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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition)
Autoren: Liz Ambros
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hocken lässig im Bademantel auf dem Boden und surfen die Hitkracher von einst rauf und runter: Boney M., Queen, Supertramp, David Bowie, Dschingis Khan. ”
    „Subi, Born to be wild   hat gefetzt.“ Stefan trällert in falscher Tonlage.
    „Du, Nostalgiker!“ Peter hält sich die Ohren zu.
    Während die überladene Fähre dahinplätschert, verliert sich Peter in zuckersüßen Gedanken an Jane. Stefan beobachtet gerührt seinen Freund. Diese sensationelle Wende muss er seiner Frau mitteilen. Sein Handy ist aufgeladen.
    „St efanie, was ist los? Bist du noch da?”
    „Ja, ja“, antwortet sie und schnieft hörbar.
    „Ich freue mich für Peter. Unseren Kumpel habe ich kürzlich im Einwohnermeldeamt getroffen. Ich weiß, wo seine Amtsstube ist und setze meine Spürnase ein, Schatz“, beendet sie das Gespräch.
     
    Um den Jetlag besser zu bewältigen, nehmen Stefan und Peter sich zwischen der nächsten firmeninternen Konferenz einen Austag.
    „Stefan, das sind banale Ausflüchte gewesen nach dem ersten Meeting mit den eventue llen neuen Partnern?”
    „Im Gegenteil , ich will Land und Menschen kennenlernen, denn ein Vertragsabschluss würde Jahre der Zusammenarbeit mit den vietnamesischen Bauträgern bedeuten.”
    „Zugleich mehrere Aufenthalte unsererseits“, bestätigt Peter nachdenklich.
    „Ich habe Prospekte besorgt. Was hältst du von einem Ausflug auf die Phönixinsel bei My Tho. Hier hat Ong Dap Dua versucht, in den sechziger Jahren eine Einheit von Buddhismus und Christentum aufzubauen.“
    „Ach, der Mönch, der sich ausschließlich von Kokosnü ssen ernährt haben soll und mit seinen Anhängern die Palmbaumbewegung gegründet hat?”
    „Das Überbleibsel aus den Neunzigern ist ein Fantasi epark mit drachenumschlungenen Säulen in Form einer Apollorakete. Du bist informiert, Peter?”
    „Der Flug war lang und Broschüren gab es reichlich. Machen wir einen Kurztrip zu den ausgedehnten Obs tgärten der Insel Toi Son. Dort sollen die Bäume mit Papayas, Mangos, Orangen, Jackfruits, Rambutans, Guaven, Durian, Äpfeln, Bananen derart voll hängen, dass Elefantenohren danach schnappen.”
    „Elefantenohren?”
    „Eine Art Karpfenfisch. Aufgrund dieser üppigen Ernährung sind sie nach vier Monaten schlachtreif und werden auf den Märkten, die in Vietnam überwiegend auf dem Wasser stattfinden, angeboten.”
    „Peter, lasse uns bei Gelegenheit durch d ie Wassergassen der Händler rudern?”
    „Oh, nein , wie lange gedenkst du, zu bleiben? Vierzehn Tage waren anberaumt.“ Peter trotzt mit abwehrender Handbewegung.
    „Vergiss e nicht, daheim wehen die Herbstwinde, genießen wir die Verlängerung des Sommers, der Monsun ist vorbei“, entgegnet Stefan beschwingt.
    „Okay , zwei Wochen und keinen Tag mehr.“
    Peter treibt die Sehnsucht zurück an den Bodensee.
    Dass Stefanie trotz beinharter Recherche mit dem behäbigen Beamten Lothar sein Liftgirl nicht ausfindig machen konnte, behält Stefan für sich. Es ist an der Zeit, dass er sich an das Phantombild heranpirscht. Glücklich verkuppelt unterm Weihnachtsbaum, ist das Ziel seiner Frau. Wird es gelingen?
     
    *
     
    „ Sie sind eine Heldin. Hut ab.“ Janes Vorgesetzter raspelt Süßholz.
    „Tja, wir Vorzimmerdamen sind die Heinzelmännchen der Chefs.”
    „Exakt. Ohne sie wären alle Global Player zum Monatsabschluss arme Würstchen und Direktoren wie ich, hart am Abgrund der Orientierungslosigkeit.”
    Ihr Arbeitgeber ist ein angenehmer Realist , er weiß die Tätigkeit seiner Angestellten zu schätzen und das macht ihn sympathisch.
    Jane funktioniert an seiner Seite wie ein Computer nach Auftragseingabe.
    Aktenstute. Telefonflüsterin. Terminplanerin. Postkurier. Sprachenakrobatin, die weltweit kommuniziert, die ihm eine Tasse Kaffee serviert und seine Geschäftspartner auf Händen trägt.
    Frau Schiller seine La Mama, eine nette, selbstbewusste, heitere und pfu ndige Person, hat Heim, Kinder und ihren Gatten im Griff. Nebenbei versucht sie, Jane zu überzeugen, den Ehehafen anzusteuern mit ihrem Prachtburschen Sascha, wie sie ihn nennt.
    Jane in Weiß? Vielleicht eine Doppelhochzeit? Ihre Freundin und der Schuldirektor? Deprimierend, dass Coras Beziehung mit Philipp derart tragisch endete.
    Saschas Familie ist ein weißer Fleck für Jane. Wenn sie diese Thematik aufgreift, verfinstert sich sein Gesicht und er blockt ab. „Mein Vater  jettet als Firmenvertreter dauernd von einem Land zum anderen. Unser Kontakt hält sich in Grenzen“,
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