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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan
Autoren: Perry Rhodan
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der Captain mühsam. »Kommen Sie am besten in die
Zentrale.«
    »Ja«, erwiderte der Venusier tonlos.
    Johosh richtete sich wieder auf.
    Nein, wenigstens er durfte nicht versagen. Falls der Kommandant ebenfalls gefallen war, trug
er die Verantwortung.
    Nach wenigen Minuten vergeblichen Suchens stolperte er über einen umgekippten
Kontursessel.
    Eine Verwünschung ausstoßend, raffte er sich wieder auf. Er fürchtete sich davor, nach dem
angeschnallten Mann darin zu sehen, aber schließlich richtete er den Lichtkreis der Helmlampe
doch auf das hinter der Helmscheibe liegende Gesicht.
    Es war Major Metax.
    Die Spitzen des Knebelbartes zitterten, folglich lebte der Kommandant noch.
    Behutsam schnallte Johosh Wassermann ihn los und drehte ihn um.
    Er erhöhte die Zufuhr von reinem Sauerstoff kurzzeitig, dann legte er Cyclone Metax wieder auf
den Rücken.
    Nach einer Weile bedeckte sich die kupferfarbene Haut mit Schweißperlen, die bläulichen Lippen
zuckten, und die Lider begannen zu zittern.
    Captain Wassermann schlug mit der flachen Hand gegen die Helmwandung.
    Cyclone Metax riß die Augen ganz auf, starrte seinen Ersten Offizier etwa eine halbe Minute
lang unverwandt an und sagte dann schwach:
    »Danke, Captain!«
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie mir wirklich danken sollten«, murmelte Johosh. »Das Schiff ist
soweit hinüber, wie es ein Raumschiff nur sein kann.«
    Ächzend und mit Wassermanns Hilfe richtete Metax sich auf.
    »Na, na! Sie übertreiben wohl wieder einmal, was?« fragte er mit schwacher Stimme, aber doch
schon wieder mit dem spöttischen Ton, für den er bekannt war. »Wir beide leben noch, und wir
haben noch festes Metallplastik unter den Füßen. Ich habe Raumschiffe gesehen, von denen
überhaupt nichts übriggeblieben war.«
    Dann können Sie sich selbst gesehen haben! wollte Wassermann erwidern. Aber angesichts
ihrer Situation fand er das zu makaber; deshalb schluckte er die Erwiderung wieder hinunter.
    Ein schlanker Körper flog durch den nach oben gerichteten, im Vakuum unsichtbaren Strahl von
Metax' Helmlampe. Gleich danach ging eine leichte Erschütterung durch den Boden. Ein
unterdrückter Schmerzenslaut ertönte.
    »Leutnant Maraun zur Stelle, Sir!« krächzte jemand.
    »Wie sieht es im Feuerleitstand aus?« fragte Major Metax sachlich.
    Mana Maraun kroch unsicher auf sie zu.
    »Alles tot, Sir. Geräte unbrauchbar. Unterwegs bin ich auf zwei Tote gestoßen.«
    »Die Sailers leben noch«, warf Johosh rasch ein, um die Lage nicht gar zu schlimm erscheinen
zu lassen, obwohl sie schlimm genug war.
    »Jawohl, Sir!« ertönte es wie aus einem Mund.
    »Kommen Sie ebenfalls in die Zentrale!« befahl Cyclone Metax. »Wir wollen gemeinsam beraten,
was wir tun können.«
    Plötzlich ging eine heftige Erschütterung durch das Wrack.
    »Was war das?« fragte Maraun erschrocken.
    Johosh Wassermann lauschte, obwohl es im Vakuum auch bei eingeschaltetem Außenmikrophon nichts
zu lauschen gab – jedenfalls nicht im Sinne des Wortes.
    Dennoch spürte er nach einer Weile kleinere regelmäßige Erschütterungen.
    »Jemand hat angelegt, Sir«, flüsterte er. »Vielleicht hat man uns von Keegans System Hilfe
geschickt.«
    »Unsinn!« sagte Metax. »Sie wissen nicht, was mit uns los ist.«
    Einige Minuten geschah nichts. Nur die Erschütterungen waren zu spüren. Es schien, als gingen
Gespenster in dem Schiffswrack um.
    Plötzlich schrie eine menschliche Stimme – und brach wieder ab.
    »Hallo, die Sailers!« rief Captain Wassermann. »Melden Sie sich!«
    Nichts …
    Ein Schatten verdunkelte das Loch zu den Sternen.
    Der Captain wollte nach seiner Waffe greifen, aber bevor er sie erreichte, explodierte etwas
in seinem Gehirn und löschte sein Bewußtsein aus.
    Captain Johosh Wassermann erwachte davon, daß ihm jemand die Nase zuhielt.
    Dermaßen abrupt ins Bewußtsein zurückgerufen, fuhr er mit einem Schrei auf und starrte völlig
verständnislos um sich.
    Vor allem begriff er nicht, warum er das Gesicht eines Toten vor sich sah …
    Erst als Leutnant Ali Abbas ihm zulächelte, glaubte er, daß der Zweite Offizier tatsächlich
noch lebte.
    »Ich hatte keine Lust mehr, allein in diesem Aquarium zu hocken und die Fische anzuglotzen«,
erklärte Abbas.
    »A … A …!« würgte Johosh hervor.
    Ali schüttelte traurig den Kopf.
    »Keine Ahnung, wo hier die Toiletten sind, Captain.«
    Wassermann atmete einige Male tief durch, schloß die Augen und öffnete sie erneut.
    Er wandte den
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