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Sie haben 1 ungelesenes Buch

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Titel: Sie haben 1 ungelesenes Buch
Autoren: Niklas Haye , Max Graefe
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gleichwohl weit verbreitet. Häufungen derartiger Namenszusätze in den Freundeslisten entsprechender Nutzer verraten, wie sehr dieser Personenkreis nach wie vor vernetzt ist.
Ägyptische Staatsanwaltschaft
    legte auf Facebook ihr eigenes Profil an, um im April 2011 die Festnahme des früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zu verkünden. Die Maßnahme ist wohl als eine Reaktion auf das nicht selten als → Facebook-Revolution beschriebene Aufbegehren zu verstehen. Sie entsprach nicht nur dem Zeitgeist, sondern hatte auch einen politischen Effekt, vermittelt doch Kommunikation auf Facebook einen Austausch auf gleicher Augenhöhe und stellte man sich damit in gehörigen Abstand zum alten Regime.
    Deutlich geworden ist dadurch auch das wachsende Vertrauen in Reichweite und Verlässlichkeit des Dienstes, der immer öfter für die Aufgabenerfüllung öffentlicher Institutionen genutzt wird. In Deutschland sieht man dies zunehmend kritisch.
Album
    Fotos werden bei Facebook in virtuellen Alben abgelegt. Neben Standardsammlungen mit Profilbildern (»Me, Myself and I«), Pinnwand-Fotos und Handy-Uploads sind das meist – ganz traditionelle – Reisealben. »Fotokunst« erfreut sich dabei ebenfalls überraschend großer Beliebtheit; der künstlerische Anspruch wird nicht selten durch Nummerierungs- oder Datumszusätze verdeutlicht (»Warschau I/09«, »Faces, May, 2010«). Daneben hat sich ein neues Genre etabliert: Sogenannte → Partyfotos füllen Alben mit Motiven aus ein paar Stunden betrunkenen Zusammenseins.
Alles-Poster
    Wohl jeder hat in seinem Bekanntenkreis mindestens einen sogenannten Alles-Poster, der unweigerlich die Frage aufwirft: Ist mein Leben so spannend oder deines so öde? Selbst absolute Nichtigkeiten werden von ihm auf Facebook ausgebreitet nach dem Motto: Je mehr es wissen, desto relevanter ist es.
    Die Bedeutungsskala hinsichtlich der in → Status Update s und auf → Wall s geposteten Nachrichten ist dabei nach unten offen: Mag man »Der kleine Wurm hat heute sein erstes Wort gesprochen!« noch durchaus für mitteilungswürdig halten, sieht das bei »Mein Hund ist jetzt stubenrein!« schon anders aus. In den Schatten gestellt werden solche Meldungen freilich durch Aussagen wie »Hurra, Sonnenschein!« oder auch nur »Sitze auf dem Balkon«. Diese wiederum lesen sich geradezu unterhaltsam im Vergleich zu »:-)« oder der Königin des Nachfragen erflehenden Status Updates: dem schlichten »…«.
Allgemeine Geschäftsbedingungen
    Im Internet werden Allgemeine Geschäftsbedingungen von den Nutzern so gut wie nie tatsächlich von Anfang bis Ende aufmerksam gelesen – oder bist du etwa bereit, die nahezu endlos scheinenden Texte zu durchforsten, die dich oft nur einen Klick von der praktischen Anwendung trennen? Es gilt hier dasselbe wie für das sichere Entfernen des USB-Sticks – das Leben ist dafür einfach zu kurz!
    Die Software-Unternehmen sind sich dessen nur allzu bewusst und auch Facebook kommt dieses Phänomen zugute. So finden sich in den über 50.000 Zeichen der Nutzungsbedingungen zahlreiche Vereinbarungen, die nicht nur bei den strengen → Datenschützer n Besorgnis hinsichtlich der Privatsphäre auslösen dürften. Hinzu kommt: Selbst wenn die Nutzer die Regelungen vor dem Netzwerkeln verinnerlicht haben sollten, müssen sie damit rechnen, innerhalb kurzer Zeit plötzlich mit einer neuen, zu bestätigenden Fassung der AGB konfrontiert zu werden: Facebook hat die Bestimmungen in der Vergangenheit regelmäßig überarbeitet.
    Wirklich transparent ist dieses Vorgehen nicht und es führt bei vielen Mitgliedern zunehmend nicht nur zu virtuellen Bauchschmerzen.
Altersdurchschnitt der Nutzer
    liegt mittlerweile bei 38 Jahren! Schätzen auch heute noch viele Medien Facebook als Sammelpunkt der jungen Generation ein, belegt dieser kürzlich vom Netzwerk »Community102« ermittelte überraschend hohe Altersdurchschnitt, dass auch das Internet zunehmend altert. Die 2004 für Studenten gegründete Plattform ist dabei nicht nur mit ihren Nutzern älter geworden – auch Eltern, Großeltern und sonstige Nutzer haben ihren Beitrag dazu geleistet. Facebook ist hier übrigens keine Ausnahme. Die Kommunikationsplattform Twitter hat ebenfalls einen Altersdurchschnitt jenseits der 30, bei dem Business-Netzwerk → LinkedIn sind es sogar 44 Jahre.
    Damit sind soziale Netzwerke um einiges älter als der Durchschnitt der Weltbevölkerung, der lediglich bei 28,4 Jahren liegt.
Amen
    Die Welt in Gut und
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