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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord
Autoren: Carter Brown
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die Treppe hinauf, während wir beide auf Zehenspitzen hinter ihm
herschlichen. Auf halbem Weg im Flur zu Peters Zimmer blieb er stehen und wies
auf die nächste Tür zur Rechten, dann bedeutete er mir weiterzugehen. Das war
der Moment, in dem ich wieder sehr nervös zu werden begann, aber jetzt war’s zu
spät für ein Zurück, weshalb ich ihm zunickte und ging. Mit der Hand auf der
Klinke zögerte ich einen Augenblick und drückte mir den freien linken Daumen,
dann stieß ich die Tür auf und marschierte hinein.
    Mr. Amalfi saß auf dem Bett,
hatte die Arme verschränkt und die Augen geschlossen, fast so, als schlafe er.
Die unehrenwerte Pamela saß in einem Sessel am Fenster, während Peter ihr das
Gesicht zuwandte, mit dem Rücken an einen Schrank gelehnt und die Pistole in
der Hand. Die drei Köpfe fuhren wie auf Kommando herum, als ich ins Zimmer
trat.
    »Peter !« rief ich glücklich. »Sie sind ein Genie! Sie wissen, daß sie zu diesen
schrecklichen Leuten von Eurospan gehört !« Ich sah,
wie sich die Waffe in seiner Hand plötzlich hob, und blickte zu der römischen
Ruine hinüber, die auf dem Bett hockte. »Er auch ?« fragte ich und war ein bißchen traurig, daß sich der nette Mr. Amalfi als einer
dieser bitterbösen Attentäter entpuppt hatte.
    »Hier herüber, Mavis«, befahl
Peter.
    Ich ging eilends dorthin, wo er
stand, und da schnappte er plötzlich über. Sein Arm schlang sich um meine
Taille und drückte mich fest an sich, und im nächsten Augenblick spürte ich den
kalten Lauf seiner Pistole an meiner Schläfe.
    »Peter !« entfuhr es mir. »Sind Sie verrückt geworden ?«
    »Halt die Klappe !« sagte er böse, und dann hob er die Stimme und rief: »Ich
halte Mavis eine Pistole an den Kopf. Wenn ihr nicht in den nächsten fünf
Sekunden mit hocherhobenen Händen hereinkommt, dann drücke ich ab !«
    Es folgte absolute Stille, die
etwa fünf Jahre zu dauern schien, dann ertönte Harrys Stimme: »Okay, Brook, wir
kommen .« Die Contessa erschien in der Tür, die Arme
hocherhoben, und Harry folgte ihr in gleicher Weise.
    »Gehen Sie zu Pamela«, hieß
Peter die Contessa, dann sagte er zur Hexe Waring: »Sieh nach, ob sie bewaffnet
ist .«
    »Mit Vergnügen.« Die
schreckliche Person stand auf und wartete, bis die Contessa vor ihr stand, dann
schlüpften ihre Hände unter den Morgenmantel. »Nein.« Sie kicherte ekelhaft.
»Sie hat nichts darunter versteckt .«
    »Harry«, sagte Peter sanft,
»ich will Ihre Pistole haben. Mit dem Knauf voran, und fassen Sie das Ding nur
mit zwei Fingern an, wenn Sie’s ganz langsam herausziehen und fallen lassen.
Dann schieben Sie’s mir mit dem Fuß herüber .«
    Harry starrte ihn einen
Augenblick mordlustig an, dann steckte er behutsam zwei Finger in die Tunika.
Sie kehrten mit dem Pistolenknauf zurück, dann ließ er die Waffe fallen.
    »Peter«, sagte ich benommen.
»Sie sind ja ein Eurospan-Agent! Sie waren die ganze Zeit schon einer !«
    »Sie brauchen nur einen Namen
auszuwechseln, dann stimmt alles, was ich Ihnen gesagt habe«, sagte er
kichernd. »Marty hat Sie eingeschüchtert, und ich — nicht Amalfi — habe mich
Liebkind gemacht. Auf diese Weise hatten Sie ständig zu tun, mir alles zu
kolportieren, was Marty Ihnen auftrug, und mithin war ausgeschlossen, daß Sie
sonst noch jemanden ins Vertrauen zogen .«
    »Und was war mit dem armen
Frank Jordan ?« fragte ich mit hohler Stimme. »Ich
dachte, er hätte für Sie gearbeitet ?«
    »Er hat für den lieben Harry
gearbeitet. Unser Treffpunkt war die Wohnung am Platz gegenüber vom Hotel.
Jordan hatte viel zuviel gehört, als daß man ihn am Leben lassen durfte .«
    »Deshalb also hat Marty ihn
umgebracht«, sagte ich dumpf.
    »Mein liebes Mädchen«, sagte
er, und seine Stimme triefte vor Herablassung, »Ehre wem Ehre gebührt. Ich habe
Jordan erschossen .«
    »Sie ?« gluckste ich. »Wie denn?«
    »Als Marty und Tino ihn weder
in seinem noch in Ihrem Zimmer finden konnten, beschloß ich, nach ihrem Weggang
noch ein wenig im Lande zu bleiben. Während die beiden Sie beschäftigten, indem
sie Ihr Zimmer durchsuchten, sah ich in Jordans Zimmer nach und versteckte mich
auf dessen Balkon. Als ich euch beide später reden hörte, paßte ich den
richtigen Moment ab und gab es ihm durchs Fenster. Danach sprang ich von seinem
Balkon auf Ihren und ging durch Ihr Zimmer in seins zurück. Ich wollte nicht,
daß Sie bei der Polizei alles ausplauderten. Eigentlich bin ich erst später
darauf gekommen, daß wir Sie
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