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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan
Autoren: Perry Rhodan
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und ihn aus
der Zentrale hinauszerrte.
    Eine warme, trübe Brühe von mehr als Körpertemperatur ergoß sich in seinen offenen Raumanzug.
Er schluckte eine Menge davon, bevor es ihm gelang, den Druckhelm zu verschließen.
    Ab und zu tauchten Arme und Beine vor, neben und über ihm auf. Es waren Gliedmaßen von
Perlians und von Menschen, und oftmals sah es aus, als gehörten sie zu einem einzigen Wesen.
    Johosh konnte jedoch für den makabren Humor der Situation kein Verständnis aufbringen. Er
begriff, daß Ali Abbas so etwas wie eine Katastrophenflutung ausgelöst hatte. Wozu diese diente,
war ihm im Augenblick allerdings noch unklar.
    Er schlug nach einer großen Pranke, die nach ihm griff.
    Ein Schmerzenslaut ertönte – ein menschlicher Schmerzenslaut.
    »Wer ist das?« fragte Johosh über Helmfunk.
    »Ich«, erwiderte jemand lakonisch. Der Captain erkannte den Sprecher an der Stimme. Es war
einer der drei Sailers.
    Er besann sich darauf, daß ihm im geschlossenen Raumanzug keine Gefahr von dem Wasser drohte.
Wirklich gefährlich würden nur die Perlians werden, denn sie waren sicherlich in der Überzahl,
und durch die allgemeine Flutung hatten die Terraner ihren bisherigen Vorteil wieder
eingebüßt.
    Da der Druck in diesen leichten Anzügen sich automatisch so einregulierte, daß die
Bewegungsfreiheit des Trägers in jedem Element gleich blieb, bereitete ihm das Schwimmen keine
große Mühe. Und nachdem er unter Wasser viel besser vorankam als an der Oberfläche, ließ er
zusätzlich Druck ab, so daß der Auftrieb ihn nicht mehr behinderte.
    Von nun an vermochte er mit sparsamsten Bewegungen relativ gut zu schwimmen.
    Der Sailer und er hielten sich dicht aneinander und riefen über Helmfunk nach den
Kameraden.
    Bald hatten sie sich in einer großen Halle wieder versammelt.
    Aber leider gab es hier bedeutend mehr Perlians als in der Kommandozentrale. Diese
Drittkonditionierten, wie sie sich noch nannten, griffen sofort an.
    Johosh Wassermann merkte jedoch bald, daß die Perlians sich eigenartig langsam bewegten. Es
bereitete ihm keine große Mühe, die Angreifer abzuschütteln und sich allmählich an den
Unterwasserkampf zu gewöhnen.
    Dafür allerdings griffen plötzlich faßförmige Ungeheuer zugunsten der Perlians in den Kampf
ein.
    Soeben hatte der Captain sich eines angreifenden Drittkonditionierten mit einem
Handkantenschlag entledigt, als ein großes, mit scharfen Zähnen besetztes Maul sich vor ihm
auftat und zuschnappte.
    Glücklicherweise glitten die Kiefer der Bestie an dem Druckhelm ab. Johosh riß einen Fuß hoch
und stieß ihn dem Raubfisch in den Bauch. Das Tier drehte sich blitzschnell um seine Körperachse
und griff erneut an.
    Da tauchte von oben Cyclone Metax auf. Mit ausgebreiteten Armen schwamm er auf das Untier zu,
spreizte die Finger und rammte sie dem Räuber in die Kiemen.
    Betäubt legte der Raubfisch sich auf den Rücken und trieb an die Oberfläche.
    Doch schon schossen drei weitere heran.
    Den Terranern blieb nichts weiter übrig, als sich in Igelstellung aufzubauen und in die
Defensive zu gehen.
    Sie wußten alle, daß dies der Anfang vom Ende war.
    Zu allem Überfluß schwangen auch noch seltsame Tonfolgen durch das Wasser. Sie muteten wie
Orgelklänge an, und es wurde den sieben Verlorenen bald offenbar, daß sie Reizimpulse
darstellten, durch die die halberstarrten Perlians wieder aktiv wurden.
    Von allen Seiten schossen sie nun heran, und bald brodelte das Wasser in der Halle, als
wimmelten Tausende von blutgierigen Piranhas um ihre Beute …

30.
    Perry Rhodan beugte sich unwillkürlich nach vorn, als die CREST IV in den
Normalraum zurückkehrte.
    Auf dem Frontbildschirm leuchteten die beiden Sonnen des Systems Tiger-1.
    In wenigen Kilometern Entfernung raste die FRANCIS DRAKE neben dem Flottenflaggschiff des
Solaren Imperiums ins System des Tiger-Ecksternes. Dahinter folgten rund hundert schwere und
leichte Einheiten der Flotte, die Keeg erobert hatten.
    Roi Danton, der neben seinem Vater stand, räusperte sich.
    »Keine Spur von Kampfhandlungen, Grandseigneur. Ich sagte Ihnen doch: Es ist äußerst
unwahrscheinlich, daß die Perlians ausgerechnet hier ihren Linearflug unterbrechen.«
    Rhodan antwortete nicht. Dafür meldete sich plötzlich die Ortungszentrale.
    »Keine Spur von der AKAI, Sir!«
    Rhodan drückte eine Taste des Interkoms. »An Funkzentrale! Wird unser Erkennungssignal
beantwortet?«
    »Bis jetzt noch keine Antwort, Sir«,
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