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Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag

Titel: Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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sie kamen, desto kühler wurde es.
    In regelmäßigen Abständen fanden sie Überreste von Oskars Bonbons. Schließlich hatten sie das Ende der Treppe erreicht.
    „Bis hier war die Sache das reinste Kinderspiel“, stieß Sherlock hervor. Im Licht der Taschenlampe stemmte er die Hände in die Hüften und schaute sich um. „Aber jetzt wird es richtig knifflig! Nicht weniger als sechs Gänge zweigen von hier ab.“
    „Oskar, komm zurück!“, rief Max halblaut und drehte sich dabei im Kreis. „Was du machst, ist lebensgefährlich!“, fügte er mit zitternder Stimme hinzu.
    Wieder verhallte der Ruf ohne eine Antwort.
    „Dieser Vollidiot!“, zischte Paula wütend.
    Auf einmal sahen sie in einem der Gänge ein Licht.
    „Da ist er ja!“, rief Paula und stürmte los. „Oskar! Warte!“
    „Fangt mich doch!“, brüllte Oskar zurück.
    „Verdammt noch mal! Oskar! Bleib gefälligst stehen!“, brüllte Paula und stürmte los. Sherlock, Lilly und Max folgten ihr. Auf gar keinen Fall durften sie sich in diesem tückischen Labyrinth verlieren. Der Gang machte eine scharfe Linkskurve, dann ging es ein Stück geradeaus, rechts und wieder rechts, dann wieder links. Paula konzentrierte sich nur noch auf das tanzende Licht in der Ferne, das sekundenweise vor ihr aufblitzte. Plötzlich blieb sie stehen. Vor ihr gabelte sich der Weg. Das Lichtpünktchen mitsamt Oskar war verschwunden.
    „Mist!“, fluchte sie atemlos. Kaum hatte Max sie eingeholt, krallte er sich in ihrem Pullover fest.
    „Soll ich euch mal was sagen?“, keuchte sie. Dann brüllte sie, so laut sie nur konnte: „Ich hab keinen Bock mehr! Wir holen jetzt Papa! Das gibt richtig Ärger!“
    „Super Idee, gehen wir zurück“, stimmte Max sofort zu und drehte sich um. Augenblicklich erstarrte er. Vier schwarze Löcher gähnten ihm wie gefräßige Mäuler entgegen. Vier dunkle Gänge. Einer unheimlicher als der andere.
    „Weiß einer noch, von wo wir gekommen sind?“, fragte Max. Seine Stimme zitterte.
    „Mann, können wir froh sein, dass wir Sie dabeihaben, Freiherr von Schlotterfels!“, freute sich Paula, als auch sie die Bescherung sah.
    In diesem Augenblick begann die Taschenlampe zu flackern.
    „Nicht ausgehen!“, bettelte Max verzweifelt.
    „Was ist denn jetzt mit dem blöden Ding los!“, schimpfte Paula und klopfte mit dem Zeigefinger auf der Lampe herum.
    „Die Batterien sind leer, das ist los“, jammerte Max.
    Sherlock, der kein Wort von dieser wundersamen Unterhaltung verstand, plusterte die Backen auf und strich sich nachdenklich über das Kinn. Dann verkündete er: „Folgt mir!“
    Sherlock bog mal links ab, mal rechts, dann wieder rechts, links, rechts. Schließlich hielt er inne und holte tief Luft. Paula spürte Max neben sich zittern. Mit der freien Hand tastete sie nach seiner und hielt sie fest. Sie war eiskalt.
    „Müsste nicht bald die Treppe kommen, Freiherr von Schlotterfels?“, fragte Paula zaghaft, aber sie bekam keine Antwort.
    Ein letztes Mal flackerte die Lampe auf, dann war es dunkel.
    Paula schauderte. Allmählich wurde auch ihr mulmig.
    „Im Augenblick bin ich etwas orientierungslos“, gestand das Gespenst kleinlaut. „Aber ich hab es gleich! Kleinen Moment nur … Ich war so lange nicht mehr hier … Ich muss mich kurz besinnen.“
    Stille breitete sich aus. Irgendwo tropfte Wasser von den Wänden. Ein leises Fiepen war zu hören. Sie waren allein. Allein und gefangen in einem unterirdischen Labyrinth.
    Sherlock räusperte sich. „Nun …“
    „Ich hab’s!“, jubelte Max. „Das ist unsere Rettung! Als Gespenst können Sie doch durch Wände gehen, Freiherr von Schlotterfels. Und genau das machen Sie jetzt. Schreiben Sie unserem Vater eine Nachricht, dass wir hier festsitzen. Und sorgen Sie dafür, dass er die Nachricht liest!“
    „Famose Idee. Ganz ausgezeichnet! Bin gleich wieder da! Ich eile schon!“
    Sherlock nahm Anlauf und verschwand mit Lilly in der Wand.
    Paula ließ sich neben Max auf den Boden gleiten. „Hoffentlich macht er schnell!“ Paula lauschte in die Dunkelheit. Eine Weile zählte sie die Wassertropfen. Aber sie konnte sich nicht richtig konzentrieren. Dazu war sie viel zu nervös. Da fiepte es wieder. Unwillkürlich rückte Paula näher an Max heran.
    „Das sind bestimmt keine Ratten“, las Max ihre Gedanken und drückte ihre Hand. Dabei war er vom absoluten Gegenteil überzeugt. Ratten würden sich hier unten wie im Paradies fühlen.
    „Ein Glück“, hauchte Paula.
    Max zog die Knie
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