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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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perfekte Opfer ab. Obwohl er wusste, dass sie die Rolle der Verführerin nur spielte, konnte er sich ihrem Bann nicht entziehen. Wenn er jetzt aufstehen würde, könnten alle Gäste im Club sehen, wie sehr Candy ihn erregte.
    Bevor sie ihn erreichte und damit auch ihn ins Licht des Scheinwerfers rückte, zog er sich hastig die Hose im Schritt zurecht.
    Dann stand sie vor ihm, sang verführerisch und lehnte aufreizend die Hüfte gegen den kleinen Tisch, um sich dann langsam zu ihm zu beugen.
    Ihr Dekolleté war so nah! Caleb schluckte. Der Schwung ihrer Schultern, ihr schlanker Hals, ihr zierliches Kinn, zusammen mit ihrem sinnlichen Gesang, war aufreizender als alles, was er je im Entertainment erlebt hatte. Und die ganze Zeit über bekam er den Eindruck nicht aus dem Kopf, dass er diese Frau von irgendwo her kannte.
    Er nahm sich vor, jede Einzelheit von ihr im Gedächtnis abzuspeichern. Besonders an den Klang ihrer Stimme wollte er sich genau erinnern können, wenn er wieder nüchtern war und nicht mehr so berauscht von der Nähe dieser Frau.
    Lässig und aufreizend wand sie sich halb auf dem Tisch. Fast hätte Caleb aufgestöhnt, aber zum Glück brachte er sowieso keinen Ton heraus.
    Dann ließ sie sich auf seinen Schoß gleiten.
    Eigentlich saß sie eher auf seinem Bein, dennoch presste sie ihren Po vorn an seine Hose, und Caleb konnte nur hoffen, dass sie seine Erregung nicht spürte.
    Sie wirkte ganz in ihrem Element. Langsam legte sie ihm einen Arm um den Nacken, blickte tief in seine Augen und sang die letzten Zeilen ihres Songs so dicht an seinem Gesicht, dass ihr Atem seine Wange streifte.
    In diesem Moment setzte der Applaus ein.
    Und die Sängerin küsste ihn.
    Damit hatte Caleb nun überhaupt nicht gerechnet. Ihre weichen Lippen an seinem Mund zu spüren, gehörte sicher auch zur Show, aber so etwas hatte Caleb nicht kommen sehen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seine Widerstandskraft war ohnehin bereits auf ein Minimum gesunken, und so tat er, was jeder Mann tun würde, wenn eine schöne Frau ihn küsste.
    Er erwiderte den Kuss.
    Das wiederum kam für sie völlig unerwartet.
    Bei ihrer Show musste sie darauf hoffen, dass die Männer mitspielten, doch Caleb ging einen Schritt weiter, denn Candy Cane zu küssen machte ihm großen Spaß. Zumindest bis ihm klar wurde, wie sehr er sich gehen ließ.
    Er öffnete den Mund und schmeckte ihre Lippen. Tastend schob er die Zunge vor, und Candy Cane ließ es zu. Spielerisch strich sie mit der Zungenspitze über seine.
    Vage registrierte er, dass das Publikum klatschte und begeistert pfiff, um sie anzustacheln. Der Pianist verlängerte den Schlussakkord des Songs, um diesen Abschluss der Show musikalisch zu untermalen und kräftig auszudehnen.
    Caleb nahm kaum etwas davon wahr. Er atmete Candys Duft ein, der ihn an ein Feld voller Sommerblumen erinnerte, und er spürte ihre Finger im Nacken, wo Candy ihn, unbemerkt vom Publikum, gefühlvoll massierte.
    Ich muss es abbrechen, dachte er, sonst verliere ich die Beherrschung. Schlagartig nüchtern, löste er den Mund von ihren Lippen und neigte den Kopf nach hinten, um ihr direkt in die Augen zu sehen.
    Aus ihrem Blick sprach erst Überraschung, doch dann wirkte sie ängstlich, und sofort war der Spürhund in ihm geweckt: Was hatte sie zu befürchten?
    „Wer bist du?“, fragte er, als sie sich aufrichtete.
    Ihr Lächeln wirkte aufgesetzt und galt eher dem Publikum als ihm. „Die Frau, die du niemals wieder vergessen wirst.“ Nach einem flüchtigen Luftkuss in seine Richtung kehrte sie zur Bühne zurück.
    Dort verbeugte sie sich ein letztes Mal tief vor den Gästen, dankte mit einer Geste dem Pianisten und zog sich hinter den Vorhang zurück, der sich in diesem Moment vor der Bühne herabsenkte.
    Ja, dachte Caleb, sie hat recht. Ich werde sie nie vergessen. Aber was sie nicht weiß, ist, dass ich – obwohl ich meinen Job an den Nagel hängen werde und obwohl ich beim letzten Mal so großen Mist verzapft habe – eine ganze Menge über sie herausfinden kann, was bereits in Vergessenheit geraten ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Miss Candy Cane nicht erfreut darüber sein wird, wenn es ans Tageslicht kommt.
    Sehr interessant, dachte Miranda Kelly. Sie stand in ihrer Garderobe und sah im Spiegel die Figur Candy Cane.
    Sie musste sich noch umziehen. Nach ihren Auftritten legte sie nicht nur das Kostüm und die Schuhe ab. Mit der Perücke und den Kontaktlinsen streifte sie auch jedes Mal die
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