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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos
Autoren: J Leto
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könnte mein Name sein. Harley. He habe ich keinen Ausweis dabei? Eine Brieftasche oder eine Handtasche?“
    Mac holte ihren Mantel aus dem Wohnzimmer. „Hier drin ist nichts.“
    Sie stand auf und suchte ihr Kostüm nach Taschen ab. „Nichts“, verkündete sie frustriert.
    Mac schaute auf seine Uhr. „Ich werde mal im Polizeicomputer alle Personen und Fälle überprüfen, bei denen der Name Harley auftaucht.“
    „Kann das diskret geschehen?“ Grant schob das fertige Omelette auf einen Teller.
    „Niemand wird davon erfahren“, versicherte Mac ihm. „Die Daten werden regelmäßig aktualisiert. Irgendjemand wird Harley bestimmt als vermisst melden.“
    „Moment.“ Harley sprang auf, kippte ihren Orangensaft in die Spüle und reichte Mac das Glas. „Können Sie nicht meine Fingerabdrücke von diesem Glas nehmen? Das habe ich mal irgendwo im Fernsehen gesehen.“
    „Noch ein Krimi-Fan“, bemerkte Gus grinsend.
    Grant stellte den Teller auf den Tisch und schämte sich im Stillen. Wenn diese Sache nur eine Masche wäre, wäre die Fremde dann so darauf bedacht, sich die Fingerabdrücke nehmen zu lassen?
    Mac legte das Glas in einen Plastikbeutel, den er aus der Speisekammer geholt hatte. „Ich habe einen Freund im Labor. Ich werde sehen, was ich tun kann. In der Zwischenzeit“, sagte er zu Grant, „ruf die örtliche Taxizentrale an, um herauszufinden, wer sie heute Abend hierher gefahren hat. Falls sie aus Tampa oder Orlando kommt, könnte es natürlich schwierig werden. In beiden Städten gibt es über ein Dutzend Taxizentralen. Ich rufe dich morgen im Büro an.“
    „Nein.“ Harley durfte nur außerhalb seines Büros erwähnt werden. „Hinterlass eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter zu Hause.“
    Nachdem er Mac zur Tür begleitet und ihm noch einmal eingeschärft hatte, wie wichtig Diskretion war, fand er bei seiner Rückkehr in der Küche Gus und Harley vor, die sich das Omelette teilten. Sie lachte leise mit seinem Bruder und wirkte überhaupt nicht wie eine Stripperin. Sicher, sie trug provozierende Kleidung und Make-up. Doch ihre aufrichtige Art und ihr freundliches Lächeln waren viel zu natürlich für jemanden mit einem solchen Job.
    Andererseits, was wusste er schon über Stripperinnen? Er war seit dem College nicht mehr in Stripbars gewesen, und da er gewöhnlich mit seinem jüngeren Bruder unterwegs gewesen war, hatte er diese Erfahrung auch nie genossen. Er war der große Bruder gewesen, der Verantwortungsvolle, der Langweilige. Oder vielleicht eher der Gelangweilte?
    „Bleibst du heute Nacht hier?“, fragte er Gus, hoffte jedoch nur halbherzig, dass er zusagte. „In diesem Haus gibt es Gästezimmer, die ich selbst noch nicht gesehen habe.“
    Gus stand auf. „Danke, Bruderherz, aber für mich ist der Abend noch nicht zu Ende. Ich muss noch ins Büro und nach der Nummer suchen. Und Sie, meine Liebe“, wandte er sich in überraschend väterlichem Ton an Harley, „brauchen Ruhe. Bis auf die hässliche Beule und die Amnesie weisen Sie keine ernsthaften Symptome auf. Wahrscheinlich werden Sie sich morgen wieder an alles erinnern.“ Er lächelte zuversichtlich, und Grant hoffte, sein Bruder möge recht behalten.
    „Danke, Doc“, sagte Harley. „Tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Ärger gemacht habe.“
    Gus schüttelte ihr die Hand. „Das haben Sie nicht.“
    Grant räusperte sich.
    „Na schön, ein bisschen vielleicht. Aber es war auch das Amüsanteste, was ich seit Monaten erlebt habe. Allein der Ausdruck auf Grants Gesicht …“ Gus verstummte, als er Grants finstere Miene bemerkte. „Rufen Sie mich an“, bat er Harley und wandte sich an Grant. „Behalt sie im Auge. Falls ihr schwindelig wird oder sich ihre Pupillen weiten, ruf den Krankenwagen oder bring sie selbst zur Notaufnahme.“
    Grant nickte und brachte Gus zur Tür. „Kannst du fahren?“, erkundigte sich Grant.
    Gus klopfte seine Taschen ab, bis er den Schlüssel gefunden hatte. „Ich habe mich nie nüchterner gefühlt.“
    „Das liegt nur daran, dass ich drauf und dran war, dir den Hals umzudrehen“, meinte Grant.
    Gus klopfte ihm auf die Schulter. „Komm schon, alter Junge. Du hast immerhin eine wunderschöne Frau, die die ganze Nacht bei dir bleibt.“
    Daran wollte Grant lieber noch nicht denken, obwohl er sich insgeheim fragte, wie sie wohl morgens nach dem Aufstehen aussah, ungeschminkt und mit zerzausten Haaren. Er räusperte sich. „Ich erwarte deinen Anruf so schnell wie
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