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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2
Autoren: Nora_Jackson
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zu lassen und sah dann zum jubelndem Publikum.
    „Danke sehr! Vielen Dank!“, sagte er laut, verbeugte sich tief und starrte lächelnd auf einen Punkt hinter uns.
    Die Vorhänge schlossen sich unter Jubel. Die Menge verstreute sich plötzlich. Sie ging nur auseinander, um Platz zu machen.
    Sunny zog mich am Arm nach hinten.
    Erst jetzt sah ich, dass von hinten eine kleine Eskorte angeritten kam. Mit dem jungen Prinzen.
    Ich hatte gar keine Zeit ihn zu erkennen, denn sofort stürmte die Menge vor, begrüßte die königliche Eskorte und versperrte uns jegliche Sicht auf den Prinzen. Sunny zog mich noch weiter nach hinten.
    „Lass sie. Wir werden noch genug Zeit haben, ihn zu sehen“
    Und es stimmte.
    Unmittelbar nachdem der Prinz eingetroffen ist, wurde der Möchtegern-Magier durch atemberaubende Feuerspucker und Akrobaten ersetzt, die auf der Bühne ihre Kunststücke vorstellten. Die Menge begann zu tanzen, Musik ertönte und die Leute fingen an, sich zu amüsieren. Niall forderte Sunny zum Tanz auf. Übrig blieben dann nur Nick und ich.
    Irgendwie war es mir in dem Moment unangenehm, denn wir standen da wie zwei verliebte Teenager, die nicht wussten, wie sie die Unterhaltung beginnen sollen. Schließlich brach Nick das Schweigen.
    „Tut mir leid“, sagte er.
    „Was?“
    „Ihr wisst schon. Wegen Euerem Bein“
    Ich musste unwillkürlich auflachen.
    „Du hast noch Schuldgefühle, wie?“
    Nick nickte.
    „Es ist zu nett von Sunny, dass ich mit Euch mitkommen darf. So kann ich wenigstens aufpassen, dass Euch hier nichts passiert“
    Er wollte auf mich aufpassen?
    Ich verkrampfte mich.
    „Hey Nick“, sagte ich steif, „erstens, du musst nicht auf mich aufpassen. Zweitens, du brauchst keine Schuldgefühle zu haben. Drittens, du hörst sofort mit deinem ,Ihr’ und ,Euch’ auf!“
    Ich holte tief Luft. Das war alles, was ich sagen wollte.
    Ein paar Sekunden war er still. Er tat mir schon fast wieder leid.
    „Freunde?“, fragte ich.
    Er sah zu mir auf und lunzte durch die braunen Wellen, die ihm vors Gesicht gefallen sind.
    „Wenn du mir verzeihst“
    Ich verdrehte die Augen.
    „Freunde!“, sagte er.
    Wir lächelten uns an. Gott sei dank hatten wir das Thema geklärt.
    „Willst du tanzen?“
    Ich lächelte leicht.
    „Warum nicht“
    Er nahm meine Hand und führte mich in die Mitte des Dorfplatzes. Nachdem die Leute einen Blick auf den König geworfen hatten, war er nicht mehr so überfüllt. So hatten wir wenigstens genügend Platz zum Tanzen.
    Nach ein paar Minuten gesellten sich Sunny und Niall zu uns. Ich folgte Sunnys Blick. Sie sah zu dem jungen Prinzen auf, der von jungen Mädchen umzingelt war.
    „Das ist unser Schönling. Prinz William“, erklärte sie.
    Der junge König stand in der Mitte von einem Kreis aus Mädchen und flirtete mit ihnen. Dass Sunny ihn Schönling genannt hat, war keineswegs sarkastisch gemeint.
    Er hatte helles, natürliches blondes Haar, das einfach perfekt zu liegen schien. Es war dicht, mit ein paar goldenen Wellen. Keine einzige Haarsträhne war ungeordnet, nichts stand ab oder war auch nur etwas verwuschelt.
    Natürlich war er groß, schlank und trotzdem gut gebaut. Seine Augen waren selbstverständlich azurblau und als er lächelte zeigten sich perfekte, strahlendweiße Zähne, wie sie eigentlich nur in einer Zahnpastawerbung zu sehen waren.
    Ich musste feststellen, dass er ein wirklich attraktiver junger Mann war. Schönling passte zu ihm. Aber ich hatte einen Namen, der besser zu ihm passte:
    Prinz Charming.

Prinz Charming
     
     
     
    Prinz Charming nahm eine Haarsträhne einer jungen Blondine in die Hand und spielte sie zwischen seinen mit feinen Silberringen geschmückten Fingern hin und her. Das Mädchen lächelte schüchtern auf die Geste und errötete leicht. Rings um sie herum drängten sich zwei weitere Scharen von Mädchen, die auch mit ihm flirten wollten. Sogar einige Frauen mit gebücktem Rücken und schrumpliger Haut drängten sich zu ihm vor. Vermutlich waren diese Frauen nicht mal über vierzig, doch sie waren eindeutig zu alt, um für den jungen Prinzen zu schwärmen. Dieser sah keinen Tag älter als zweiundzwanzig aus.
    „Hat er keine Frau? Keine Geliebte?“, fragte ich Sunny.
    „Nein“
    „Zumindest kann er es ganz gut verheimlichen“, fügte sie kaum hörbar hinzu.
    Vielleicht jede Nacht eine andere. Genug davon hatte er ja.
    Solche Macho-Idioten konnte ich noch nie besonders leiden.
    „Komm!“
    Nick und Niall waren schon vorgegangen.
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