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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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paar Hundeentführer
engagieren.«
    »Und? Bin ich die Warterei
wert?«
    Lieber Himmel! Er konnte kaum noch
stehen! »Du hast dich vor meinen Gästen schockierend betragen. Es steht zu
befürchten, dass du meinen guten Ruf ruiniert hast.«
    »Tatsächlich? Das tut mir
schrecklich leid. Ich muss einfach lernen, wie man eine gute Gemahlin wird.
Das könntest du ja vielleicht ein bisschen mit mir üben ...« Sie drehte
sich auf den Rücken und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe.
»Willst du jetzt nicht ins Bett kommen und mich schwängern?«
    Im Bruchteil einer Sekunde war er im
Bett und in ihr. Diese Frau war das Feuer selbst und dabei unglaublich sinnlich
weich. Sie klammerte sich an ihn, schlang die Beine um seinen Rücken, und ihr
schamloses Seufzen und Stöhnen dabei machte ihn wahnsinnig vor Verlangen.
    Sein Körper erbebte, zuckte und
bäumte sich auf, und seine vielgepriesene Kontrolle ließ ihn im Stich, als er
den überwältigendsten Höhepunkt seines Lebens erreichte ...
    »Wolltest du mir nicht wegen meiner
Unpünktlichkeit Vorhaltungen machen?«, fragte Gigi später, noch ganz
atemlos, mit dem Kopf auf seinem Arm.
    »Dafür und
für den mangelnden Respekt vor der luxu riösen Einrichtung der Empfangsräume
meines Hauses.«
    »Mir gefallen sie. Treffen meinen
Geschmack. Ich bin eben ein Emporkömmling.« Seine privaten Gemächer beherbergten
seine Impressionistensammlung und waren vergleichsweise kühl und streng
gehalten. »Ich wollte lediglich gleich etwas sagen, das meine englische
Exzentrik unter Beweis stellt.«
    »Damit dürftest du bemerkenswert
erfolgreich gewesen sein«, vermutete er. »Von dem Auftritt wird alles
noch jahrelang immer wieder reden, insbesondere falls du in genau neun Monaten
im Kindbett liegen solltest.«
    Sie lächelte. »Du bist von deiner
Männlichkeit ja sehr überzeugt.«
    »Ich habe Beweise.« Er küsste
ihr Ohrläppchen. »Lass uns hoffen, dass beim zweiten Mal alles gut geht.«
    Es dauerte, bis sie begriff, was er
meinte. Sie setzte sich auf. Ganz offensichtlich spielte er versteckt auf ihre
erste Schwangerschaft an, die in einer Fehlgeburt geendet hatte. Allerdings
hatte sie niemals mit irgendjemandem darüber geredet, wie schrecklich sie sich
danach gefühlt hatte, nicht einmal mit ihrer Mutter. Sie hatte dieses Geheimnis
zusammen mit ihrer wilden Liebe im dunkelsten Winkel ihres Herzens
eingeschlossen, es war der Gefangene in einem Verlies, dessen klirrende Ketten
und trauriges Stöhnen sie nur in den spätesten Nachtstunden hörte.
    »Du wusstest davon«, flüsterte
sie.
    »Ich habe erst Jahre später davon
erfahren. Ich betrank mich und habe dann meine gesamte Modellschiffsammlung
zerschlagen.« Er seufzte und glättete eine Strähne ihres Haares zwischen
seinen Fingern. »Aber möglicherweise geschah das auch aus reiner Eifersucht,
denn deine Mutter erwähnte die Fehlgeburt im selben Brief, in dem sie mir von
deiner Affäre mit Wrenworth berichtete.«
    Gigi legte sich wieder hin und sah
ihn an. »Du? Eifersüchtig? Dabei hast du doch ständig irgendeine neue Geliebte
gehabt, wann immer ich dich wiedertraf.«
    »Schuldig im Sinne der Anklage,
jedenfalls was Kopenhaben angeht. In Paris habe ich
allerdings mit niemandem geschlafen.«
    Sie interessierte ohnehin im Grunde
nur, was ihn mit der ehemaligen Gräfin von Schweppenburg verband. Trotzdem
sprang sie natürlich auf seine letzte Behauptung an.
    »Wer war denn dann die Frau, die
dich mitten in der Nacht besucht hat?«
    »Ein aufgehender Stern an der Opéra.
Ich habe ihr Geld dafür gegeben, dass sie bei mir klopft und sich dann ein paar
Stunden in meine Wohnung setzt, damit du das Schlimmste annimmst. Ich wollte,
dass du genauso leidest wie ich. Aber weder habe ich sie noch irgendeine andere
Frau angerührt. Ich war dir treu, wenn dir das auch nichts geholfen hat. Später
erfuhr ich allerdings, dass du dir längst einen Liebhaber genommen
hattest.«
    Also musste er mindestens
zweieinhalb Jahre lang enthaltsam gelebt haben, nachdem er sie verlassen
hatte. »Und warum? Warum bist du mir treu geblieben?«, wunderte sie sich.
    »Oh, mir blieb keine Zeit für
Frauen. Kaum war ich in Amerika angekommen, hatte ich einen so riesigen Schuldenberg
angehäuft, dass ich aus lauter Angst kaum noch essen oder schlafen konnte.
Damals bin ich jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden und nie vor eins ins Bett
gegangen.« Bei der Erinnerung an diese harte Zeit schnitt er ein Gesicht,
dann lächelte er Gigi an. »Allerdings
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