Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VI

Titel: Shannara VI
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
bekanntgewesen war.
    Morgan Leah hielt das Versprechen, das er Steff gegeben hatte, und ging zurück ins Ostland, um sich dem Zwergenwiderstand in seinem Kampf gegen die Föderation anzuschließen. Matty Roh begleitete ihn. Sie fragte sich nicht mehr, ob sie das Richtige tat, und ließ sich durch den Geist Quickenings nicht mehr stören. Morgan sagte ihr, er wolle, daß sie mitkäme. Sie würden Granny Elise und Auntie Jilt sehen und bleiben, bis die Zwerge wieder frei wären. Dann würden sie ins Hochland zurückkehren, und er würde ihr seine Hütte in den Bergen zeigen. Das hatte er gesagt, aber sie dachte, daß er vielleicht noch mehr sagen würde.
    Wren Elessedil kehrte als Königin der Elfen ins Westland zurück und hielt ihren Schwur, dafür zu sorgen, daß die Elfen ihre alte Tradition wiederaufnahmen, als Heiler in die Vier Länder hinauszuziehen. Sie hatte Triss und Desidio und jetzt sogar Barsimmon Oridio hinter sich und zweifelte nicht, daß das Hohe Konzil sie weiterhin in Frage stellen würde. Ihre Heiler würden aus den Reihen der Auserwählten kommen. Sie würden nicht nur die Hüter der Gärten des Lebens und der Ellcrys sein, sondern die der ganzen Erde. Sie wußte, daß sie zuerst nicht anerkannt sein würden, aber sie würden nicht aufgeben. Denn das lag nicht in der Natur der Elfen.
    Der Kampf gegen die Föderation zog sich noch eine Weile lang hin und erstarb dann, als sich die Südländer wieder in ihr Heimatland zurückzuziehen begannen. Ohne die Schattenwesen, die das Koalitionskonzil beeinflussen konnten, und nach der Niederlage ihrer Armee im Tal von Rhenn begann ihr Interesse an diesem Kampf schnell nachzulassen. Die Aufstände in Callahorn und dem Ostland führten zu zunehmender Unzufriedenheit mit dem gesamten Programm der Ausbreitung im Südland, und schließlich verließ die Föderation die anderen Länder vollständig.
    Die Zeit verging, und die Jahreszeiten lösten sich ab.
    Paranor stand ungestört durch Herbst und Winter da und erhob sich aus den schattigen Wäldern, die es beschützten. Es war umgeben von den hohen Gipfeln der Drachenzähne. Hin und wieder kamen Reisende an der dunklen Ansammlung von Mauern und Türmen vorüber, aber niemand wagte den Keep des Druiden zu betreten. Es wurde von vielen behauptet, er sei von Gespenstern heimgesucht, ein Spielplatz für Geister, eine Gruft für tote und vergangene Druiden. Einige sagten, eine Moorkatze schleiche dort herum und manchmal auch außerhalb, die sei so schwarz wie die Nacht, so groß wie ein Pferd und habe Augen aus Feuer.
    In dem Keep aber schlief Walker Boh den ungestörten Druidenschlaf. Obwohl sein Körper ruhte, durchwanderte sein Geist häufig das Land, eilte auf dem Wind zu seinen entferntesten Winkeln, ritt auf den Wolken und auf dem Rücken der Wogen. Walker träumte im Schlaf von vergangenen und zukünftigen Dingen, von dem, was gewesen war, und von dem, was sein würde. Er träumte von einem neuen Druidenkonzil, von einer Versammlung der weisesten Männer und Frauen der Rassen, von einer Vereinigung von Wissen, das die Vier Länder wachsen und gedeihen lassen würde. Er träumte vom Frieden. Seine Träume erstreckten sich weiter als die Reisen, die er in Geistergestalt unternahm, denn für seine Vorstellungskraft gab es keine Grenzen.
    Hin und wieder kam Allanon zu ihm. Er war jetzt fast weiß, ein dunkler Schatten, der zu einem Geist geworden war, nicht mehr als verwischende Linien vor dem Licht. Er sprach mit Walker, aber die Worte teilten sich eher als Gefühle mit denn als Gedanken. Er entglitt der Welt des Lichts und der Substanz weiter und weiter und versank tiefer in der Unterwelt des Lebens nach dem Tode. Er schien zufrieden damit, daß er verging. Er schien in Frieden mit sich zu sein.
    Und manchmal, wenn Walkers Herz still und sein Geist ruhig war, war wohl auch Cogline da. Der alte Mann kam nah heran, sein Körper eine wirre Ansammlung von Knochen, sein Haar dünn und wirr, seine Gesichtszüge scharf und seine Augen klar, und er lächelte auch und nickte. Ja, Walker, schien er zu sagen. Du hast es gut gemacht.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher