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Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)

Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)

Titel: Septembersturm...: Gayromaze! (German Edition)
Autoren: Bonnyb
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Wort "Liebe" in meinen Sprachschatz. Wohin war er verschwunden? Woher war er gekommen?
Ich wusste nichts, nicht einmal seinen Nachnamen. Es hatte mich im Rausch der Gefühle nie interessiert.
Ich wusste, dass er gerne sang, wenn auch falsch. Seine Lieblingsfarbe war grün, wie die Farbe seiner wunderschönen Augen.
Er mochte gern Kartoffelbrei mit Spiegelei und schlief gern lange.
Er betete zu Gott, liebte seinen Hund. Stundenlange Spaziergänge mochte er, ebenso wie langes Kuscheln und Schmusen. Heiße Küsse verteilte Jasper mit Vorliebe und er liebte es, wenn ich jede einzelne seiner hunderttausend Sommersprossen auf dem Rücken küsste.

Reichtum war ihm egal, genauso wie Dinge zu besitzen. Er lachte gern und erfreute sich daran, wenn er etwas mit den Händen schaffen konnte.
Er gab viel und verlangte wenig.
Und was ich genau wusste, war, dass ich ihn vermisste!
Es tat weh, wieder in eine leere Wohnung zu kommen. Nur für mich zu kochen, das Bett kalt und unberührt vorzufinden.
Jasper war fort! Und mit ihm verschwanden das Lachen, die Behaglichkeit und die Liebe aus meinem Leben.
Mit Mühe und Not brachte ich genügend Kreativität auf, um meine Arbeit zu erledigen. Oft ertappte ich mich dabei, wie ich im Gesindehaus auf der Couch saß, auf der Jasper geschlafen hatte. Ich ließ alles so stehen, wie er es hingestellt hatte. Das Kissen, welches in meinem Bett lag, wurde nicht gewaschen und ab und zu roch ich daran.
Nichts machte mehr Spaß und auch meine Freunde konnten mir nicht helfen.
Was mit mir los wäre, fragten sie, ob ich Julia vermissen würde?
Ich verneinte und sagte, dass ich mich einfach nicht fühlen würde. Das Stimmungstief würde sich schon wieder verziehen.
Ob sie mir glaubten, wusste ich nicht.

Julia schien jedenfalls Wind davon bekommen zu haben, dass es mir nicht gut ging, denn eines Abends stand sie unangemeldet vor meiner Tür.
Ich staunte nicht schlecht, aber Lust hatte ich überhaupt nicht auf sie.
"Was willst du?", fragte ich sie barsch, die Tür versperrte ich mit meinem Arm. Ich wollte sie nicht einlassen, nicht ihre Versuche mich zu umgarnen ertragen.
"Ich dachte, du hast vielleicht Lust auf Besuch. Ich hörte du bist nicht gut drauf. Und dein kleiner Mitbewohner scheint ja wieder verschwunden zu sein."
Sie lächelte aber das Lächeln erreichte nicht ihre Augen. Außerdem hätte sie Jasper besser nicht erwähnt.
"Verschwinde Julia!", ich knallte mit Schwung die Tür vor ihrer überraschten Nase zu. Durch den Spion erfreute ich mich an ihrem konsternierten Gesicht. Sie hatte verloren und das hasste sie. Wutentbrannt rauschte sie von dannen.
Die Genugtuung half nur kurz über das Verlustgefühl hinweg.
Der Abend endete wie so viele, allein mit einem Buch auf der Couch, denn im Bett ohne Jasper hielt ich es nicht aus.
So ging der November ins Land. Traurigkeit beherrschte diesen Monat. Mit Wehmut dachte ich an den September, als ein Sturm mir Jasper in die Arme geweht hatte ...

Schneegestöber .......

Mein Leben normalisierte sich langsam aber das Gefühl des Verlustes blieb. Mit dem Dezember begann es urplötzlich auch zu schneien. Dicke Flocken segelten federleicht und bedächtig vom Himmel und legten sich über das trübe Grau, tauchten die Welt in reines Weiß.
Ich mochte es wenn alles wie mit Zuckerguss überzogen war. Jasper hätte das auch gefallen und Boy erst. Er hätte stundenlang Schneeflocken jagen können. Ich dachte immer noch häufig an Jasper und seinen Flohzirkus.
Immer mit einem flauen Gefühl im Bauch.
Ab und zu meinte ich ihn gesehen zu haben, aber jedes Mal war es wohl eher der Wunsch gewesen ihn zu entdecken. Keiner hatte so sprunghafte Locken und niemand so schöne grüne Augen. Und keiner konnte so lächeln wie er.
Ich betete vor jeder Mahlzeit so, wie ich es für ihn gemacht hatte, und kam mir dumm dabei vor. Irgendwie wollte ich seinen Brauch aufrechterhalten.
Diesen Morgen schneite es besonders heftig. Die Flocken stoben nur so umher und engten das Sichtfeld ein. Wie jeden Morgen holte ich mir die Zeitung an der Ecke und hielt einen kleinen Schwatz mit dem Verkäufer. Ich hasste Abos und darum kaufte ich brav meine Zeitung am Kiosk. Mit Händedruck verabschiedete ich mich und schlug den Kragen hoch. Ich schaute den Flocken nach, wie sie wild umherflogen und achtete wie immer nicht auf den Weg, als ich mit Wucht in jemanden hinein rannte.

Dieser Jemand war niemand anderes als Jasper!
Bevor ich durch die Wucht rückwärts hinfallen konnte, wurde ich am Revers
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