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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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Punkt – ich glaube, als ich gerade versuchte, am Flussteufel nach oben zu klettern  – setzte sich Adam neben den Rollstuhl auf den Boden
und lehnte seine Stirn an mein Bein. Es gab noch einen Stuhl im Raum, deshalb war ich mir nicht ganz sicher, warum er auf dem Boden saß. Die Schmerzmittel störten unsere Verbindung, also brauchte ich einen Moment, um die Angst aufzufangen, die in ihm tobte.
    »Wanderstab?«, fragte Calvin und lenkte mich so von Adams Leiden ab.
    Ich blinzelte ihn an. Ich konnte mich nicht erinnern, ob der Wanderstab ein Geheimnis war oder nicht.
    »Es ist ein altes Feenvolk-Artefakt, das sich an sie angeschlossen hat, während sie Kopf und Kragen riskiert hat, um einen vom Feenvolk zu retten, den sie ganz gut kennt«, murmelte Adam und ich spürte, dass er auch nicht besonders glücklich darüber war, sich daran erinnern zu müssen, wie ich versucht hatte, Zee zu retten.
    »Er ist ein Freund«, korrigierte ich ihn.
    »Sie tut so was öfter?«, fragte Calvin und schenkte Adam einen respektvollen Blick.
    Adam hob den Kopf und seine Augen waren wieder gelb – aber seine Stimme war nur ein wenig rau. »Um fair zu sein, gewöhnlich ist es nicht ihr Fehler. Sie fängt nicht damit an.«
    »Aber es sieht so aus als brächte sie Dinge zu Ende«, sagte die Frau, die Bennys Hand festhielt. Ich würde mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass sie seine Ehefrau war. Ich musste es laut ausgesprochen haben, denn sie nickte. »Ja. Das bin ich. Ich muss Ihnen und Ihrem Ehemann dafür danken, dass Sie Benny gerettet haben.«
    »Er hat sich selbst gerettet«, antwortete ich überrascht. »Hat Ihnen niemand die Geschichte erzählt? Er war klug.«
    »Und hatte Glück«, sagte Benny. »Hättet ihr mich nicht gefunden, wäre ich gestorben.«
    Ich lehnte mich vor. »Hat dir jemand gesagt, was deine Schwester zu mir gesagt hat?«
    »Jim hat es getan«, erklärte Calvin.
    »Wollte sie, dass ich Blumen von ihr auf Moms Grab lege oder dass ich Blumen auf Fai… auf das Grab meiner Schwester lege?« Bennys Stimme klang ein wenig verschwommen. Vielleicht bekam er ja dieselben Schmerzmittel.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Vielleicht solltest du beides tun.«
    »Würdest du zu Ende erzählen?«, bat Calvin flehend. »Du hast gerade das letzte Messer fallen lassen und dem Flussteufel ein Feenvolk-Artefakt ins Herz gerammt, das sich in einen Speer verwandelt hat.«
    »Genau.« Also erzählte ich ihnen auch noch, wie das Herz sich in Eis verwandelt und der Wanderstab in meiner Hand gebrannt hatte. »Und dann bin ich zurück ans Ufer geschwommen.«
    »Mit einem gebrochenen Bein?«, fragte Adam.
    »Ziemlich gut, hm?«, fragte ich selbstgefällig zurück.
    »Wirklich gute Schmerzmittel.« Calvins Tonfall war trocken.
    Adam lehnte seine Stirn wieder an mein Bein. Dieses Mal umklammerte er mit einer Hand auch noch meinen gesunden Knöchel. Die andere Hand krallte er in den Fliesenboden und die Fliesen brachen mit einem Knall.
    »Du wirst dir die Hand aufschneiden«, schalt ich ihn.
    Er hob den Kopf. »Du wirst noch einmal mein Tod sein.«
    Ich keuchte. Die plötzliche Angst, die dieser Gedanke in mir auslöste, durchbrach den glücklichen Trip, auf dem ich geschwebt hatte. »Sag das nicht. Adam, lass das nicht zu.«
    »Shh«, sagte er. »Es tut mir leid. Weine nicht. Es ist okay.« Er kniete sich neben mich und wischte mir die Wangen mit den Daumen ab. »Werwölfe sind zäh, Mercy. Ich bin nicht derjenige, der heute Nacht fast gestorben wäre.« Er holte tief Luft. »Tu das nie wieder.«
    »Ich habe es doch nicht absichtlich gemacht«, schluchzte ich elend. »Ich wollte nicht fast sterben.«
    »Das sind die Schmerzmittel«, erklärte Benny weise. »Sie lassen auch mich falsche Sachen sagen.«
    »Und was ist mit den – wie habt ihr sie genannt – Otterkin passiert?«
    Nachdem ich ihnen bereits vom Wanderstab erzählt hatte, erzählte ich ihnen auch, was der Stab dem Otterkin-Mann angetan hatte und was die Otterkin darüber gesagt hatten.
    »Du kannst Zee fragen, was er denkt.« Adam hatte wieder genug Kontrolle zurückgewonnen, dass seine Augen das normale Schokoladenbraun angenommen hatten. Er betrachtete mich für einen Moment, dann fügte er hinzu: »Später, wenn du nicht ganz so glücklich bist. Er versteht die tollen Drogen vielleicht nicht.«
    »Er versteht vielleicht auch nicht, dass ich einen der letzten sechs Otterkin umgebracht habe. Es sollten eigentlich sieben sein, aber ich glaube, Flussteufel
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