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Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)

Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)

Titel: Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)
Autoren: Bonnyb
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ihm.
Termine in der Stadt erledigte ich meist zu Fuß. Etwas frische Luft tat mir gut und machte den Kopf frei. Jasper und seine kleine Töle folgten mir und ich fragte mich gerade, warum ich einen völlig Fremden mit in meine Wohnung nahm. Ich hätte die Angelegenheit sicher auch mit Geld lösen können.

Zu spät für derartige Überlegungen waren wir eine Viertelstunde später an der alten Jugendstilvilla angekommen. Die obere Etage bewohnte ich und in der Unteren befanden sich die Büroräume. Als ich stehen blieb, wäre Jasper beinahe in mich reingelaufen.
"Hier wohnst du?"
Er zog die Augenbraue anerkennend hoch und steckte seine Hände tief in die Hosentaschen. Die Schultern hochgezogen wartete Jasper, dass ich die Tür aufschloss. Idefix oder wie der kleine Dreckfänger hieß, hüpfte aufgeregt um seine Beine herum.
Ich nickte nur und suchte umständlich meinen Schlüssel in der Jackentasche. Nach dem Öffnen hielt ich ihm die Tür auf. Etwas unsicher setzte er sich dann in Bewegung und sein wandelnder Fußabtreter folgte ihm. Er trabte hinter seinem Herrn ins Innere des Hauses und knurrte mich kurz im Vorbeigehen an.
"Die Treppe hoch!", dirigierte ich Jasper.
Mein Gott, was der alles in dem Rucksack haben musste. Das Ding platze fast. Oben angekommen drängelte ich mich wieder an ihm vorbei, nicht ohne dass der Kläffer nach mir schnappte.
"Boy aus, lass das!" Entschuldigend sah er mich an.
Ich öffnete die Tür und ging voran. Der Schlüssel landete auf der Kommode und dann schloss ich die Tür hinter ihm. Licht musste her, denn dieser Septembertag war besonders dunkel.
Jasper setze den Rucksack ab und stellte ihn mitten in den Flur. Fellknäuel hockte sich daneben und bewachte zähnefletschend das Gepäckstück. Dieses Vieh hätte mir ausgestopft definitiv besser gefallen.

Unsicher stand der junge Mann da, sah sich in meinem Flur um.
"Gib mir die Jacke, oder hast du noch mehr zu waschen, wenn wir schon mal dabei sind?", fragend sah ich ihn an.
War da etwa ein Anflug von roter Farbe in seinem Gesicht?
"Naja, ich selbst und so ein paar Sachen könnten eine Wäsche vertragen", etwas verlegen wirkte er, als er mich indirekt fragte, ein Bad nehmen zu dürfen.
Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und überlegte kurz. Ok, was sollte es. Warum nicht? Warum sollte er nicht hier baden und warum nicht nebenbei seine Klamotten waschen?
Ehe ich das Ganze bereuen würde, zeigte ich ihm das Bad. Dort befand sich auch die Waschmaschine und Jasper schnappe sich seinen Rucksack, die Läusebehausung folgte ihm und ich ließ ihn im Bad allein.
Bald darauf rauschte das Wasser und dann ertönte ein gut gelauntes Pfeifen. Ich schmunzelte ein wenig. Wie lange Jasper wohl schon ohne Bad ausgekommen war? Ungepflegt wirkte er nicht und gestunken hatte er auch nicht. Das räudige Fellknäuel dagegen benötigte schon eher mal ein Bad.

Ich machte mir erst mal einen Kaffee und besorgte mir die Tageszeitung.
Am Morgen hatte mir der Streit mit Julia dieses Vergnügen gründlich versaut. Aus dem Bad waren jetzt Planschgeräusche und lauter Gesang zu vernehmen.
Jasper sang falsch und ich konnte nicht deuten, was er da von sich gab. Budy oder wie der Hund auch immer hieß, bellte dazu. Ich versuchte die Geräuschkulisse zu ignorieren, stand auf und überlegte.
Der Bursche hatte sicher noch nichts gegessen und darum durchsuchte ich meinen Kühlschrank und bereitete ihm ein kleines Frühstück. Bis die Wäsche fertig sein würde, hätte er noch reichlich Zeit. Die konnte er dann wohl auch sinnvoll nutzen. Ich stellte sogar eine Schüssel mit Wasser auf den Boden, für die knurrende Fußhupe und begab mich dann an meinen Schreibtisch. Mehrere Arbeitsplätze, in der Küche, im Wohnzimmer, sogar im Flur und im Schlafzimmer ermöglichten es mir, überall zu arbeiten.
Vertieft in meine Unterlagen nahm ich auch nicht mehr das schreckliche Geheul aus dem Bad wahr, denn mittlerweile jaulte der Köter genauso falsch wie sein Herrchen.
Plötzlich war es still. Kein Singen, kein Heulen.
Eine Weile drang auch nicht ein Geräusch aus dem Bad, dann vernahm ich ein kurzes Fluchen. Der Schlüssel drehte sich im Schloss und kurz darauf tapste barfuß, nur mit einem Handtuch um die schmalen Hüften gewickelt, Jasper um die Ecke.
Er hielt sich ein Stück Toilettenpapier an die Wange. Halb rasiert war er und nun schien er sich geschnitten zu haben.
"Hast du vielleicht ein Pflaster, Tom?"
Fragend sah er mich an. Struppi zu seinen Füßen ebenfalls. Im
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