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Shotokan Karate - Kata 1

Shotokan Karate - Kata 1

Titel: Shotokan Karate - Kata 1
Autoren: Joachim Grupp
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Regierungskreise und die Kaiserfamilie hinein genoss. FUNAKOSHI arbeitete auch als erfolgreicher Kalligraf und Schriftsteller, der seine Werke unter dem Künstlernamen „Shoto“ veröffentlichte. Er wurde in Japan sehr bekannt und zunehmend scharten sich neue Anhänger um ihn, vor allem aus dem intellektuellen Milieu an den Universitäten, aber auch aus Militärkreisen. Seine starke Popularität an den Universitäten verhalf seiner Karaterichtung später zu ihrer weltweiten Verbreitung, denn viele seiner Schüler bereiteten sich an den Universitäten auf spätere Auslandsaufenthalte vor.
    In Okinawa selbst waren einige Meister gegen die Veränderung und Umbenennung ihrer Kampfkunst Te in Karate und warfen Funakoshi Verrat an der Tradition Okinawas vor, was seinem Erfolg jedoch nicht schadete. Später übernahmen dann viele dieser Kritiker selbst die Bezeichnung „Karate“ für ihre Kampfkünste.
    Zusätzlich zur bislang vorherrschenden Übungsform des Karate in Form der Katas entwickelte Funakoshi in den 30er Jahren das Partnertraining, Gohon Kumite, Kihon Ippon Kumite, Jiyu Ippon Kumite und den Freikampf. Er entnahm Passagen aus den Katas und ließ verschiedene Techniken mit dem Partner trainieren. Damit war ein Programm entstanden, das der Selbstverteidigung nahekam. Das Training der Kata war jetzt mehr dem Zweck gewidmet, Flexibilität, Schnelligkeit und Kräftigung der Muskulatur zu erzielen. Ästhetische Dimensionen wurden in der Katapraxis zunehmend stärker berücksichtigt. Die bis heute in der täglichen Karatepraxis übliche Dreiteilung des Trainings in Kihon, Kumite und Kata entstand zu dieser Zeit.
    Im Jahr 1939, FUNAKOSHI war bereits über 70 Jahre alt, hatten sich in Japan neben seinem Stil, dem Shotokan Karate, weitere Karatestilrichtungen etabliert, wie das Goju-Ryu, das Shit-Ryu und das Wado-Ryu. Diese Stile waren ebenfalls von Meistern aus Okinawa eingeführt worden.
    Ihrem Meister Funakoshi zu Ehren bauten seine teilweise einflussreichen Schüler ein Dojo, das sie „Shotokan“ nannten. Das bedeutete „die Halle des Shoto“, und war von nun an die Bezeichnung für seine Stilrichtung. Das Symbol für das Shotokan Karate, der Tiger im Kreis, wurde von einem Freund Funakoshis, dem berühmten Künstler Hoan Kosugi, zur Illustration eines seiner Bücher über Karate entworfen, und ist bis heute noch das verbreitetste, verbandsübergreifende Symbol für das Shotokan Karate.
    Kurz nach dem Krieg kam es 1949 zur Gründung der „Japan Karate Association“ (JKA) und damit der organisatorischen Zusammenfassung der Dojos, Karategruppen und Universitätsschulen in ganz Japan, die Funakoshis Shotokanstil praktizierten. Die „Japan Karate Association“, JKA, wurde der Verband für alle Shotokan Karateka in Japan und später weltweit. Die anderen Stilrichtungen hatten ebenfalls eigene Verbände gegründet. Das Symbol der Organisation JKA ist bis heute das Inyo , der kleine dunkle Kreis im großen hellen Kreis. Es soll die Dualität des Universums ausdrücken, und ähnlich wie die Symbolik des Yin und Yang, die gegensätzlichen Kräfte des Universums verkörpern.
    Die weltweit große Verbreitung des Shotokan basierte dann wesentlich auf der Entwicklung eines mehrjährigen Instruktorenprogramms an der Takushoku-Universität. Hier entstand in den 50er Jahren an einer wirtschaftlich und technisch ausgerichteten Universität, deren Studenten ohnehin für den internationalen Einsatz ausgebildet wurden, ein sehr hartes und anspruchsvolles Ausbildungsprogramm, an dem nur die besten Karateschüler teilnehmen durften. Das Lehrprogramm wurde von Nakayama, Okazaki und Nishijama unter der Obhut von Funakoshi entwickelt. Diese waren in Führungspositionen der JKA verantwortlich für die sportliche Entwicklung des Verbandes und demonstrierten Karate zusammen mit Funakoshi auch vor amerikanischen Soldaten auf Luftwaffenstützpunkten der US-Air Force. Später entsandte die JKA über 30 ihrer besten Instruktoren in die ganze Welt, um das Shotokan Karate zu verbreiten. Unter ihnen waren heute weltbekannte Karatemeister wie Kanazawa, Kase, Shirai, Nishijama, Okazaki, Mikami, Okamoto, Kawazoe, Naito, Ochi, Enoeda und viele andere.
    Der hohe technische Standard der JKA und die Entwicklung des Stils entstand noch unter Leitung Funakoshis durch die Komplettierung des
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