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Shannara VII

Titel: Shannara VII
Autoren: Terry Brooks
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ließ seinen ganzen Körper erzittern, und er wandte sich an die Elfen, die ihn an den Armen festhielten. Zu seiner Überraschung war eine die Fährtenleserin Tamis. »Wir müssen zu ihm!«, schrie er und versuchte erneut, sich loszureißen.
    »Er hat uns befohlen, hier zu bleiben, Bek«, erwiderte sie ruhig und suchte mit den grauen Augen den Dunst ab. »Dort hineinzugehen bedeutet den sicheren Tod.«
    Ein metallisches Kreischen lenkte ihre Aufmerksamkeit nach links. Aus den niedrigen Gebäuden, an denen sie vorbeigekommen waren, kroch eine Gruppe spinnenartiger Gestalten hervor. Flach und mit krummen Beinen umzingelten sie den Trupp, der von Quentin und Panax angeführt wurde.
    »Kriecher«, sagte Tamis leise.
    Bek wurde eiskalt. Gewöhnliche Menschen hatten gegen Kriecher keine Chance. Sogar Quentin mit seiner Magie würde es gegen so viele nicht leicht haben. Ein endloses Labyrinth, Bänder aus Feuer und jetzt Metallhunde - Ryer Ord Stars entsetzliche Vision war vollständig Wirklichkeit geworden.
    »Wir müssen hier raus«, rief Tamis und zog ihn in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Warte!« Mit einem Ruck brachte er sie zum Stehen. Er zeigte auf das Labyrinth. Ryer Ord Star versuchte aufzustehen und kämpfte sich auf die Knie hoch. Flehentlich sah er Tamis an. »Wir können sie nicht zurücklassen! Wir müssen ihr helfen!«
    Eine Windböe wehte Rauch und einen scharfen Geruch an ihnen vorbei. Die Fährtenleserin sah Bek einen Augenblick lang an; dann überließ sie den Jungen ihrem Gefährten. »Ihr zwei wartet hier.«
    Sie rannte in das Labyrinth, und die Feuerstrahlen verfolgten sie, zielten auf sie und brannten sich in den Metallboden. Zwei Mal musste sie sich unter den Strahlen zu Boden werfen, und einmal konnte sie sich gerade noch hinter eine Wand retten. Ryer Ord Star hatte sich inzwischen auf Hände und Knie erhoben, hielt den Kopf gesenkt, und das lange Haar hing ihr wie ein Vorhang vor dem Gesicht. Blut lief über einen Arm und wurde von ihrem zerrissenen Gewand aufgesogen.
    Rechts neben Bek tauchten weitere Kriecher aus der Dunkelheit auf und griffen Ard Patrinells Gruppe an.
    Tamis erreichte die Seherin mit einem weiteren Sprung und riss sie aus der Bahn eines Feuerstrahls. Sie zerrte Ryer Ord Star auf die Beine, führte sie geduckt durch das Labyrinth zurück, an Wänden entlang und über offene Stellen, während die Feuerstrahlen die Luft um sie herum ohne Unterlass versengten.
    Sie schaffen es nicht, dachte Bek. Es ist zu weit. Das Feuer ist überall!
    Er hielt nach Walker Ausschau, aber der Druide war verschwunden. Der Junge hatte nicht gesehen, was mit ihm passiert war, wohin er gegangen war, ob er vielleicht bis zum Obelisken gelangt war. Das Zentrum des Labyrinths bestand nur noch aus Rauch, dunstverhüllten Formen und plötzlichen Ausbrüchen des roten Feuers. Zu seiner Linken wurde Quentin attackiert, tapfer leuchtete das blaue Licht seines Schwertes von Leah, und seine Schlachtrufe hallten über den Tumult hinweg. Zu seiner Rechten verteilten sich die Kriecher in den Gängen und suchten nach Ard Patrinell, Ahren Elessedil und den übrigen Elfenjägern.
    Eine Falle, eine Falle, das alles war eine Falle! Beks Kehle brannte vor Wut und Niedergeschlagenheit, in seinem Kopf vermischten sich Gedanken an verpasste Gelegenheiten und falsche Entscheidungen.
    Tamis trat aus einer Rauchwolke und einem Gewirr von tödlichem rotem Feuer hervor und zog Ryer Ord Star hinter sich her. »Geh schon, geh!«, rief sie dem wartenden Bek und seinem Gefährten zu, und sofort rannten sie durch die Ruinen zurück.
    Quentin!, ging es Bek durch den Kopf, und hilflos schaute er über die Schulter zurück.
    Sie waren kaum zwanzig Meter weit gekommen, als zwei Kriecher sie aufhielten. Die Metalltiere schienen gewartet zu haben, bis die Menschen auf dem Weg ins Zentrum des Labyrinths an ihnen vorbei waren, und erst dann kamen sie aus den niedrigen Bauwerken hervor. Ihre metallischen Glieder klimperten und knirschten, während sie den Weg versperrten. Tamis und ihr Gefährte sprangen sofort vor, um den Jungen und die Seherin zu verteidigen. Die Kriecher griffen an und bewegten sich so schnell, dass sich die Elfenjäger kaum wehren konnten. Tamis wich ihrem Angreifer aus, aber der andere Elfenjäger hatte weniger Glück. Der Kriecher stieß ihn um, nagelte ihn auf dem Boden fest, und während der Elf hilflos um sich schlug, trennte das Metalltier ihm mit seinen Zangen den Kopf vom Rumpf.
    Bek schaute zu, als
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