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SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

Titel: SGK300 - Die Gedankenmörder kommen
Autoren: Larry Brent
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letzte Injektion Sie noch mindestens
für sechs oder acht Stunden auf Eis legen würde. Wir hatten keinen Grund,
früher nach Ihnen zu sehen. Nun, da die Präparate noch immer gewisse
Nachwirkungen haben, sind Sie noch etwas langsam im Denken. Das kommt mir jetzt
zugute, wie mir scheint. Erstaunlich ist dennoch Ihr Interesse, das Sie für
unsere Arbeit zeigen .«
    »An geheimnisvollen Vorgängen bin ich stets interessiert ... mich
wundert es, daß Sie so schnell auf mich aufmerksam wurden ...«
    Iwan wußte genau wie es zustande gekommen war, doch er stellte
sich absichtlich unwissend um seinen Gesprächspartner in Sicherheit zu wiegen.
In diesem Gebäude brauchte man keine Alarmanlage. Die Telepathin stand
jederzeit mit verantwortlichen Personen in Verbindung und hatte ihn durch ihre
plötzliche Kontaktaufnahme in eine gewisse Verlegenheit gebracht. Dies war ein
Ablenkungsmanöver gewesen, auf das er voll hereingefallen war.
    Die Worte seines Gegenübers bestätigen ihm seine Vermutung.
    »Sie dürfen gern alles erfahren, nur sehe ich keinen Sinn mehr
darin. Es gibt niemand mehr für Sie, dem Sie’s weitergeben könnten. Wir werden
Sie für den Rest Ihres Lebens hier behalten. »Anne« wird sich freuen, Sie
behandeln zu können. Sie ist im Moment leider verhindert. Wir sind mitten in
einer Operation .«
    »Was geht hier eigentlich vor ?«
    »Eine ganze Menge, über die allzu neugierige Leute nicht zuviel
wissen sollten. Aber da wir hier die Herren im Haus sind und unsere Türen nach draußen für Sie verschlossen bleiben, kann ich unbedenklich darüber
reden. Am besten kommen Sie mit. Der bildliche Eindruck ist stets am
überzeugendsten .«
    Er dirigierte Iwan Kunaritschew mit der Waffe an sich vorbei in
den Flur. An der Tür sagte er: »Vielen Dank für deine Hilfe, Mary ...«
     
    *
     
    »Mary? Ich denke dieses Individuum hat keinen Namen mehr ?« sagte Kunaritschew leise.
    »Richtig. Aber irgendwie müssen wir uns verständigen, und so haben
wir der Einfachheit halber die Namen unserer Gäste beibehalten. Diese Frau hört
zwar noch auf den Namen Mary - doch sie weiß nicht mehr, daß sie das Individuum
Mary Suncan ist ...«
     
    *
     
    Der Sargdeckel war schon eingedrückt. Er flog dann völlig
auseinander, als würde ihn von innen heraus eine Explosion zerfetzen.
    Die Brocken des Deckels verteilten sich in dem geöffneten Grab.
    Der Sarg - war leer.
    Morna Ulbrandson traf diese Gewißheit wie ein Schock.
    Doch sie blieb äußerlich kühl und gelassen, während in ihrem
Innern ein Vulkan brodelte.
    Damit hatte auch sie nicht gerechnet. Sie geriet von einer
Überraschung in die andere. Es gab eigentlich nur zwei Alternativen, die sie
angenommen hatte.
    Entweder die verkohlte Leiche Mary Suncans lag hier oder im anderen Fall die einer zweiten
Person, die nicht mit Mary Suncan identisch war.
    Aber daß niemand darin lag, kam unerwartet ...
    Julie Jackson stand verschwitzt und erschöpft vor der Grube. Die junge
Blondine atmete schnell. Sie schwankte.
    »Gut«, murmelte sie dann leise. »Ich sehe es mit eigenen Augen ...
es wurde nie eine Leiche beigesetzt. Das wußte bisher niemand. Mary Suncans Grab ist leer. Irgend jemand ist uns beiden
zuvorgekommen ... irgendwann ... Da hat jemand Zweifel gehegt ... und die
Leiche entfernt .«
    Sie wandte sich um. »Ich glaube dir, Mary ... du bist wirklich
zurückgekommen. Vielleicht sollten wir über alles noch mal in Ruhe sprechen. Du
unterläßt deine Absicht, Dinge zu verändern - und wirst sicher in Ruhe gelassen
werden. Sobald Kenney sich meldet, werde ich ein
gutes Wort für dich einlegen. Er wird sich wundern, plötzlich von jemand zu
hören, den jeder für tot hält. Gehen wir nach Hause, sobald wir alles hinter
uns haben, um klar zu sehen .«
    »Mary Suncan « nickte. »Das verstehe ich,
Julie .«
    Morna Ulbrandson war zufrieden mit dem Verlauf. Das entsprach
genau dem ausgeklügelten Plan. So würde auch sie Gelegenheit haben, Julie
Jackson näher kennenzulernen ...
    Sie warfen Gaynor Laskell in die Grube.
Dann wurde Julie Jackson nochmals allein tätig.
    Diesmal ging sie mit weniger mentaler Kraft an ihre »Arbeit«
heran.
    Die aufgeschüttete Erde rutschte wie von unsichtbaren Spaten nach
vorn geschoben in die Grube. Dumpfe Geräusche entstanden. Der tote, hirnlose
Gaynor Laskell wurde mit Erde zugedeckt.
    Mit telekinetischer Kraft schloß Julie Jackson das Grab wieder, so
gut es ging. Spätestens bei Tageslicht würde jedermann, der einen
Friedhofsbesuch machte,
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