, klappte vor uns im Boden eine quadratische Öffnung auf. Ein Saugstrahl erfaßte uns, und wir wurden mit zunehmender Geschwindigkeit auf das Loch zugerissen. Ich hörte Canoga verzweifelt schreien und sah, wie sich der Hobnob an einem Raketengerüst festklammerte. Neben mir stürzte Jarq in die Tiefe. Er hatte sich vollständig zusammengerollt.
    Das letzte, was ich vom unterirdischen Raketensilo sah, war Jokay Homm, der flach auf den Boden gepreßt und alle viere von sich gestreckt, langsam, aber sicher auf
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