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Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1
Autoren: Heiko Grießbach
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Kuchen versuchen. Er muss doch essen, er wird immer kraftloser. Trinken Sie eine Tasse mit?“
    „Also, ich hätte nichts einzuwenden gegen eine Tasse Tee und ein Stück ...“, begann ich, doch Holmes unterbrach mich.
    „Tee ist genehm, doch essen möchten wir nichts, wir sind noch satt von einem späten und üppigen Mittagsmahl. Aber haben Sie vielen Dank.“
    „So, sind wir das?“, murmelte ich erstaunt.
    „Dürfen wir einen Blick in die Küche werfen?“
    Holmes stand schon auf der Schwelle und schaute sich um.
    „Aber natürlich, Sie können sich bei uns frei bewegen.“
    Ihr Angebot nutzte Holmes schamlos aus und schaute in alle Schränke und Vorratsdosen, doch etwas Ungewöhnliches fand er nicht.
    Im Wohnzimmer lag Mr. Jones auf der Couch und schaute uns ermattet und erschöpft, aber erwartungsvoll entgegen. Neben ihm stand ein Eimer und es roch säuerlich nach Erbrochenem. Grüßend hob er die Hand und ich sah in seinem Blick einen Hoffnungsfunken aufflammen.
    „Haben Sie neue Erkenntnisse?“
    „Wir verfolgen einige Spuren und wollen uns einmal Ihr Haus anschauen“, sagte Holmes ausweichend. „Ihre Frau war so freundlich, uns herumzuführen.“
    „Ich würde es ja gern selber tun, aber ich fühle mich zu schwach. Allerdings lasse ich es mir nicht nehmen, Ihnen im Keller meine Sammlung zu zeigen. Ich besitze ein paar seltene Kristall- und Erzstufen, auf die ich besonders stolz bin. Und wenn ich schon mal seltenen Besuch habe, will ich meine Schätze auch zeigen.“
    „Schone dich lieber, Schatz“, warf seine Frau ein. „Deine Steinklumpen werden die Herren sicher nicht begeistern. Ich verstehe nicht, wie du fast jeden Abend Stunden dort unten verbringen kannst.“
    Sie lächelte ein wenig gequält und sprach uns an: „Er ist wirklich manchen Abend Stunden im Keller. Dann höre ich ihn rumoren und mit seinen Steinen reden.“
    Scherzhaft, doch mit ernstem Blick, sagte sie zu ihrem Mann: „Ich glaube fast, du liebst deine toten Steine mehr als mich. Willst du eine Tasse Brühe oder lieber mit uns Tee trinken?“
    „Ich führe die Herren nach unten und zeige meine Sammlung, dann trinken wir Tee. Und ich liebe dich mehr als meine Minerale, aber sie sind mein ganzer Stolz!“
    Er stand mühsam auf, stützte sich auf einen Gehstock und ging voran zur Kellertreppe. Er öffnete die Tür zur Treppe und schaltete elektrisches Licht ein.
    „Ist es nicht zu anstrengend für Sie?“, fragte ich.
    „Danke, es geht schon.“
    Holmes stieß mich an und zeigte unauffällig auf rosagraues Pulver, das auf der Treppe und unten am Keller lag.
    „Probleme mit Ratten?“, fragte er beiläufig.
    „Wie? Ach so, wegen dem Gift. Ja, die Biester vermehren sich rasant und werden immer mehr zur Plage. Nachts muss man aufpassen, wenn man durch die Straßen geht, um nicht angefallen zu werden. Niemand scheint sich für die Plage zuständig zu fühlen, es wird nichts unternommen. Zum Glück liegen wir nachts im Bett. So, da sind wir.“
    Ein Hustenkrampf schüttelte ihn und Blut tropfte aus der Nase. Mit einem Taschentuch wischte er es ab.
    „Oh, sollen wir Sie nach oben bringen?“ Ich sorgte mich nun doch.
    „Nein, ich blute ständig irgendwo. Mal die Nase, mal das Zahnfleisch. Hier, sehen Sie!“
    Plötzlich gewann seine Stimme an Kraft. Er wies auf Regale, Schränke, Kommoden, Ablagen, alles voller Gesteine und Kristallstücke. Ein sicher drei mal drei Meter großer Raum war angefüllt mit der Mineralsammlung des Herrn. Stolz zeigte er auf verschiedene Stücke und nannte uns die Namen der Gesteine und Mineralien.
    „Hier, ein wundervoller Achat aus Brasilien. Der Bergkristall dort ist 23 Zentimeter groß, ein seltenes Stück. Nehmen Sie einmal den metallischen Brocken in die Hand, er ist sehr schwer, als wäre er aus Eisen. Es ist ein Eisenerz und stark magnetisch. Magnetit zieht Eisen an. Da hinten ist gediegenes Kupfer, mit seltenen Kristallen. Dort auf dem Regal sind Stücke aus Deutschland, meist aus dem Erzgebirge. Sie sehen Uraninit, die Deutschen sagen Pechblende dazu, Uranocircit, Torbernit und verschiedene Silbererze. Ich habe auch schöne Achate aus Deutschland. Die Amethystkristalle sind aus Sachsen, das ist wie das Erzgebirge im Süden Deutschlands. Die große schwarze Stufe dort ist auch Pechblende. Sie wiegt dreißig Kilo. Ich habe sie mir vor knapp einem Jahr schicken lassen, das war nicht billig. Und das hier ist Blutchalcedon, den habe ich im Südwesten, in Somerset selber gefunden. Ach, das ist
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