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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe
Autoren: Dora Heldt
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Altona 2.   Wir haben tatsächlich das erste Spiel gewonnen. Kathi und Marie reißen ihre Arme hoch, Lucie springt auf Frieda zu, auf der Tribüne entdecke ich Frau Schröder, die wie verrückt applaudiert.
    »Gut.« Mela steht plötzlich neben mir. »Du hast alle Tore geworfen. So haben wir wenigstens gewonnen.«
    »Du hast doch auch zweimal fast getroffen. Das war doch klasse.«
    »Aber eben nur fast. Gegen dich kommt ja keiner an. Na ja.«
    »Melanie!« Plötzlich steht Frieda zwischen uns. »
Wir
haben gewonnen. Ohne Anspiele kann Paula auch keine Tore werfen. Und Jette hat super gehalten.«
    Verschnupft antwortet Mela: »Sie hat drei Alleingänge gemacht, hat sich hinten den Ball abgefangen und alles selbst gemacht. Und zwei Siebenmeter.«
    »Jetzt ist es   …«
    »Alles in Ordnung? Ihr habt toll gespielt. Alle!« Florian Hoffmann legt Mela die Hand auf die Schulter. »Klasse, wie du die Siebenmeter rausgeholt hast. Ganz prima. Ach, Lucie, warte mal   …«
    Nach einem kurzen Blick lässt er uns stehen.
     
    »Entschuldigung.« Vier Mädchen kommen auf uns zu, drei davon in den gelben Trainingsanzügen. Wandsbek. |203| Die Titelverteidiger. Frieda mustert sie von oben bis unten.
    »Ja?«
    Die Größte von ihnen beugt sich etwas verlegen zu uns. »Sagt mal, ist euer Trainer Florian Hoffmann? Aus Göppingen?«
    Mela und ich antworten im Chor: »Ja, wieso?«
    »Echt? Das ist ja irre. Wie ist er denn so? Können wir ihn nach Autogrammen fragen? Was macht er denn für ein Training?«
    »Marienthal! Kommt! Wir gehen auf die Tribüne. Alle!«
    Frieda lächelt die Gelbe freundlich an. »Streng ist er. Hörst du ja. Aber sonst   … Ja, Florian, wir kommen!«
    Lässig winken wir ihnen zu, dann frage ich Frieda: »Florian? Duzt du ihn etwa?«
    »Quatsch. Psychologie. Sein Glanz färbt ab. Die kriegen Schiss.«
     
    Die Tribüne ist voll. Neben den Mannschaften, die gerade, so wie wir, Spielpause haben, sitzen alle möglichen Zuschauer da. Johanna sieht sich um. »Komisch, Julius und Thorben wollten eigentlich auch zugucken. Hast du sie schon gesehen?«
    Leider nicht. Dabei gucke ich schon die ganze Zeit.
    »Die kommen schon noch«, sage ich.
    »Wie lange haben wir denn noch Pause?«
    »Noch über eine halbe Stunde. Jetzt spielen erst |204| die Gruppen drei und vier. Ich gehe mal mein Wasser holen und dann wieder zu den anderen.«
     
    Unsere Kabine war hinter der dritten Tür links, ich bin ganz sicher, trotzdem höre ich schon früher die Stimmen von Mela und Lucie und bleibe stehen.
    »Du hast fast ein Tor geworfen, Mela, und Paula hat dich auch ein paar Mal gut angespielt.«
    »Paula, Paula, Paula. Ich kann es einfach nicht mehr hören.«
    Eigentlich sollte ich weitergehen, aber Lucies Stimme zwingt mich, dazubleiben.
    »Ich kann dein Gezicke auch nicht mehr hören. Ich weiß echt nicht, was mit dir los ist. Du maulst nur noch rum, so toll ist Julius nun auch wieder nicht.«
    Hast du eine Ahnung!
    »Er ist toll.«
    Da bin ich doch mit Mela tatsächlich mal einer Meinung.
    »Und wenn Paula da nicht reingefunkt hätte, wäre ich jetzt auch mit ihm zusammen.«
    »Du hast doch einen Vogel. Ich gehe jetzt nach oben, kommst du mit, oder was?«
    »Ich wünschte, dass Paula sich die Beine bricht. Wir können auch ohne sie spielen.«
    »Mela, du bist total durchgeknallt. Mir ist das zu blöd.«
    Gerade eben schaffe ich es noch, um die Ecke zu huschen, bevor die Tür aufgeht. An die Wand gepresst |205| und mit angehaltener Luft schiele ich den Zwillingen hinterher.
    »Na, Paula? Spionierst du die Konkurrenz aus?«
    Schnell atme ich aus. »Hallo Julius. Wir haben das erste Spiel gewonnen.«
    »Habe ich schon gehört. Und wem spionierst du jetzt nach?«
    »Niemandem. Aber wenn Mela und Lucie so laut hinter der Klotür reden, muss ich das ja hören.«
    »Und?«
    »Nichts weiter. Mela will mir die Beine brechen und eigentlich hast du die Schuld.«
    Bin ich jetzt eine Petze? Und wenn schon.
    »Ich muss wohl doch mal mit Mela was klären. Ich gehe sie mal suchen.« Julius sieht entschlossen aus.
    Fühlt sich der Magen eigentlich immer so stachelig an, wenn man eifersüchtig ist? Was will er denn mit ihr klären?
    »Dann geh sie mal suchen. Ich muss sowieso auf die Tribüne.«
    Obwohl er komisch guckt, gehe ich sehr lässig an ihm vorbei.
     
    Bewaffnet mit dem üblichen Notizblock und einem Stift verfolgt Frieda konzentriert das Spiel, das gerade läuft. Wandsbek gegen Barmbek.
    »Und?«
    Sie deutet nur stumm auf die
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