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Shogun

Shogun

Titel: Shogun
Autoren: James Clavell
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gedient. Bald wirst du belohnt werden! Was würden die Priester sagen, wenn sie wüßten, daß dein richtiger Name Akira Tonomoto ist und du Samurai bist … auf meinen Befehl hin Spion, Fischer, Dorfschulze und Christ? Staub würden sie furzen, neh?
    Also keine Angst, Anjin-san, die Sorgen über deine Zukunft überlaß getrost mir! Du bist in guten starken Händen, und ach, was für eine Zukunft ich für dich geplant habe!
    »Gattin des Barbaren soll ich werden, ohohoh?« hatte Kiku laut gejammert.
    »Ja, nach Ablauf dieses Monats. Fujiko-san hat in aller Form ihr Einverständnis gegeben«, hatte er Kiku und Gyoko nochmals die Wahrheit gesagt und geduldig gewartet, daß das verzweifelte Mädchen seine Fassung wiedergewann und nicht sein Gesicht verlor. »Und eintausend Koku nach der Geburt des ersten Sohnes des Anjin-san!«
    »Eh, eintau… was habt Ihr gesagt?«
    Er hatte das Versprechen wiederholt und sanft hinzugefügt: »Schließlich ist Samurai Samurai, und die beiden Schwerter sind die beiden Schwerter, und seine Söhne werden Samurai sein. Er ist Hatamoto, einer meiner bedeutendsten Vasallen, Admiral aller meiner Schiffe, ein enger persönlicher Berater … ja, ein Freund, neh?«
    »Tut mir leid, aber, Euer Gnaden …«
    »Zuerst einmal werdet Ihr seine Gattin.«
    »Tut mir leid, Euer Gnaden, zuerst einmal?«
    »Vielleicht solltet Ihr seine Gemahlin werden. Fujiko-san hat mir gesagt, sie wolle nicht wieder heiraten, aber ich denke, er sollte heiraten. Warum nicht Euch? Wenn Ihr ihm genug gefallt, und ich nehme an, Ihr könntet ihm durchaus gefallen, und Ihr ihn, wie es Eure Pflicht ist, sein Schiff bauen laßt … neh? Ja, ich finde, Ihr solltet seine Gemahlin werden.«
    »O ja, o ja, o ja!« Sie hatte die Arme um ihn geschlungen, ihn gesegnet und sich ihrer impulsiven schlechten Manieren wegen entschuldigt, weil sie ihn unterbrochen und nicht hatte ausreden lassen, wie es ihre Pflicht gewesen wäre, und dann hatte sie ihn verlassen und sich vier Schritt von jener Stelle entfernt, wo sie sich noch vor wenigen Augenblicken von den Felsen hatte hinabstürzen wollen.
    Ah, Frauen, dachte Toranaga amüsiert und voller Genugtuung. Jetzt hat sie alles, was sie will, genauso wie Gyoko … falls das Schiff in der gesetzten Frist fertig wird, und das wird es … genauso wie die Priester und genauso wie …
    »Euer Gnaden!« Einer der Jäger zeigte auf ein Gebüsch neben dem Weg. Er zügelte sein Pferd, machte Kogo bereit, lockerte die Riemen seines Geschühs und streckte seine Faust aus … »Jetzt!« befahl er leise. Der Hund wurde losgelassen. Der Hase brach aus dem Gebüsch hervor, suchte Deckung, und in diesem Augenblick warf er Kogo an. Mit unglaublich machtvollen Flügelschlägen schoß sie pfeilgerade hinter ihm her, holte das von Todesangst gehetzte Tier ein. Hundert Schritt weiter im gewellten Hügelland wuchs ein Dornengestrüpp, und hakenschlagend und erstaunlich flink versuchte er, sich in Sicherheit zu bringen. Kogo kam immer näher, schnitt Ecken, kam ziemlich nahe überm Boden immer näher heran. Dann war der Habicht über seiner Beute und stieß nach unten, und der Hase schrie auf, fuhr hochspringend herum und wetzte zurück. Kogo verfolgte ihn weiter und stieß wütend ein Ek-ek-ek aus, weil er sein Opfer verfehlt hatte. Nochmals wirbelte der Hase in panischem Schrecken herum, um Deckung zu suchen, und schrie, als Kogo wieder herabstieß und seine Fänge in seinen Rücken und seinen Kopf grub und furchtlos festhielt, völlig ungerührt davon, daß sein Opfer sich angstvoll wand und krümmte. Mühelos brach der Vogel ihm dann das Rückgrat. Ein letzter Schrei. Kogo ließ los, sprang einen Augenblick in die Höhe und schüttelte sein zerzaustes Gefieder, das sich wieder glattlegte, und ließ sich dann wieder auf dem warmen, zuckenden Hasen nieder und grub ihm die Fänge nochmals in den Leib. Jetzt erst stieß er seinen Siegesschrei aus und zischte vor Zufriedenheit. Seine Augen waren auf Toranaga gerichtet.
    Toranaga trabte heran und saß ab. Dann wirbelte er das Federspiel herum. Gehorsam verließ der Hühnerhabicht seine Beute und nahm dann, nachdem sein Herr rasch das Federspiel verborgen hatte, auf seiner Faust Platz. Toranagas Finger faßten die Bänder des Geschühs, und er spürte die Kraft ihrer Fänge, als sie sich um das stahlbewehrte Leder über seinem ausgestreckten Zeigefinger krallten.
    »Eeee, das hast du großartig gemacht, meine Schöne«, lobte er und belohnte den Vogel mit
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