Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
Autoren: Nora Jackson
Vom Netzwerk:
steif.
    Ich öffnete meine Augen und fand mich im Wohnzimmer auf dem Boden wieder.
    Die Sonne war schon aufgegangen.
    Ich versuchte aufzustehen, doch plötzlich durchfuhren mich fürchterliche Kopfschmerzen. Sie übertrafen die anderen Schmerzen, die ich vom harten Holzboden hatte. Mir wurde schwindelig. Ich verlor das Gleichgewicht und plumpste auf den Boden.
    Wage konnte ich mich nur noch an die Leere und den Schmerz in meinem Kopf erinnern.
    Mein rotes Kleid war komplett zerknittert. Clodagh war natürlich nicht mehr da.
    Die große Standuhr im Wohnzimmer zeigte zehn Uhr an. Alle waren schon wach. Emma durfte mich nicht sehen. Seth durfte mich nicht sehen.
    Irgendwie schaffte ich es, unbemerkt die Treppe hochzustolpern und Duschen zu gehen.
    Das kalte Wasser tat meinem Körper sehr gut, doch die Kopfschmerzen hatte ich immer noch. Mein Kopf fühlte sich immer noch seltsam leer an.
    Emma saß in der Küche und schälte Kartoffeln. Ein Wasserkocher pfiff auf dem Herd und ein Berg von Apfelpfannkuchen stand auf dem Küchentisch.
    „Guten Morgen, Emma“
    „Guten Morgen, Liebes“
    Mein Magen machte sich hörbar. Ich lunzte zu den Pfannkuchen herüber.
    „Hast du gut geschlafen?“
    Ich nickte leicht.
    In Wirklichkeit hatte ich noch nie so schlecht geschlafen. Emma zeigte mit einer Kopfbewegung zum Tisch.
    „Dort drüben stehen Pfannkuchen. Nimm dir“
    Ich grinste.
    Sie legte ihre Kartoffeln beiseite, warf die Schalen in einen Eimer und putzte sich ihre Finger an ihrer Schürze ab. Ich nahm mir drei Pfannkuchen und etwas Nutella und setzte mich an den Tisch.
    In Wirklichkeit kam ich mir so vor als hätte ich wochenlang nichts gegessen.
     
    Vor Sonnenuntergang zog mein rotes Kleid an, nahm ein Buch und eine Kerze und ging ins Wohnzimmer. Das Buch hatte ich nur in der Hand, damit ich sagen konnte, ich würde lesen.
    Tatsächlich hatte ich ein ungutes Gefühl, als ich wartete.
    „Ich bin stolz auf dich, Gebbie“
    Clodagh erschien pünktlich zur Abenddämmerung.
    Ich zuckte zusammen, denn ich hatte sie nicht kommen gehört.
    „Du hast einen starken Geist, obwohl du in Ohnmacht gefallen bist“
    Ich bin in Ohnmacht gefallen?
    „Am Anfang wird es dich sehr schwächen wie du bestimmt schon gemerkt hast. Du wirst hungriger sein, Kopfschmerzen bekommen und die Müdigkeit in allen Gliedern spüren. Doch irgendwann lernst du, deine Schmerzen zu beherrschen“
    Die Nebenwirkungen des Zauberns also.
    „Wir werden es noch ein Mal versuchen. Dieses Mal wird es dir einfacher fallen, glaub mir“
    Ich wusste noch nicht einmal, wie ich es letztes Mal gemacht hatte.
    „Jeder Zauberer ist Herr seines Geistes, im Gegensatz zu normalen Menschen. Er kann seinen Geist bis zur Perfektion kontrollieren und übernatürliche Dinge durch ihn bewirken, indem er nur seine Gedanken sprechen lässt. So etwas benötigt viel Übung und Hilfe von erfahrenen Zauberern“
    Sie sah mich mit durchdringendem Blick an.
    „Was ist, mein Kind?“
    Ich seufzte.
    „Es ist so… komisch“, murmelte ich kaum hörbar.
    „Es ist wirklich absurd. Zaubern. Dazu bin ich nicht bestimmt“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich vertraue dir, Gebbie. Ich weiß, dass du das schaffen wirst. Doch dasselbe verlange ich auch von dir“
    „Wie kann ich jemandem vertrauen, von dem ich nicht mal weiß, ob er meine Einbildung ist oder nicht?“
    „Du weißt, dass ich nicht deine Einbildung bin. Genauso wie die Stimmen, die du schon immer gehört hast“
    Ich war ratlos.
    „Vielleicht werde ich es erst glauben, wenn ich etwas mache, was über meine Erwartungen hinausgeht“
    Sie nickte leicht.
    „Darauf kannst du dich verlassen“
    Es entstand eine kleine Pause, in der sie mich mit ihren schwarzen Augen ansah.
    „Konzentriere dich nun wieder auf deine Gedanken. Tu das, was ich dir schon gestern gesagt habe“
    Ich schloss die Augen und versuchte, alles verschwinden zu lassen. Versuchte, mir alles wegzudenken und meine Gedanken zu sortieren. Nach kurzer Zeit spürte ich wieder, wie ihr Geist in meinen Kopf eindrang und mir dabei half. Es war kein angenehmes Gefühl, denn mein Geist versuchte ihr Widerstand zu leisten. Ich kniff die Augen fest zusammen. Es tat weh, aber ich würde nicht versagen. Nicht jetzt.
    Plötzlich spürte ich nichts mehr. Keinen Schmerz und auch nicht ihren Geist in meinem Kopf. Ich konnte nicht beschreiben, wie ich das gemacht hatte, doch ich fühlte mich mit meiner Seele und meinem Geist verbunden. Es war ein unbeschreibliches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher