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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
Autoren: E L James
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beipflichte, steigt ihr wieder die Röte ins Gesicht. Ich setze mich ihr gegenüber hin und versuche, meine Fantasie zu zügeln.
    Sie fischt einen zerknitterten Zettel und einen Kassettenrekorder aus ihrem Rucksack. Kassettenrekorder? Sind die nicht zusammen mit den Videotapes ausgestorben? Gott, mit ihren zwei linken Händen lässt sie das verdammte Ding zweimal auf meinen Bauhaus-Tisch fallen. Sie scheint noch nie jemanden interviewt zu haben. Aus unerfindlichen Gründen amüsiert mich das. Normalerweise nervt mich Ungeschicklichkeit total, doch jetzt verberge ich mein Schmunzeln hinter meinem Zeigefinger und widerstehe dem Drang, das Ding für sie aufzustellen.
    Als sie immer nervöser wird, kommt mir der Gedanke, ihr mit einer Reitgerte auf die Sprünge zu helfen. Geschickt eingesetzt, lässt sich damit auch der hektischste Mensch beruhigen. Sie sieht mich an und kaut auf ihrer vollen Unterlippe. Verdammt! Wieso ist mir dieser Mund noch nicht aufgefallen?
    »T…tut mir leid. Ich mache das nicht so oft.«
    Das sehe ich, Baby, aber im Moment ist mir das scheißegal, weil ich immerzu deinen Mund anstarren muss.
    »Lassen Sie sich Zeit, Miss Steele.« Ich brauche selbst eine Weile, um meine Gedanken zu zügeln. Grey … reiß dich am Riemen.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihre Antworten aufnehme?«, fragt sie.
    Am liebsten würde ich laut lachen.
    »Das fragen Sie mich jetzt, nachdem es Sie so viel Mühe gekostet hat, den Rekorder aufzustellen?«
    Sie blinzelt. Ich bekomme doch tatsächlich Gewissensbisse! Hör auf, dich wie ein Arschloch zu benehmen, Grey.
    »Aber nein, ich habe nichts dagegen«, murmle ich.
    »Hat Kate, ich meine Miss Kavanagh, Ihnen erklärt, wofür das Interview ist?«
    »Ja. Es soll in der letzten Ausgabe der Studentenzeitung erscheinen, weil ich dieses Jahr bei der Abschlussfeier die Zeugnisse überreiche.« Warum ich mich darauf eingelassen habe, weiß der Himmel allein. Sam von der PR meint, das sei eine Ehre, und die Fakultät für Umwelttechnik der Uni in Vancouver brauche Publicity, um ähnlich hohe Spenden wie die meine an Land zu ziehen.
    Miss Steele blinzelt mit ihren blauen Augen, als würden meine Worte sie überraschen. Hat sie sich denn nicht auf dieses Interview vorbereitet? Mein Interesse an ihr kühlt ein wenig ab. Ihre Uninformiertheit gefällt mir nicht. Von Leuten, denen ich meine Zeit opfere, erwarte ich mehr.
    »Gut. Ich habe einige Fragen an Sie, Mr. Grey.« Als sie eine Haarsträhne hinters Ohr streicht, vergesse ich meine Verärgerung.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, entgegne ich trocken. Soll sie sich ruhig ein bisschen winden. Das tut sie auch, bevor sie sich zusammenreißt, sich aufsetzt und die schmalen Schultern strafft. Dann beugt sie sich vor, drückt auf den Startknopf des Rekorders und wirft mit gerunzelter Stirn einen Blick auf ihre zerknitterten Notizen.
    »Für ein solches Imperium sind Sie sehr jung. Worauf gründet sich Ihr Erfolg Ihrer Ansicht nach?«
    Herrgott, fällt ihr nichts Intelligenteres ein? Was für eine langweilige Frage! Kein bisschen originell. Ich gebe meine übliche Antwort, dass ich ein außergewöhnliches Team von Mitarbeitern habe, dem ich vertrauen kann und das ich großzügig entlohne und so weiter und so fort … Aber letztlich, Miss Steele, beruht alles auf einer simplen Tatsache: dass ich verdammt nochmal ein Genie auf meinem Gebiet bin. Mein Metier beherrsche ich aus dem Effeff. Ich kaufe kränkelnde Unternehmen auf und bringe sie wieder auf die Beine oder verkaufe sie, wenn überhaupt nichts mehr mit ihnen anzufangen ist, an den Höchstbietenden. Man muss nur wissen, ob es sich lohnt, sie aufzupäppeln, oder nicht, und am Ende hängt das immer von den Leuten ab, die das machen. Um im Geschäftsleben Erfolg zu haben, braucht man gute Leute, und die habe ich aufgrund meiner hervorragenden Menschenkenntnis.
    »Vielleicht haben Sie einfach nur Glück«, sagt sie leise.
    Glück? , denke ich verärgert. Glück? Das hat verdammt nochmal nichts mit Glück zu tun, Miss Steele. Eine solche Bemerkung von einem Mäuschen wie ihr? Niemand hat mir je Glück unterstellt. Harte Arbeit, gute Mitarbeiter, die ich genauestens beobachte und auch, wenn nötig, kritisiere oder erbarmungslos auf die Straße setze, wenn sie der Aufgabe nicht gewachsen sind. Das mache ich, und zwar gut. Das hat nichts mit Glück zu tun! Um ihr meine Bildung zu demonstrieren, zitiere ich meinen amerikanischen Lieblingsindustriellen: »›Die Entwicklung und das
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