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SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

Titel: SGK300 - Die Gedankenmörder kommen
Autoren: Larry Brent
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ein
Hammerschlag ihn getroffen.
    »Das Tor ist offen«, sagte die Mädchenhafte nur.
    In der abgelegenen Umgebung wurde kein Mensch Zeuge, wie die
beiden Frauen die Leiche aus dem Auto nahmen.
    Gaynor Laskell war in eine dunkelgraue
Wolldecke eingeschlagen. Die Ruhe und Einsamkeit des nächtlichen Friedhofs
verstärkte die gespenstische Atmosphäre. Leise säuselte der Wind in den
Blättern der riesigen Bäume und der dichtstehenden Büsche.
    Julie und Morna gingen durch die engen Grabreihen. Vor Mary Suncans Grab blieben sie stehen.
    In großen, goldfarbenen Lettern stand der Name der Verblichenen
auf dem schwarzen Marmorstein.
    Julie Jackson hatte keine Schippe, nichts zum Graben mitgenommen.
    Wenn sie nachprüfen wollte, ob die Leiche noch im Sarg lag, mußte
sie eine besondere Möglichkeit haben ...
    Die hatte sie!
    Die telekinetische Kraft brach mit einer Stärke hervor, die Morna
Ulbrandson voll Schrecken erkennen ließ, daß die unheimlichen Anlagen sich in
ungeheuerlichem Tempo potenzierten!
    Der Schock, den Julie Jackson an diesem Abend durch irgendeinen
Vorfall erlitten hatte, war zu einem auslösenden Faktor geworden.
    In dem zusammengesunkenen Hügel vor dem Grabstein begann es in der
Erde eigenartig zu rumoren. Es knirschte. Dann lösten sich dicke Erdklumpen,
wurden zur Seite gedrückt und rollten auf den schmalen Weg zwischen den Gräbern ...
    Julie Jackson stand da, und ihre Augen strahlten in wildem, giftigem
Grün.
     
    *
     
    »Es ist nicht gut, das Sie gekommen
sind«, sagte die Stimme in seinem Hirn. »Verlassen Sie diesen Raum ehe man Sie
findet !«
    Iwan Kunaritschew hörte die Stimme einer Frau.
    »Sie heißen Iwan Kunaritschew und sie gehören nicht zum Team ...«,
sagte die Telepathin in ihm, ohne ihm eine Frage zu stellen und ihn zu Wort
kommen zu lassen. Sie erkannte alles aus seinen Gedanken.
    »Wer sind Sie? Was geht hier vor ?« Er
sprach es nicht laut, dachte es einfach.
    Schon war die Antwort da.
    »Ich habe keinen Namen - mehr«. Es klang etwas zögernd. »Wir sind
ein Kollektiv, das Ich ist ausgelöscht. Wir dienen dem Ganzen. Nur wenn unsere
Körper mit einem Minimum an Energie auskommen, kann die andere Kraft dem
mentalen Bewußtsein zufließen. Dies geschieht mit uns. Wir sind sehr glücklich.
Alle Ihre Fragen, Iwan Kunaritschew, sind unnötig und ungerechtfertigt. Dies
ist ein herrliches Leben .«
    »Ein herrliches Leben ?« dachte X-RAY-7,
genau wissend, daß er verstanden wurde. »Ist es herrlich, gerade an der Grenze
des Daseins zu leben, so geschwächt zu sein, daß man nur noch liegen und nicht
mehr aus eigener Kraft essen und trinken kann ?«
    »Der Geist ist alles, der Körper nichts«, wurde ihm geantwortet.
    »Darüber läßt sich streiten .« Unwillkürlich sagte er es laut.
    »Ich glaube nicht«, bekam er zu hören. Aber diesmal war die Stimme
nicht in seinem Kopf, sondern hinter ihm.
    Iwan Kunaritschew wirbelte herum. Da stand ein Mann in der
Türfüllung. Wie ein Geist war er lautlos näher gekommen.
    In der Rechten des Fremden schimmerte bläulich eine Pistole. »Man
sollte nie im Leben zu intensiv nur an eine Sache denken und eine andere, die
möglicherweise lebenswichtiger ist, außer acht lassen. Das rächt sich, wie Sie sehen .«
    Kunaritschew schimpfte sich im stillen einen Narren.
    »Er denkt, er hat einen Fehler begangen, wie ein blutiger
Anfänger«, vernahm er Ihre Stimme in seinem Kopf.
    Kunaritschew wußte, daß diese Botschaft dem Fremden galt, und er
lediglich »Mitempfänger« war.
    »Er ärgert sich darüber .«
    Iwan reagierte, indem er intensiv alles Mögliche dachte, nur nicht daran, woher er kam, in wessen Auftrag er arbeitete.
    Es gab Namen und Begriffe, die mußte er nun konsequent blockieren
um von der Telepathin nicht »ausgehorcht« zu werden.
    Da war auch prompt ihre Reaktion.
    »Ich komme nicht mehr durch . sein Hirn
ist wie ein Metallblock .«
    Der Hagere mit den tiefliegenden Augen und den schmalen Lippen
lächelte maliziös, während die Mündung seiner Waffe auf Kunaritschews Herz
deutete. »Nun, das macht nichts . Auch Metallblöcke
kann man zum Schmelzen bringen, wenn man die richtigen Methoden anwendet. Und
die haben wir hier, darauf können Sie sich verlassen !«
    X-RAY-7 kannte die Stimme dieses Mannes.
    Das war derjenige, der während des Fluges von »Krankenschwester
Anne« mit »Jerome« angesprochen worden war.
    »Sie sind erstaunlich widerstandsfähig«, fuhr »Jerome« fort. »Ich
war eigentlich überzeugt davon, daß die
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