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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten
Autoren: Perry Rhodan
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bedacht!« murmelte er fassungslos.
    Er preßte die Daumen auf die Schalttaste des Interkoms.
    »Hier Rhodan! Sofort einen Gleiter nach Schleuse N-6!«
    »Ich komme mit«, sagte Atlan. »Daß wir daran nicht gedacht haben!«
    Roi Danton blickte abwechselnd seinen Vater und seinen arkonidischen Lehrmeister an. Sein
Gesicht zeigte einen grüblerischen Ausdruck.
    »Wenn Sie gestatten, Grandseigneur«, sagte er, »dann komme ich ebenfalls mit.«
    Fünf Minuten später saßen sie in einem kleinen Bodengleiter und flogen in geringer Höhe über
den Wasserfall hinweg.
    Der Pilot ging tiefer und begann über der Seeoberfläche zu kreisen.
    »Grauenhaft!« murmelte Rhodan zutiefst betroffen.
    Auf dem trüben Wasser des Binnensees wimmelte es von hellen Fischleibern. Dazwischen lagen
möwenähnliche Vögel, die wahrscheinlich gleich nach dem Genuß ihrer Beute verendet waren.
    Ab und zu schaukelten die Riesenleiber toter Saurier auf den Wellen. Über allem aber kreisten
die möwenähnlichen Vögel und stießen immer wieder auf die tödliche Beute hinunter, obwohl ihre
Schar ständig dezimiert wurde.
    Die Sonne hatte unterdessen fast wieder ihren höchsten Stand erreicht. Sie strahlte über den
ungeheuren Fisch- und Saurierfriedhof. Als Perry Rhodan einmal eine Lüftungsklappe des Gleiters
öffnete, schlug ihm ein Schwall heißer, stinkender Luft entgegen. Die Kadaver verwesten
bereits.
    »Wie ist das nur möglich?« sagte Atlan. »Wenn man die Größe des Sees bedenkt und das Wasser,
das er enthält, dann käme auf tausend Tonnen vielleicht ein Minimum dieses teuflischen
Nervengiftes.«
    »Anscheinend ist es noch viel wirksamer, als wir gedacht hatten«, entgegnete Rhodan.
    Er wandte sich dem Gleiterpiloten zu.
    »Fliegen Sie ans andere Seeufer! Ich möchte sehen, ob es dort anders aussieht.«
    »Ich fürchte, wir werden genau das gleiche Bild zu sehen bekommen wie hier«, warf Roi Danton
ein. »Der Strom durchfließt den See und bringt das Gift überall hin.«
    Seine Annahme bestätigte sich.
    Perry Rhodan wandte sich erschüttert von dem Bild des Todes ab und ordnete die Rückkehr zur
CREST an.
    Dort bestellte er die Biologen, Toxikologen und Mediziner ins große Konferenzzimmer und
forderte sie auf, ihm Vorschläge zur Entgiftung des Seewassers zu unterbreiten.
    »Ich sehe nicht ein, warum, Sir«, widersprach ein Toxikologe. »Es kommt auch aus natürlichen
Ursachen überall einmal vor, daß eine Seuche die Fischbestände von Seen und Flüssen
dezimiert.«
    »Natürlich kommt das vor!« schrie Rhodan erregt und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
»Aber in diesem Fall handelt es sich um keine natürliche Ursache! Dies hier haben wir zu
verantworten! Ohne daß wir es hätten voraussehen können! Und können Sie, meine Herren, mir
vielleicht hundertprozentig genau versichern, daß es in dem Binnenmeer keinerlei intelligentes
Leben gibt?«
    »Nein, Sir«, erwiderte der Toxikologe kleinlaut.
    »Aber es ist sehr unwahrscheinlich«, sagte John Marshall. »Ich konnte keinerlei Hirnimpulse
höherstehender Lebewesen aufnehmen. Und Gucky, der inzwischen wieder einsatzfähig ist, ebenfalls
nicht. Es gibt im See nur Fische, Saurier und primitive Säugetiere.«
    »Daß wir diese vergiftet haben, ist schon schlimm genug«, murmelte Perry Rhodan. »Sie dürfen
mich ruhig auslachen, meine Herren, aber seit unserem Wasseraustausch fühlte ich eine innere
Unruhe, die zum Ausbruch kam, als ich von dem Fischsterben erfuhr. Bisher haben mich derartige
Gefühle noch nie betrogen. Irgend etwas stimmt hier nicht.«
    »Ja, mein Bauch«, flüsterte Gucky. »Erst hat er nichts behalten können, und nun scheinen alle
Öffnungen zugegipst zu sein.«
    Rhodan lief rot an.
    »Mr. Guck, wir behandeln ein sehr ernstes Problem und können keine faulen Witze brauchen.«
    »Aber das war kein Witz!« schrillte der Mausbiber empört. »Nur die nackten Tatsachen!«
    Seine Augen traten plötzlich aus den Höhlen. Mit offenem Mund erstarrte er und saß stocksteif
auf seinem Spezialsessel.
    Rhodan blickte ihn aufmerksam an. Aber er kannte Gucky zu genau, als daß er nicht sofort
merkte, daß der Mausbiber kein Theater spielte.
    »John!«
    Der Telepath antwortete nicht.
    Er saß mit geschlossenen Augen in seinem Sessel. Die Finger krampften sich um einen
Magnetschreiber – bis das Gerät mit lautem Krachen zerbrach.
    »Emotionelle Störungen!« flüsterte Gucky. »Etwas oder jemand ruft!«
    Perry Rhodan beugte sich gespannt vor.
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