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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft
Autoren: Gena Showalter
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„kann es auf keinen Fall stimmen, dass der Cop mich will. Aber sag mir ruhig, warum du das denkst. Fang damit an, was für eine heiße Blondine ich bin, und hör damit auf, wie er auf die Knie fallen und mich um ein Date anflehen wird, und lass zwischendurch kein Detail aus. “
    Lana verdrehte die Augen. Der dramatische Lidschatten, den sie in glitzernden Spitzen bis zu den Schläfen hochgezogen hatte, gab ihren Augen ein exotisches Aussehen. „Du bist heiß. Er wird flehen. Du wirst Nein sagen – versuch nicht, es zu leugnen. Ich habe bemerkt, dass du eine Anti-Männer-Kampagne gestartet hast. Ich werde dich dumm nennen, und du malst mir einen Schnurrbart ins Gesicht, während ich schlafe. Dann säge ich die Beine an deinem Bett an. Wir lachen beide darüber. Ende. Also, jetzt sag schon. Hilft er dir oder nicht? Wenn nicht, muss ich ihm wehtun. “
    Okay, das war nicht die Geschichte, auf die sie gehofft hatte, aber sie klang schon realistischer. „Ich muss dich vielleicht sowieso noch bitten, ihm wehzutun. Nachdem ich mit ihm fertig bin, natürlich. “ Er war wirklich der Gipfel der schlechten Laune. Er hatte sie ja noch finster angesehen, nachdem er sie in seine Wohnung eingeladen hatte – mit Blicken jedenfalls. „Er braucht jemanden, der ihm die Stirnfalten glättet. Mit dem Vorschlaghammer. “
    „Sag mir einfach nur, wann. “
    Oh, wie gern sie ihre tödliche Lana doch hatte.
    Sie hatten sich in der Schule kennengelernt, als Lanas Familie gerade in die Staaten gezogen war, und ihre augenblickliche Freundschaft hatte Harpers Leben von Grund auf verändert. Harper, die „Prinzessin“ der Träume ihrer Mutter, war fasziniert gewesen von Milana Buineviciute, der wilden Räubertochter aus deren Albträumen. Eine Raucherin und Trinkerin (mittlerweile hatte sie sich beides abgewöhnt), die rund um die Uhr fluchte und nie einem Kampf aus dem Weg ging. Lana hatte ihr gezeigt, wie man sich mit Schlagringen und Stahlkappenstiefeln im Straßenkampf behauptete. Harper hatte Lana beigebracht, wie man die eigenen schmerzhaften und scharfkantigen Gefühle zu Kunst machte. Dieser Austausch hatte sie zusammengeschweißt.
    Sie hielten einander die Balance, sogar im Aussehen. Lanas Haar war von Natur aus dunkel, fast schwarz, aber sie hatte die glatten Strähnen blondiert und dann neonrot gefärbt, eine Farbe, die perfekt zu ihrer schneeweißen Haut und den rosenroten Lippen passte. Ihre Züge waren verwegen, geradezu aggressiv, und doch waren ihre grünen Augen immer halb geschlossen, wie eine sinnliche Einladung, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu vernaschen. Das hatte Harper jedenfalls in den Blicken aller Männer gesehen, die Lana je zu Gesicht bekommen hatten.
    Selbst wenn Lana so müde war wie im Augenblick, wie seit Wochen, mit tiefen Schatten auf der zarten Haut unter ihren Augen, die Lippen aufgesprungen, weil sie ständig daran kaute, und noch abgemagerter, als ihr ohnehin schon schlanker Körper von Natur aus war, sah diese Frau noch atemberaubend aus.
    „Vielleicht sollten wir umziehen“, sagte Harper. „Wir packen meine kostbaren Habseligkeiten und deinen Müll zusammen und …“
    „Nein! “, rief Lana, und wiederholte dann leiser: „Nein. Ich bleibe hier. “
    Harper atmete erleichtert aus.
    Nachdem sie aus ihrem ersten Blackout erwacht war und gesehen hatte, was sie gemalt hatte, war sie in den Straßen herumgeirrt und hatte versucht, ihre Gedanken zu ordnen. Ganz mit sich selbst beschäftigt, war sie aus Versehen in den schlimmsten Teil der Stadt geraten. Vor diesem Gebäude war sie stehen geblieben, auf einmal wie besessen von dem Verlangen, darin zu wohnen. Sie war nach Hause gerannt, um Lana davon zu erzählen, und die war blass geworden und völlig ohne Grund in Tränen ausgebrochen. Na gut, angeblich hatte es einen Grund gegeben, aber sie weigerte sich immer noch, ihn ihr zu verraten.
    Schließlich war es Harper gelungen, ihre Freundin zu überreden, die gemeinsame Wohnung zu vermieten und hierher zu ziehen. Doch während sie selbst hier aufgeblüht war, ging es Lana immer schlechter. Und dennoch bekam man sie nicht einmal mit einem Panzer hier heraus.
    Harper hatte Schuldgefühle deswegen, aber sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    „Übrigens sind wir noch nicht fertig damit, über den Cop zu reden“, sagte Lana schon ruhiger, und sie rieb sich grinsend die Hände. „Ich habe genau gemerkt, wie du ihn angesehen hast, deshalb muss ich fragen: Wenn du sagst, nachdem ich mit
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