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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition)
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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stand vor der schwarzen Tür und schaute an ihr hoch und runter. Dann hob sie die Hand, machte eine Faust und klopfte an das Holz. Hinter der Tür hörte sie Schritte. In einem Spalt erschien Mark. „Was geht ab, Hobbit?“
    „Ich wollte dich was fragen.“ Shane schaute auf dem Flur hin und her. Mark tat es ebenfalls. „Nach Crack? Das ist mir heute ausgegangen.“
    Shane blickte ihn an. Mark öffnete die Tür ganz und drehte sich um. Shane trat ein und sah sich um. Sie war lange nicht mehr hier drin gewesen, Mark hatte jedem Schläge angedroht, der sein Reich betrat, einschließlich der Eltern. Timmy rannte manchmal angsterfüllt an der Tür mit dem Stay Out Zombie Schild vorbei. In Mark’s Zimmer war es sauber und ordentlich, ordentlicher als in ihrem eigenen.
    Der Bruder hatte sich an den Schreibtisch gesetzt und legte die Unterarme auf den Tisch.
    Shane schaute aus dem Fenster. Hallo Nebel.
    Dann wandte sie den Kopf. „Was machst du in der Stadt?“
    Mark runzelte die Stirn. „Arbeiten.“
    „Ja, aber was?“
    Mark lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Vorsicht, Shane. Du hörst dich gerade an wie Mama.“
    Shane legte den Kopf schief. „Wie hast du Mama und Papa dazu gekriegt, dass du in die Stadt gehen darfst?“
    Mark schien kurz zu überlegen. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Gar nicht. Ich bin abgehauen.“
    Shane riss die Augen auf. „Was?“
    Mark erhob sich und kam auf Shane zu. „Das ist keine schöne Familiengeschichte und Gertie würde mich umbringen, wenn sie das hier hören würde.“
    „Du bist einfach weggelaufen?“
    „Ja, und jetzt bin ich wieder da.“
    Er schob Shane an der Schulter Richtung Tür. „Zisch ab, Kleine.“ Dann ging er wieder zum Schreibtisch.
    Shane seufzte leise und legte die Hand auf die Klinke.
    „Shane.“
    Sie drehte sich um und erschrak. Für einen Moment erkannte sie die Person nicht, die sich da an den Tisch gesetzt hatte. In Mark’s  Augen sah sie einen Ausdruck, den sie noch nie gesehen hatte. Das verwirrte sie.
    „Mama redet den ganzen Tag nur gequirlte Scheiße, doch …“, er schaute kurz zu Boden. „Die Stadt ist wirklich kein Ort für kleine Mädchen.“ Er blickte sie wieder an. Wieder dieser Ausdruck. „Ich will nicht, dass du in die Innenstadt gehst. Nicht alleine.“
    Shane schaute ihn stirnrunzelnd an.
    „Verstanden?“
    Shane nickte und drückte die Klinke runter. Sie verließ das Zimmer.
     
    „Nehmt eure Blätter mit nach Hause.“ Der Schmauss drehte sich einmal um die eigene Achse wie ein plumper Tänzer und wandte sich dann wieder der Klasse zu. „Was ihr jetzt noch schafft, braucht ihr zu Hause natürlich nicht zu machen.“ Seine Hand fuhr zu seinem Auge. Von einer der Bänke kam ein schmatzendes Geräusch. Der Schmauss hielt inne und kniff die Augen zusammen. Die Rambobande kicherte.
    Shane drehte den Kopf. Rambo grinste sie an und hielt dann seinen rechten Mittelfinger hoch. Sie verdrehte die Augen und schaute wieder auf ihr Blatt.
    Elf Äpfel liegen auf dem Tisch. Bello kommt angerannt und schnappt drei Äpfel weg. Ätzend. Was für ein Hund soll das sein? Hunde fressen keine Äpfel und schon gar nicht drei auf einmal. Außer es wäre ein …Höllenhund.
    Shane schob das Blatt beiseite und widmete sich dem darunter. Der äußere Kreis. Gold.
     
    Shane stand in der Auffahrt. Sie atmete tief ein. Freiheit.
    Sie schaute nach links und nach rechts, grinste und lief los. Shane lief an den Häusern vorbei, flach lagen sie da, eins sah wie das andere aus und wie das, in dem sie selbst wohnte. Sie erblickte in weiter Ferne hohe schlanke Häuser, blass schälten sie sich aus dem Dunst heraus.
    „Na, sieh mal an!“
    Shane zuckte zusammen und fuhr herum. Rambo und seine Bande standen vor ihr. „Shane, die schwarze Hexe. Hab schon gehört, dass du auch in den Akrobatikkurs gehst.“
    „Was ist, Rambo? Willst du ein Mädchen verdreschen? Drei zu eins? Ist es das, was du willst?“
    Rambo schaute verwirrt. Dann zuckte er mit den Schultern und ging an ihr vorbei, natürlich nicht, ohne sie anzurempeln.
     
    Die Mutter öffnete die Tür des Vans und schleuderte ihre Handtasche auf den Beifahrersitz. Sie drückte auf den Knopf der Fernbedienung in ihrer Hand. Das Tor hob sich und schob sich in Falten zusammen.
    Als sie die Fahrertür öffnen wollte, nahm sie eine Bewegung wahr und hielt inne.
    In der Auffahrt stand Mark. „Wohin soll’s denn gehen, Gertie?“
    Die Mutter runzelte die Brauen. „Einkaufen. Außerdem für dich
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